Montag, 31. Januar 2011

Maxime Chattam, Alterra (I)

- Auf einmal stupste etwas von unten gegen den Boden des Bootes und warf die Rucksäcke um, ehe es genauso unvermittelt wieder verschwand. Die beiden Jungs klammerten sich an ihre Ruder, schauten sich in dem gespentischen Licht ängstlich an und begannen wie auf Kommando mit Höchtsgeschwindigkeit zu rudern. -

Die drei Freunde Matt, Tobias und Newton leben mit ihren Familien in New York. Sie sind ganz normale Teenager mit ganz üblichen Problemen. Die Eltern des einen Jungen wollen sich scheiden lassen, der andere stößt wegen seiner Hautfarbe immer wieder an Grenzen. Und alle zusammen erleben ihre kleinen Abenteuer in der großen Stadt, bestehen Mutproben und geben sich gegenseitig halt. Als sie alle unabhängig von einander ungewöhnliche Beobachtungen machen und zudem ein Unwetter in sonderbarer Form auf die Stadt zukommt, ahnen sie Schlimmes. Zunächst verschwinden viele Obdachlose Menschen und die drei Jungs beobachten immer wieder seltsame blaue Blitze. Zudem machen sie in einem skurrilen Laden Bekanntschaft mit einem Mann, der anscheinend körperliche Merkmale einer Schlange aufweist. Als der angekündigte Blizzard die Stadt erreicht brechen das Kommunikations- und Stromnetz komplett zusammen. Zudem tauchen die seltsamen Blitze, die von Matt und seinen Freunden schon vorher beobachtet wurden, in großen Mengen auf. Sie scheinen die Häuser abzutasten und zerstören die Fenster einzelner Wohnungen. Auch die Wohnung von Matt wird zerstört. Er wird von der energetischen Kraft des Blitze zu Boden geworfen und wird Bewusstlos. Als er am nächsten Tag aufwacht, scheint es so, als ob es keine Menschen mehr in seiner Umgebung gibt. Und ganz New York ist mit Schnee bedeckt. Ist Matt der einzige Überlebende? Wo sind alle anderen Menschen hin? was ist mit seinen Freunden passiert.

Maxime Chattam hat eine tolle Fantasiewelt erschaffen, die zwar durch Kinder geprägt wird, aber auch für Erwachsene die ein oder andere Überraschung bereithält. Die Sprache ist zwar klar, aber nicht zu einfach konzipiert. Man kann dem Textfluss leicht folgen und zudem ist die Geschichte auch noch sehr spannend. Man fühlt förmlich die Hilflosigkeit der Protagonisten. Hin und wieder ist der Leser aber auch überrascht wie mutig die einzelnen Figuren handeln und empfindet großen Respekt. Ein weiterer Pluspunkt ist die gute Nachvollziehbarkeit des Plots. Man wird nicht plötzlich mit Fantasiefiguren konfrontiert, sondern die fiktive Welt baut sich nach und nach auf. Und letztendlich ist auch das Layout wunderbar gestaltet. Hier möchte ich dem PAN-Verlag ein Lob aussprechen. Man möchte immer wieder über die Seiten streichen, weil man dann das Gefühl hat dadurch noch tiefer in die Geschichte einzutauchen.

Fazit: Eine schöne Geschichte, die jungen und alten Lesern Freude bereitet und in eine weitere wundervolle Fantasiewelt entführt.



Seitenzahl 400
Preis EUR (D) 16,95
ISBN 978-3-426-28300-4

Freitag, 28. Januar 2011

Vorschau

Liebe Besucher/innen,
die Ferien fangen nun an und ich begebe mich auf eine kleine Familienreise. Am Donnerstag werde ich für einen Tag wieder in der Heimat sein und am Freitag geht es zwecks Fortbildung in den Elsass.
In dieser Zeit sollt ihr aber nicht dürsten :-)
Ich lasse mir schon noch etwas einfallen.
Momentan lese ich im Rahmen einer Challenge Alterra I (Rezension am Sonntag oder Montag) und danach wird von meiner Leseliste "Die Unmöglichkeit des vierhändigen Spiels"  gelesen.
Zudem habe ich einige Bücher gewonnen oder geschenkt bekommen, die ich auch noch in meinen Leseplan einarbeiten werde.
Es geht also vorwärts.

Euch wünsche ich ein paar wundervolle lesereiche Tage und verbleibe mit den liebsten Grüßen.
Charlene

Martin Walser, Mein Jenseits

Danke an die Bibliophilin für das tolle Buchgeschenk! Merci!

- Aber Rom ist, wo du hinschaust, schön. Du brauchst gar kein Ziel. Es kann an keinem Ziel schöner sein als es überall ist. -

Augustin Feinlein ist nicht nur der Nachkomme bedeutender Kirchenmänner. Er leitet auch das Psychiatrische Landeskrankenhaus Scherblingen, welches sich in einem ehemaligen Kloster befindet. Da er mit dem letzten Abt des Klosters verwandt ist, verbindet ihn mehr als seine Arbeit mit diesem Ort. Zudem befindet sich in der dortigen Kirche eine Reliquie, über deren Geschichte Augustin einiges weiß und die ihn immer wieder in seine Gedanken einschleicht. Über die Beschäftigung mit Reliquien im Allgemeinen kommt er zu dem Schluß, dass vieles nur eine Bedeutung erhält, wenn wir daran glauben. Und das ist nicht nur auf Religionsfragen bezogen. Glauben wir nicht oft zu wissen, was andere Menschen denken oder meinen? Glauben wir nicht manchmal zu wissen, was das einzig Richtige ist?
Feinlein berichtet, immer mit Blick auf die Frage was wir glauben, über seine Beziehungen zu Frauen, seinen Arbeitsalltag und eine Reise nach Rom. Er zeigt aber auch wie sich die Sichtweise mit dem Alter verändert. Und er zeigt auf wie durch Glaube Literatur, Musik und Malerei entstehen.


