Samstag, 16. März 2013

Umzug

Liebe Besucher,
bisher hat es sicherlich keine Stadt geschafft innerhalb von wenigen Stunden komplett umzuziehen. Die Bücherstadt hat dies nun hinter sich gebracht.
Wenn ihr weiterhin an meinen Rezensionen interessiert seid, gelangt ihr über www.bücherstadt.com oder http://buecherstadt.wordpress.com/ dorthin.

Ich freue mich auf ein Wiedersehen,
Charlene

Mittwoch, 13. März 2013

Annette Langen & Katja Gehrman, Ritter Wüterich und Draceh Borste

Der kleine Ritter Wüterich ist eigentlich immer mit seinen Waffen, der typischen Ritterrüstung und seinem Ross Roswitha anzutreffen. Tagaus, tagein trainiert er den Kampf mit verschiedenen Waffen. Doch wirkliche Abenteuer kann man so natürlich nicht erleben. Als Wüterich in dem Wald, welcher sich nicht allzu weit von der Burg entfernt befindet, Rauch sieht, wittert er seine Chance. Voller Entsetzen müssen die Eltern des kleinen Ritters mit ansehen, wie er völlig ohne Waffen die Burg verlässt. Der große Heldenmut vergeht dem Wüterich allerdings sehr schnell, weil er im Wald rasch auf einen kleinen Drachen trifft. Wie soll er dieses Tier nur besiegen? Moment einmal! Muss er es denn überhaupt bezwingen?

Rezensiert für www.buecherkinder.de

Ritte Wüterich und Drache Borste ist eine lustige und rasante Abenteuergeschichte, die von einer wunderbaren Freundschaft erzählt und schon für Kindergartenkinder geeignet ist. Die Protagonisten werden so beschrieben, dass man sich recht schnell mit ihnen identifizieren und in die Geschichte eintauchen kann. Alle Figuren sind einfach nur liebevoll und haben eine Menge Humor. Dadurch sind sie für die erwachsenen Leser und die jungen Zuhörer sofort sympathisch. Die sehr durchdachte Wortwahl und die wenigen, aber gut platzierten, umgangssprachlichen Begriffe sorgen für einen angenehmen Leserhythmus und für ein einfaches Verständnis des Textes. Hinzu kommt, dass die Sätze eine angenehme Länge haben und Wörter, die man beim Vorlesen besonders betonen sollte, in einer anderen Schriftart gedruckt sind.
Verstärkt wird das angenehme Gefühl, welches sich beim Lesen einstellt, durch die wunderschönen und kindgerechten Zeichnungen, in denen warme Töne dominieren. Sie gehen meist über eine Doppelseite und zeigen sehr witzige Aspekte, die ihm Text vorkommen.

O-Ton Paul (6): Oh nein, warum ist das Buch denn schon zu Ende? Das ist so toll, ich will mehr!

Besonderes EXTRA: In dem Buch befindet sich ein Code. Damit kann man sich das entsprechende Hörbuch herunterladen, welches ein weiteres Highlight darstellt.


Bilderbuch
32 Seiten
21,5x28cm
Durchgehend farbig illustriert

ISBN 978-3-314-10104-5

Link zur Verlagsseite












Donnerstag, 7. März 2013

Lembcke/Steffen, Der Löwenanteil


Rezensiert für www.buecherkinder.de
Herr und Frau Spitzmaus werden vom Löwen zur Geburtstagsfeier eingeladen. Frau Spitzmaus ist eher skeptisch und fragt sich, warum der Löwe ausgerechnet die beiden kleinen Tiere einlädt. Herr Spitzmaus ist hingegen richtig stolz und möchte die Einwände seiner Frau nicht hören. Mit ihrem Geschenk machen sie sich am Ehrentag auf den Weg. Aber wie Frau Spitzmaus vermutet hat, interessiert sich keiner der Gäste für die beiden Nager. Erst als das Büffet eröffnet wird und ein riesiges Tohuwabohu entsteht, wird klar in welcher Gefahr sie sich befinden. Sie fliehen, bemerken aber auf ihrer Flucht eine weitere Gefahr, die allen Geburtstagsgästen zum Verhängnis werden könnte. Aber was sollen sie nur tun?
Marjaleena Lembcke erzählt in einem frischen Ton und mirt kindgerechten kurzen Sätzen eine interessante Geschichte über Courage und Mut, die an die Tradition der bekannten Löwe-/ Mausgeschichten anknüpft. Allerdings gibt es hier nicht nur den Konflikt zwischen dem großen und dem kleinen Tier. Auch zwischen den beiden Mäusen gibt es Unterschiede, die der Geschichte eine zweite Ebene geben. Für die Zuhörer ab fünf ist dies aus meiner Sicht aber nicht immer erkennbar beziehungsweise können sie die beiden Ebenen nicht immer gleichzeitig verstehen. Entgegen kommen einem hier allerdings die Abbildungen, die sehr farbenfroh und großformatig sind. Sie bieten Gesprächsanlässe, die auch zum Klären von Verständnisfragen genutzt werden können. 
Die Länge der Geschichte, der gute Schrifttyp und die recht große Schriftgröße sorgen dafür, dass das Werk aus meiner Sicht locker für Erstleser geeignet ist. Vielleicht sind die beiden Ebenen dann auch beseser verständlich.
O-Ton Paul (fast 6): Das ist ja ganz schön gemein, was den Mäusen passiert. Und Herr Spitzmaus ist auch noch so eingebildet, dass er es fast noch schlimmer macht. Der ist ein bisschen komisch. Zum Glück ist die Frau so schlau.
 