- Ich habe immer Szenen mit Wörter geträumt. Wenn ich wach wurde, bin ich die Wörter nicht los geworden. -


Martin Walsers Novelle wirkt zunächst recht klar in seiner Aussage und man glaubt es geht nur um das Älterwerden. Aber letztendlich ist die Geschichte so vielschichtig, dass ein großer Interpretationsraum vorhanden ist. Doch das merkt man erst, wenn man die 119 Seiten gelesen hat. Wenn man darüber siniert wieviel wohl von dem Autor selbst in der Geschichte steckt, sich Bilder älterer Angehöriger ins Gedächtnis ruft oder überlegt woran man selbst glaubt, könnte man eigentlich noch einmal mit der ersten Seite beginnen.

Fazit: Entegegen vieler feuilletonistischen Meinungen finde ich das Buch für anspruchsvollere Leser, die Texte zum Nachdenken mögen, sehr empfehlenswert.


 120 Seiten, gebunden
€ 19,90 (D), € 20,50 (A)
ISBN 978-3-940432-77-3



Und? Genau der Freitagsfüller!

1.  Ich glaube heute habe ich noch einiges im Haushalt zu tun.
2.  Pizza esse ich am liebsten mit den Fingern.
3.  Das Dschungelcamp bei RTL, schaue ich nicht.
4.  Mein Mann ist immer für mich da, sogar in schlechten Zeiten.
5.  Was Kaffee angeht, den brauche ich wie die Luft zum Atmen.
6.  Paul ist ziemlich hibbelig,  das muss am Wetter liegen.
7. Was das Wochenende angeht, heute Abend freue ich mich auf leckeres Essen, morgen habe ich eine Reise geplant und Sonntag möchte ich einen schönen Spaziergang mit meinem Vater, seiner Frau und Paul machen!


Liebe Grüße,
Charlene

Donnerstag, 27. Januar 2011

Wolfgang A. Gogolin, Schlafen bei Licht

- Allerdings stapelte sich im Postkorb ein Häufchen, zwar mit Eingangsstempel versehener, aber noch unbearbeiteter Briefe. Ein vibrierender Montagmorgen. -

Torsten Burmester würde es zwar nie zugeben, aber er ist ein Beamter wie aus einem Bilderbuch. In seinem Kleiderschrank gibt es scheinbar nur Hemden, Krawatten, Jeans und vielleicht ein Jackett. Seinen Dienst  absolviert er zum großen Teil nach Vorschrift, verbringt ein Teil seiner Arbeitszeit aber auch mit rein privaten Angelegenheiten. Als er von einem Bus angefahren wird, ändert sich sein Leben. Seine kunstbeflissene Freundin verlässt ihn und er muss seine Zukunftspläne neu sortieren.
Hinzu kommt, dass Torsten schon lange ein Problem mit sich herumschleppt. Er kann nur schlafen, wenn eine Lampe eingeschaltet ist.

Genauso undramatisch, wie sich die Inhaltsangabe anhört, ist die gesamte Geschichte. Gut, Torsten wird von seiner Freundin verlassen und muss sich neu umschauen. Doch eigentlich hat die beiden nie eine wahre Liebe verbunden. Erstaunlich ist wie schnell er sich umschaut und auch eine neue potenzielle Partnerin kennen lernt. Ist sie die große Liebe? Und was hat es mit den Schlafproblemen auf sich? Hier bleibt mir der Autor zu oberflächlich. Das Problem wird nur nebenbei und vor allen Dingen zu spät angesprochen. Es wird einfach abgehandelt. Ein solch tiefgreifendes Erlebnis beeinflusst aber, wenn es nicht verdrängt wird, den Betreffenden nicht nur partiell und wird nicht so schnell verarbeitet. Dieser Aspekt der Geschichte ist aber eigentlich hoch interessant und bietet ausreichend Spannungspotenzial. Und umso enttäuschender ist es, das er nicht stärker in den Mittelpunkt gerückt wird.
Die in Ansätzen erotischen Stellen des Buches sind teilweise sehr gut beschrieben, rutschen dann aber wieder in nicht nachvollziehbare Handlungen ab und passen so gar nicht zu den Figuren.
Teilweise liegt das auch an der Sprache, die manchmal recht altbacken wirkt beziehungsweise nicht elektrisieren kann.
Auch das Ende kommt aus meiner Sicht viel zu einfach und zu plötzlich.

Fazit: Die grundlegende Idee ist eigentlich interessant, müsste aber sprachlich noch lebendiger umgesetzt werden. Auch eine längere Abhandlung der Ereignisse und andere Schwerpunkte könnten dem ganzen Werk eine gewisse Spannung verleihen.



Roman 
ISBN 978-3-86675-145-3, 
Paperback, 
140 Seiten
9€

Dienstag, 25. Januar 2011

Khaled Hosseini, Drachenläufer


- Ich sah ihn innerlich lächeln, ein Lächeln, das an den weiten Nachthimmel Kabuls erinnerte, an die Nächte, wenn die Pappeln zitterten und der Gesang der Grillen in den Gärten ertönte. -

Was wissen die meisten Menschen über Afghanistan? Welche Begriffe assoziieren sie mit diesem Land? Häufig werden wahrscheinlich die Worte Krieg, Taliban und Schari'a fallen. Doch wer kennt schon die Geschichte dieses Landes? Wer kennt den Konflikt zwischen Schiiten und Sunniten? Viele wissen wahrscheinlich noch nicht einmal wodurch diese Religionsgruppen sich auszeichnen.

Khaled Hosseini führt uns in die afghanische Welt zwischen 1975 und 2001 ein und erzählt die politischen und gesellschaftlichen Geschehnisse aus Sicht des zwölfjährigen Jungen Amir.
Er wurde 1963 geboren, gehört zur afghanischen Oberschicht und lebt mit seinem Vater in einem prunkvollen Haus. Zu seinem engeren Umfeld gehören der Angestellte Ali und sein Sohn Hassan. Da Amirs Mutter kurz nach der Geburt gestorben ist und Hassans Mutter kurz nach der Geburt verschwand, wurden beide von derselben Amme gesäugt. Sie wuchsen zusammen auf und sind, trotz aller Unterschiede, unzertrennlich. Obwohl sie wie Freunde wirken, ist doch immer eine soziale und religiöse Verschiedenheit erkennbar, die Amir sogar teilweise gegen den jungen Hausangestellten ausspielt. Trotzdem ist es oft Hassan, der Amir aus schwierigen Situationen heraushilft. Er ist es, der die prügelnden Nachbarjungen verscheucht und er ist es auch, der frei von intellektueller Verklärtheit vieles in Frage stellt, was für Amir selbstverständlich ist. Er bringt Amir zum Nachdenken, zum Lachen und würde alles für ihn tun. Doch dankbar ist dieser ihm dafür nicht. Letztendlich ist es sogar Amir, der Hassan aus einer lebensgefährlichen Situation befreien könnte. Doch er macht nichts anderes, als einfach stumm  zu bleiben. Seine Hilflosigkeit und die Ereignisse des Tages verfolgen Amir ein Leben lang. Sie beeinflussen eine Vielzahl seiner Entscheidungen und Handlungsweisen. Die Schuld, welche auf seinen Schultern lastet ist schier unerträglich. Hinzu kommen die politischen und gesellschaftlichen Veränderungen, die alles auf den Kopf stellen. Amir flieht mit seinem Vater in die USA und versucht sein „altes“ Leben zu vergessen. Als erwachsener Mann muss er jedoch wieder in das land seiner Kindheit reisen. Er muss sich erinnern. Und er bekommt die Gelegenheit seine Schuld zu tilgen.

Hosseini erzählt Amirs Geschichte unglaublich einfühlsam und auf erstklassigem sprachlichen Niveau. Er mag nicht so blumig und poetisch schreiben, wie manch nordafrikanischer Autor, aber er berührt das Herz. Er lässt den Leser Leid, Trauer und Freude nachempfinden. Die Worte bieten Raum für eigene Interpretationen, sind aber gleichzeitig so wunderbar bildlich, dass man aus der fiktiven Welt nicht mehr auftauchen möchte. Gleichzeitig erfährt man viele Fakten über die Geschichte des Landes und über seine Bevölkerung. Nach der Lektüre kann man viele Dinge besser nachvollziehen und verstehen. Und irgendwie wünscht man sich nach der letzten Seite nur noch, dass man eines Tages erwacht und diese Kriege nur ein böser Traum waren. Man möchte das alte Afghanistan kennen lernen, typische Speisen zu sich nehmen, in den Trubel eintauchen und die Drachenläufer beobachten.

Fazit: Ein Buch, das mich sehr berührt hat und mir wohl noch lange im Gedächtnis bleiben wird.

Montag, 24. Januar 2011

Tausche Buchhülle gegen...

*** Alle Buchhüllen sind weg und getauscht habe ich gegen... äähhh... keine konkreten Sachen. Lieben Menschen gibt man halt gerne mal ein kleines Geschenk :-) ***

Ich habe hier noch ein paar fertige Buchhüllen zu liegen und würde diese gerne tauschen.
Gegen was?
  • Bücher von meiner Wunschliste
  • Schreibutensilien (Stifte, Blöcke etc.)
  • Stoffe für neue Hüllen
Falls ihr Interesse habt, meldet euch einfach per Mail bei mir [Charlene.Otremba(ät)web.de]

+++ Update: Ich habe auch von allen Stoffen, die hier und in den anderen Posts zu sehen, Reste. Wer also einen Sonderauftrag abgeben will, kann das auch machen. Oder wer einen schönen Stoff sieht, aber nicht nähen kann oder will, kann mir diesen auch gerne zukommen lassen. +++

a) Gwyneth
  • Höhe: 19cm
  • Breite: 32,5 cm
  • Eignet sich für normale Taschenbücher, also keine 1000 Seiten Wälzer






b)  Marian
  • Außen wie Gwyneth
  • Höhe: 18,7 cm
  • Breite: 37,5 cm
  • Auch für dickere Taschenbücher geeignet

MARIAN HAT EIN NEUES ZUHAUSE GEFUNDEN!


c) Maud
  • Außen wie Gwyneth und Marian
  • Höhe: 23 cm
  • Breite: 40,5 cm
  • Für Hardcoverausgaben geeignet


d) Miss Perfect
Diese Hülle hat einen kleinen Mangel, der sich allerdings auf der hinteren Innenseite befindet und daher nicht sofort ins Auge stechen dürfte.


  • Höhe: 19,2 cm
  • Breite: 37,6 cm
  • Für Taschenbücher (auch dickere) geeignet
DIESE HÜLLE IST WEG!!!


    Ideen zur Bücherreise II

    Die Idee einer Bücherreise nach Berlin hat mir gestern viele Besucher beschert. Leider hat sich nicht wirklich jemand zu meiner Idee geäußert.
    Ich denke, dass die meisten Personen einen fertige Planung erwartet haben.
    Das wäre an sich kein Problem. Mein Gedanke war aber zunächst einmal zu hören, ob wirklich Interesse besteht und welche Wünsche die eventuellen Reisegäste haben.

    Daher hier einige konkretere Ideen:

    Vier Tage hatte ich eingeplant, da ich allen die Möglichkeit einer ruhigen An- und Abreise geben wollte.
    Wenn die meisten allerdings in der Lage wären schon gegen Mittag am ersten Tag in Berlin zu sein, wären drei oder sogar zwei Tage auch möglich.