48 Seiten
Format 165x240 
Hardcover
EUR 12,90 / sFr 18,90

ISBN: 9783701721054 

Sonntag, 3. März 2013

Rosemarie Eichinger, Alles dreht sich

- Er schaut mich erwartungsvoll an. Ich möchte widersprechen, lass es aber. Unruhe stiften! Das klingt nicht schlecht. Schreien! Aufmerksamkeit erregen! Das klingt nicht schlecht. Schreien. Laut sein. Den Tumor in meinem Kopf übertönen. -

Inhalt
Linda ist ein junges und lebenslustiges Mädchen. Obwohl sie diese verdammten Kopfschmerzen recht häufig hatte, war ihr doch nicht in den Sinn gekommen, dass die Ursache hierfür ein Gehirntumor sein könnte. Für sie bricht durch die unerwartete Diagnose natürlich eine Welt zusammen. Sie flüchtet aus dem Krankenhaus und versucht in dem angrenzenden Park zur Ruhe zu kommen. In dieser aufgewühlten Situation trifft sie Max, der auf einer der Parkbanken sitzt und über sein eigenes Schicksal nachdenkt. Er verrät Linda, dass er auch an Krebs erkrankt ist. Max überredet Linda gemeinsam mit ihm eine Liste zu erstellen, auf der Dinge stehen, die sie vor ihrem Tod noch machen möchten. Die darauf befindlichen Punkte, ihre Abarbeitung und das Nachdenken über den Tod bringt die beiden in der nächsten Zeit näher zusammen. Irgendwann muss Max jedoch eine Beichte ablegen und gefährdet damit kurzfristig die Freundschaft zu Linda. Gleichzeitig bringt die Wahrheit aber auch die beiden dazu, die Liste zu überdenken. Dadurch gelangen Linda und Max zu der Erkenntnis, dass sie mehr machen möchten und müssen. Sie wollen nicht mehr nur die Liste abarbeiten, sondern etwas verändern. Sie wollen etwas bewegen und Spuren hinterlassen.

Meinung
Das Buch geht sofort rasant los und behält durchschnittlich ein hohes Tempo bei. Das liegt auf der einen Seite daran, dass das Leben von Linda mit der Diagnose zwar kurz still steht, sich dann aber so stark dreht, dass man kaum Zeit und Luft zum Atmen hat. Die Handlung fliegt nur so dahin und man fiebert mit den Protagonisten mit. Es ist kaum möglich das Buch wegzulegen. Die Figuren sind durchweg äußerst sympathisch und wirken extrem realistisch. Ich fand ihre Handlungen an keiner Stelle sonderbar und die Sprache sowie die Gedanken erscheinen nicht konstruiert. Sie passen zudem perfekt zum Alter der jeweils agierenden Figur. Dadurch taucht man schnell in eine Welt ein, in der man sich wohlfühlt und länger verweilen möchte. Einzig, der nicht angezeigt und mehrfach erfolgte Wechsel zwischen den Erzählern hat kurzfristig für Irritation gesorgt.
Auf der anderen Seite sorgen der Stil und die Sprache der Autorin dafür, dass eine rundum gelungene Geschichte entsteht. Eine frische, junge und nicht zu oberflächliche Sprache schafft es dem Leser ein Lächeln auf das Gesicht zu zaubern, obwohl der Hintergrund doch zunächst recht traurig ist. Der Aktionismus der Figuren und das Sprachtempo sind auf eine gewisse Art und Weise miteinander verwoben und wirken daher perfekt aufeinander abgestimmt. Die Grundlage hierfür bildet sicher die Intention der Autorin, die sie in einem Interview wie folgt zusammenfasste:
Die Krankheiten der beiden stehen für mich nicht im Mittelpunkt der Geschichte. Mir war es sehr wichtig nicht pathetisch zu werden. Es soll keine Geschichte über das Sterben sein, sondern über das Leben. Über den Unwillen sich als junger Mensch in eine Gesellschaft einzugliedern, die alles andere als ideal ist, die Regeln vorgibt und sie selber nicht befolgt. Der Tumor beziehungsweise die psychischen Probleme ermöglichen Linda und Max einfach sich gegen gesellschaftliche Normen aufzulehnen. Nach dem Motto: Was hab ich schon zu verlieren? Die Krankheit befreit die beiden davon, ständig an Konsequenzen zu denken. Konsequenzen und der Gedanke, dass man ja noch genug Zeit hat, hindern viele Menschen daran zu leben. Nicht darüber nachzudenken macht doch einiges leichter. Leider ist es ja bei den meisten Menschen immer noch so – und ich nehme mich da nicht aus –, dass man erst durch eine ernste Diagnose aus dem täglichen Trott gerissen wird. Dass man überhaupt einmal darüber nachdenkt, wie man sein Leben leben will.
Fazit
Ein wundervolles und rasantes Jugendbuch, dass berührt ohne auf die Tränendrüse zu drücken.  Unbedingt lesen!


Einband: Klappenbroschur 
Seiten: 208 
Alter: ab 14 Jahren 
ISBN 978-3-551-52049-4 

D: 13,99 € 

Gewinnspiel zum Buch 
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