    Welche Verlage könnte man in Berlin besichtigen?
    Hierzu müsste ich natürlich mit konkreten Vorstellungen an die Verlage herantreten können. Folgende "Niederlassungen" gibt es aber u.a. in Berlin:

    Aufbau Verlag
    Berlin Verlage (Berlin Verlag, BvT, Bloomsbury, Crossover)
    Rowohlt
    Ullstein Buchverlage
    +++ Update: Die Idee von Anette doch lieber kleine Verlagshäuser zu besuchen, finde ich ehrlich gesagt noch schöner. +++



    Welche interessanten Bibliotheken gibt es in Berlin?
    The Brain- Philologische Bibliothek der FU Berlin (Lord Norman Foster)
    Staatsbibliothek zu Berlin
    Zentralbibliothek der HU Berlin (Max Dudler)

    Und was noch?
    • Auf den Spuren verschiedener Romanhelden durch Berlin
    • Bücherflohmärkte
    • Wie können kleine Buchläden überleben?
    • Sightseeing (ohne Buchbezug)
    • Freizeit
    Unterkunft
    Hier ist alles möglich. Tendenziell bin ich zwar eher für ein gutes Hostel mit Frühstück oder eine Pension. Aber wer in einem schicken Hotel untergebracht werden möchte, kann dies auch gerne tun. Es sollte keinen Gruppenzwang geben.

    So, das waren erst einmal einige meiner weiterenVorschläge.
    Ich muss jetzt in den "normalen" Arbeitsalltag einsteigen und hoffe auf zahlreiche Reaktionen.

    Liebe Grüße
    Charlene

    Sonntag, 23. Januar 2011

    Berlinreise für Bücherwürmer und Blogger

    Ja, ich gebe es zu. Berlin ist historisch gesehen nicht unbedingt DIE Bücherstadt.
    Allerdings haben sich in den letzten Jahren doch einige Verlage dazu entschlossen hier ihre Zelte aufzubauen.
    Gleichzeitig gibt es in der Hauptstadt auch richtige Bücher-Konsumtempel. Viel interessanter sind jedoch die kleinen Läden, die sich gegen die großen Ketten behaupten können.
    Und in die Vielzahl der interessanten Sehenswürdigkeiten reiht sich auch die ein oder andere nette Bibliothek ein.
    Nun fährt man nicht unbedingt mal kurz nach Berlin, um sich Buchläden anzuschauen. Und der oder die Liebste hat auch im Urlaub nicht immer Lust sich Bibliotheken anzuschauen.
    Daher hatte ich eine Idee, die ich hier und auf Facebook gerne zur Diskussion stellen möchte.
    Da ich mich auch freuen würde einige Blogger und Bücherwürme mal in Berlin zu treffen, allerdings nicht  sonderlich als Grund für eine Reise tauge, könnte ich mir eine kleine Bücherreise vorstellen, die von mir organisiert wird und die oben genannten Aspekte aufgreift.
    In meiner Fantasie stelle ich mir eine viertägige Berlinreise vor. Meine Aufgabe wäre es diese Tage mit Verlagsführungen, Buchhändlergesprächen, Bibliotheksbesichtigungen und Freizeitangeboten zu füllen. Ich würde natürlich auch nach einer preiswerten Unterkunft usw. Ausschau halten.

    Was haltet ihr davon?
    Findet ihr vier Tage zu lang oder zu kurz?
    Wie teuer sollte so ein Reise höchstens sein?
    Welche Jahreszeit würdet ihr empfehlen?
    Hättet ihr überhaupt Lust auf solch eine Reise?

    Auf eure Meinungen und Anregungen freue ich mich schon sehr :-)

    Charlene

    Samstag, 22. Januar 2011

    Bücherverwaltung mit dem Mac

    Wie versprochen möchte ich heute ein Programm vorstellen, das nützliche Dienste bei der Verwaltung des Bücherbestandes leistet.
    Leider muss ich gleichzeitig mitteilen, dass wir bis zur Mitte der kommenden Woche keinen Internetanschluß haben. Momentan habe ich mein MacBook an mein iPhone angeschlossen. Fragen werde ich daher wahrscheinlich nur mit einer gewissen Zeitverzögerung beantworten können und auf dem Blog wird es wohl eine kleine Rezensionspause geben.
    Sorry dafür.

    Nun aber zu dem Programm:
    Ich kannte das Programm Citavi aus meiner Hochschulzeit und fand es sehr gut. Besonders die Zitatfunktion hat mir gefallen. Für den privaten Gebrauch ist es aber eigentlich zu umfangreich. Zudem wird die Mac-Version erst im Laufe des Jahres 2011 erscheinen und die Funktion des Einscannes über eine integrierte Kamera war auch nur mit einem Zusatztool möglich. Selbst dann funktionierte das Scannen allerdings nicht immer. Da ich zusätzlich auch kein Geld ausgeben wollte, habe ich ihm Internet ein bisschen gestöbert und letztendlich eine gute Lösung für mich gefunden.
    Das von mir erwählte Verwaltungsprogramm nennt sich "Books".
    Man kann sich die Software kostenlos herunterladen. Dies ist zum Beispiel auf der free-mac-software-Seite möglich.
    Hier erhaltet ihr mal einen optischen Eindruck (zum Vergrößern anklicken):

    Zu den Funktionen:
    Es ist möglich neue Bücher per Barcode einzugeben. Mit der im Mac integrierten Kamera scannt man den Code ein. Anschließend kann man sich alle relevanten Daten über Amazon oder andere Datenbanken zukommen lassen. Man kann aber auch per Hand selbst Daten eingeben oder die importierten Daten verändern.

    Das ganze sieht so aus:

    Auch wenn man nur die ISBN per Hand eingibt, kann man sich über die verschiedenen Datenbanken Informationen holen. Hier sollte noch erwähnt werden, dass bei beiden Varianten auch gleich ein Bild des Covers eingebunden wird.
    Das Bildschirmfoto zeigt euch gleichzeitig welche persönlichen Informationen ihr zu dem jeweiligen Buch eingeben könnt.
    Die jeweiligen Bücher können dann in verschiedene Liste einsortiert werden (siehe erstes Bild).
    Weiterhin ist es möglich die Buchdaten zu exportieren. Mit der Hilfe von Textdateien kann man dann zum Beispiel seine gesamten Bücher in die lovelybooks-Bibliothek übertragen.


    Besonderheit Rezensionsfunktion:
    Gerade für andere Blogger und fleißige Rezensenten möchte ich hier noch kurz die Unterfunktion "Rezension" vorstellen.
    Hier zunächst ein optischer Eindruck:

    Man kann in diesem Bereich nicht nur seine eigenen Rezensionen abspeichern, sondern auch die anderer Autoren.
    Die Bewertung ist in fünf Schritte unterteilt (Sterne), muss aber nicht zwingend vorgenommen werden.

    Bewertung der Software:
    Ich bin sehr zufrieden mit dem Programm. Besonders das Einscannen hat mir die Aufnahme aller Bücher sehr erleichtert. Aus Nostalgie drucke ich mir die Daten aber auch noch zusätzlich auf Karteikarten aus :-)
    Books ist auch für Computernutzer geeignet, die sich schnell und einfach in neue Programme einarbeiten wollen. Es ist sehr verständlich und übersichtlich.
    Ich hatte bisher nur einmal ein Problem, als ich nicht richtig aufgepasst habe und meine ganze Bücherliste gelöscht habe. Das lag aber wie gesagt nicht an dem Programm.

    Ich hoffe ich konnte euch einen kleinen Einblick in dieses interessante Programm geben.
    Für Fragen oder weitere Erfahrungsberichte stehe ich natürlich gerne zur Verfügung.

    Liebe Grüße
    Charlene

    Freitag, 21. Januar 2011

    I'm back und FreitagsFüller

    Nach zwei Tagen Usedom bin ich gerade erst wieder zu hause angekommen.
    Leider bin ich nicht wirklich zum Lesen gekommen. daher wird sich die Rezension von Drachenläufer auf die nächste Woche verschieben. Wie versprochen stelle ich euch aber morgen das Bücher Verwaltungprogramm "Books" vor.
    Und jetzt kommt der



    1.  Gestern beim Einschlafen habe ich ganz schön gefroren.
    2.  Gut schlafen könnte ich auch mal wieder .
    3.   Wer macht eigentlich immer diese Unordnung und dreht dann auch noch die Uhr vor?
    4.   Leider sitzen wir momentan oft im Haus.
    5.   Früher dachte ich immer, dass ich DER Familienmensch bin.
    6.   Ich möchte die nächsten Wochen genießen aber andererseits ist die finanzielle Situation belastend.
    7. Was das Wochenende angeht, heute Abend freue ich mich auf ein bequemes Bett, morgen habe ich das Nähen einiger Buchhüllen geplant und Sonntag möchte ich evtl. eine Freundin zum Frühstück einladen!

     Liebe Grüße
    Charlene

    Mittwoch, 19. Januar 2011

    Robert Löhr, Das Hamlet-Komplott

    - Ja, man mag sagen, was man will, wer Geist hat, muss plaudern können! Diesem Talent aber ist, scheint es, nichts so fremd wie der Charakter und die Geistesart der Deutschen. Die Gabe der Unterhaltung, als Talent betrachtet, ist nur in Frankreich heimisch. -

    Als Napoleon im Jahr 1807 Europa mit mehreren Kriegen überzieht, trauert Goethe noch immer seinem verstorbenen Freund Schiller hinterher. Zwei Jahre ist er jetzt schon allein und kann sich nicht vorstellen jemals wieder solch ein enges freundschaftliches Band mit einem Menschen zu knüpfen. Zwischen dem Besuch Napoleons in Weimar und den Proben für Iphigenie auf Tauris erhält Goethe Besuch von Tieck. Dieser hatte einen Brief erhalten, in dem Heinrich von Kleist eindringlich um Hilfe bittet. Er befindet sich in französischer Gefangenschaft und droht ermordet zu werden. Goethe muss zwar eine Weile überlegen, ob er das Vorhaben unterstützen sollte, willigt aber letztendlich ein. So machen sich die beiden auf den Weg nach Joux. Vielerlei ungeahnt Hindernisse und sonderbare Begebenheiten verändern ihre Pläne und forcieren eine Reise, die die geplanten Befreiung in Umfang und Zeit weit übertrifft.
    Ihr Auftrag ist das Auffinden und der Schutz der tausendjährigen Reichskrone. Getarnt als fahrende Schauspieltruppe meistern Johann Wolfgang von Goethe, Heinrich von Kleist, August Wilhelm Schlegel, Ludwig Tieck und Madame de Staël einige Gefahren.

    Wie man schon an dem kurzen Inhaltsabriss erkennt, handelt es sich bei diesem Buch nicht um ein Werk für Leser, die auf eine durchgehende historische Genauigkeit Wert legen. Doch Robert Löhr schafft es auf eine wunderschöne Art und Weise historische Fakten mit fiktiven Handlungen zu vermischen. Die Rahmenbedingungen, in denen die Geschichte spielt, sind historisch korrekt. Das Abenteuer der Protagonisten ist jedoch erdacht. Wie auch schon in "Das Erlkönigmanöver" werden die klassischen deutschen Dichter liebevoll und mit ihren ganz spezifischen Eigenarten beschrieben. Dabei werden immer wieder reale Beziehungen und Konflikte zwischen den Denkern einbezogen. Ebenso werden wichtige Werke der einzelnen Personen genannt oder beschrieben.
    Sprachlich hat sich der Autor, aus meiner ganz persönlichen Sicht, seit dem letzten Werk erneut gesteigert. Er schafft es noch besser die epochenspezifischen Eigenarten aufzugreifen und langweilt den Leser damit nin keinster Weise. Ganz im Gegenteil werden der Lesefluss und das Interesse am Fortgang der Geschichte, trotz aller Absurditäten, nie wirklich unterbrochen.

    Anstatt eines Fazits möchte ich hier noch ein Zitat anbringen, das auch auf dem Buchdeckel abgedruckt ist:

    "Was gibt es Neues aus Weimar, Herr von Goethe?" fragt Madame de Staël. 
    "Haben Sie noch immer ein Liebesverhältnis mit Ihrer Haushälterin?"
    "Nein."
    "Gott sei's gepriesen. Sie war mit Verlaub, furchtbar gewöhnlich und gänzlich unter Ihrem Niveau."
    "Wir sind jetzt verheiratet."


    368 Seiten
    Gebunden
    € 19,95 [D], € 20,60 [A], sFr 33,90
    ISBN: 9783492053273


    Link zur Verlagsseite mit Lese- und Hörprobe

    Dienstag, 18. Januar 2011

    Mal wieder ein Ausblick

    Liebe BesucherInnen,
    in der vergangenen Woche habe ich "Oksa Pollock" abgeschlossen. Leider darf ich diesbezüglich noch keine Rezension veröffentlichen, da das Buch erst im März erscheint.
    Das erste Buch der Leseliste habe ich ja bereits rezensiert. Als nächstes Werk ist "Drachenläufer" an der Reihe. Momentan lese ich aber auch noch ein Buch, das auch erst im März erscheint. Jedoch muss ich bis zum 31. Januar zu diesem Werk eine Rückmeldung gabeben. Ich bin aber guter Dinger, dass ich mit dem Lesen spätestens am Donnerstag fertig bin.
    Da ich am Donnerstag und Freitag beruflich auf Usedom weile, werde ich nicht wirklich zum Lesen kommen. Lange Rede kurzer Sinn: Die Rezension von Drachenläufer wird nicht vor Sonntag online sein.

    Um die Zeit bis dahin zu überbrücken, werde ich morgen am Abend oder Donnerstag am Morgen eine Rezension online stellen, die sich mit einem Buch aus meinem Bücherregal befasst. Welches Werk das sein wird, weiß ich jetzt selbst noch nicht. Ich werde einfach mal stöbern.
    Am Freitag kommt dann wie gewohnt der Freitagsfüller.
    Am Samstag habe ich für alle Mac-Nutzer ein kleines Schmankerl eingeplant. Ich stelle das Programm "Books" vor. Nein, es handelt sich dabei nicht um dieses gute Stück.
    Es geht um ein Verwaltungsprogramm für den eigenen Bücherbestand. Mit der integrierten Kamera kann man zum Beispiel die Barcodes einscannen und sich die entsprechenden Buchdaten automatisch aus dem Internet laden.

    Und wer noch eine Buchhülle möchte, kann sich gerne bei mir melden. Ich habe die Nähmaschine noch, weiß aber nicht wie lange dieser Zustand anhalten wird :-)

    Liebe Grüße und noch eine Woche voller Bücher wünscht
    Charlene

    Matt Haig, Die Radleys

    - Man hat von Vampiren gehört, die über zweihundert Jahre alt geworden sind. Und ein paar rigorose täuschen ihren Tod in jungen Jahren vor, wie Byron, der auf dem Schlachtfeld in Griechenland so tat, als hätte er Fußbrand. (...) In den Achtzigern bin ich ihm mal begegnet. Er war DJ zusammen mit Thomas de Quincey auf irgendeiner Party in einem Keller auf Ibiza. -

    Die Radleys sind eine überaus normale englische Familie. Sie leben in einem kleinen Ort, fahren einen Familienwagen, engagieren sich in der Dorfgemeinschaft und versuchen einfach nicht aufzufallen. Doch ein paar Kleinigkeiten sind schon sonderbar. Warum sind häufig die Fensterläden geschlossen? Warum kümmert sich ein Gärtner um ihren wirklich sehr kleinen Garten? Und warum haben die Kinder so seltsame Krankheiten? Die Antwort ist ganz einfach: Die Radleys sind Abstinenzler. Das heißt sie sind Vampire, die versuchen kein Blut zu trinken. Mit Hilfe des Handbuchs für Abstinenzler gelingt ihnen das auch viele Jahre. Doch dann scheinen die Kinder hinter das Familiengeheimnis zu kommen. Als dann auch noch Onkel Will auftaucht, von dessen Existenz die Kinder nicht einmal etwas geahnt haben, läuft alles aus dem Ruder.
    Mehr möchte ich an dieser Stelle aber nicht verraten, da die Geschichte einfach so wunderbar ist, dass ich sie nur jedem empfehlen kann.

    Sprachlich hat mir das Buch sehr gut gefallen. Matt Haig beschreibt die Radleys und ihr Leben in so einer interessanten und klaren Weise, dass man das Gefühl hat neben den Protagonisten zu stehen. Man hat sofort ein klares Bild vor den Augen und stolpert nicht über umständliche Begriffe. Gleichzeitig ist der Text aber auch so humorvoll geschrieben, dass vom Schmunzeln bis zum lauten Lachen alles dabei ist. Zudem sind diese witzigen Elemente sehr liebevoll eingearbeitet und reihen sich nicht platt aneinander. Aber das ist noch nicht alles. Die gesamte Geschichte fordert den Leser dazu auf, immer wieder das Buch in die Hand zu nehmen. Man möchte wissen wie sich der Plot noch entwickelt und wird mit wundervollen Wendungen belohnt.
    Abschließend möchte ich noch erwähnen, dass es sich zwar laut dem Untertitel um einen Vampirroman handelt, er aber keine der üblichen Klischees bedient. Ganz im Gegenteil. Es ist eher ein toller Roman, der einen kleinen Hauch von Vampir in sich trägt. 

    Fazit: Ein tolles Buch, dass man in einem Rutsch lesen kann und hinterher mit einem Schmunzeln schließt.



    ISBN: 978-3-462-04233-7
    432 Seiten, Gebunden
    Euro (D) 19,95 | sFr 30,50 | Euro (A) 20,60 


    Link zur Verlagsseite 

    Sonntag, 16. Januar 2011

    Tove Jansson, Geschichten aus dem Mumintal

    Bis vor wenigen Tagen wusste ich nur zwei Dinge über die Mumins: Sie sehen aus wie weiße Nilpferde und ich sollte unbedingt mal eine Geschichte über sie lesen.
    Eine Bekannte, die finnische Wurzeln hat, erinnerte mich mit einem Mumin-Poster wieder an meinen Lesevorsatz. Nichts einfacher als das, besonders wenn man gerade einen Geburtstag hinter sich gebracht hat. Im Internet suchte ich mir einfach ein Buch aus ohne zu schauen, ob es eine logische Reihenfolge der Bände gibt.
    So zogen die "Geschichten aus dem Mumintal" bei mir ein und wurden heute gelesen. Laut diverser Internetseiten hat die finnlandschwedische, nein nicht finnisch-schwedische, Autorin Tove Jansson in der Zeit von 1945-1970 neun romanartige Muminbücher geschrieben und illustriert. Während sich die ersten fünf Bücher klar an Kinder richten und ihre spezifischen Probleme behandeln, verfolgt die Autorin in den restlichen Werken auch philosophische und psychologische Fragestellungen. Da mein Buch in dieser Reihenfolge an der siebenten Stelle steht, war mein blinder Griff recht erfolgreich. Denn gerade diese Fragestellungen haben mir wunderbar gefallen. In dem Schnupferich, der freiwillig einsam durch die Gegend wandert und die perfekte Melodie sucht, dem verspielten Mumin oder dem Mumin-Vater, der einer anscheinend verpassten Lebenschance nachtrauert, finden sich wunderbare psychologische Figuren und Muster wieder. Die meisten Charaktere sind auf einer Suche, auf der sie sich selbst besser kennenlernen, ihr jetziges Leben reflektieren, auch in Frage stellen und dann wieder als positiv bewerten. Die gute Wendung erfolgt meist, weil sich die Figuren selbst Gedanken machen und somit sozusagen selbst therapieren. Die inneren Monologe und die Zerrissenheit wird von Tove Jansson in jeder einzelnen Geschichte wunderbar geschrieben. Zudem wird die Mumin-Welt wunderbar durch eine klare und zeitgleich auch poetische Sprache dem Leser vor Augen geführt.
    Nach dem Lesen fühlt man sich zufriedener und lebensfroher.
    Probleme, die einem vielleicht vor dem Lesen durch den Kopf gegangen sind, scheinen nicht mehr so unüberwindbar. Und dann sieht man noch die Zeichnungen der drolligen und sonderbaren Figuren und möchte nur noch an einem Ort sein: Im Mumintal.

    Fazit: Ich werde das Mumin-Universum nicht so schnell verlassen und empfehle jungen und alten Lesern auch einen Blick zu riskieren. Ihr werdet es nicht bereuen!



    184 Seiten
    Halbleinen
    12,95 EUR [D]
    ISBN 978-3-401-06213-6   

    Freitag, 14. Januar 2011

    Was ich demnächst lesen werde

    Dank Elas Twitter-Aufruf hat es meine Umfrage noch auf 11 Teilnehmer geschafft.

    Hier nun die Ergebnisse

    Titel                                                                   Stimmen
    Die Radleys                                                         6
    Rezension
    Drachenläufer                                                      6
    Rezension
    Die Unmöglichkeit des vierhändigen Spiels         4  :-D
    Rezension
    Drood                                                                   3
    Schattengesicht                                                   2
    Glister                                                                  2
    Nicht mein Tag                                                     1
    Das München-Komplott                                       0
    Die Schuld des Tages an die Nacht                     0

    In genau dieser Reihenfolge werde ich die Bücher lesen.
    Da die Radleys sehr aktuell sind, habe ich sie vor "Drachenläufer" gestellt.

    Ich danke allen für die Teilnahme und freue mich schon auf die Rezensionen.

    Liebe Grüße
    Charlene

    FreitagsFüller

     Wer es noch nicht kennt: Die unterstrichenen Stellen sind meine Einsetzungen.

    1.  Ich finde es blöd,  so lange auf das Referendariat zu warten.
    2.   Ich hasse auf dem Radweg Geisterfahrradfahrer auf der linken Seite.
    3.  Die besten Dinge im Leben erkennt man häufig erst rückblickend.
    4.   Eine Menge Geld wäre jetzt nicht schlecht. :-D
    5.  Wenn ich nicht so ängstlich wäre, ... Also wenn ich etwas nicht bin, dann ängstlich.
    6.  Ich habe angefangen zu bloggen, weil ich viel Zeit hatte und es mal probieren wollte.
    7. Was das Wochenende angeht, heute Abend freue ich mich auf das Aufhängen unserer Plakate im Abgeordnetenhaus, morgen habe ich mit meiner Familie einen Besuch in Sachsen-Anhalt geplant und Sonntag möchte ich früh wieder in Berlin sein, um noch eine Rezension zu schreiben!

    Liebe Grüße
    Charlene

    Donnerstag, 13. Januar 2011

    Bücherkleidung

    Im vergangenen Jahr hatte ich den Entschluss gefasst mich mal mit dem Nähen von Buchhüllen zu beschäftigen. Ich habe mir dann ein paar Anleitungen angeschaut, die wirklich deppensicher aussahen. Da ich bis zu diesem Experiment noch keine Nähmaschine benutzt hatte, erschien mir solch eine Anleitung sinnvoll. Von meinem restlichen Weihnachtsgeld habe ich dann noch Stoffe bestellt und anschließend meine Tante gefragt, ob sie mir ihre Nähmaschine leihen würde.
    In der ersten Januarwoche legte ich gleich los.

    Nach einer Stunde hatte ich zumindest schon einmal ein Lesezeichen erstellt. Und am Ende des Tages war meine erste Buchhülle fertig.
    In den folgenden Tagen hatte mich das Nähfieber gepackt und ich habe für verschiedene Blogger-Freundinnen etwas genäht.
    Meine Ergebnisse präsentiere ich nun hier. Und bitte entschuldigt die schlechte Qualität einiger Fotos, die ich mit dem Handy aufgenommen habe.
    Das ist eine Buchtasche für diejenigen, die Buchhüllen nicht so mögen, ihre Bücher aber schützen wollen. Ich benutze sie jetzt seit ein paar Tagen und ich bin sehr zufrieden
    Und hier seht ihr eine flexible Buchhülle für Taschenbücher. Bei den späteren Exemplaren habe ich rechts kein Gummiband, sondern einen Stoffstreifen eingenäht. Ich hoffe, dass dies stabiler ist.

    Und hier noch ein Schmuckstück, dass ich passend für "Drei Wünsche hast du frei" genäht habe. Es ging an Christiane. D.h. abgeschickt ist es schon (heute), aber noch nicht angekommen.

    Nun überlege ich schon was ich sonst noch nähen kann. Irgendwann möchte meine Tante ja sicherlich auch die Nähmaschine zurück :-)
    Schlafbrille und Laptoptasche stehen noch auf meiner Liste. Kommt Zeit, kommt hoffentlich Geld und neue Meterware.



    Morgen werde ich euch neben dem FreitagsFüller die Ergebnisse meiner Umfrage präsentieren.
    Und vielleicht bekomme ich ja noch eine Rezension hin. Da ich aber am Wochenende unterwegs bin und morgen noch einige berufliche Pflichten habe, wird das schwer. Mal schauen.

    Bis dann,
    Charlene

    Mittwoch, 12. Januar 2011

    Michael Tsokos, Der Totenleser

    - Zunächst einmal kann ich sie beruhigen: Die Tatsache, dass Sie dieses Buch gelesen haben, spricht statistisch gesehen dagegen, dass Sie irgendwann als Verbrechensopfer auf meinem Obduktionstisch oder dem eines Kollegen landen werden. -
    (Aus dem Abschlusskapitel)

    Selbstmörder, Vergewaltigungsopfer, verhungerte Kinder und Wasserleichen. Michael Tsokos hat als Leiter der Rechtsmedizin in der Charité Berlin schon einiges gesehen und erlebt. Doch sieht der Alltag eines Rechtsmediziners wirklich so aus, wie es uns häufig im Fernsehen berichtet wird? 
    Tsokos beschreibt in seinem Buch Fälle, die sich wirklich so zugetragen haben und schildert dem Leser an entsprechenden Stellen die angewandten Methoden und Möglichkeiten der Rechtsmedizin. Dadurch erfährt man zum Beispiel wie genau die Todeszeit bestimmt werden kann und wann mikroskopische Untersuchungen hilfreich sein können. Gleichzeitig gewährt er auch an manchen Stellen einen kleinen Einblick in die Medizingeschichte.

    Zweifellos hat Michael Tsokos ein umfangreiches medizinisches Wissen angesammelt. Und der geneigte Leser möchte das ein oder andere Häppchen davon mitgeteilt bekommen. Doch dies in einen 250 Seiten langen Text zu pressen, der auch noch in einer relativ großen Schrift gesetzt ist, scheitert an manchen Stellen. Man kann förmlich nachvollziehen wie dem Autor bei einer Fallbeschreibung noch eingefallen ist, was man alles erklären kann und teilweise auch muss. So kommt es zu Gedankensprüngen, die zwar einen Sinnzusammenhang haben, vom Leser aber teilweise als uninteressant eingestuft werden. Es ist ein hehres Ziel der lesenden Bevölkerung zu zeigen wie wichtig die Rechtsmedizin ist und wie sie wirklich funktioniert. Aber auch diese Art von Leser ist zum großen Teil "sensationslüstern" und mehr an den Fällen interessiert, als an der Theorie.
    Daher müssten die Grundlagen noch geschickter in den Text eingebunden werden. Diesbezüglich wirkt die Sprache von Michael Tsokos auch noch zu hölzern und enthält zu viele Mehrfachnennungen.

    Fazit: Ein für mich interessantes Buch, das allerdings sprachlich nicht überzeugen kann.
    Der wissenschaftlich weniger interessierte Leser wird damit wahrscheinlich kein Vergnügen haben.
     


    Kartoniert
    € 8,95 [D], € 9,20 [A], sFr 14,90
    ISBN-10: 3548373429
    ISBN-13: 9783548373423

    Link zur Verlagsseite

    Montag, 10. Januar 2011

    Steve Stern, Der gefrorene Rabbi

    Da das Buch heute erscheint, könnt ihr meine Rezension jetzt auch hier lesen :-)

    - Das Bild ihres Vaters, der sie beschirmte, während ihm das Blut aus den Wunden strömte, prägte sich in Jochebeds Gehirn ein wie ein Sieglering in heißes Wachs, dann löste sich der Abdruck des Bildes, und das Wachs sickerte hinab in ihre Brust und Eingeweide. -

    Bernie Karp ist ein durchschnittlicher amerikanischer Jugendlicher, der die meiste Zeit vor dem heimischen Fernseher verbringt und dabei ungesunde Dinge in sich hineinstopft. Eines Tages findet er in der Tiefkühltruhe seiner Eltern einen gefrorenen männlichen Körper. Als er darauf etwas verstört seinen Eltern von dem Fund berichtet, antworten diese sehr trocken und kühl, dass es sich um ein Familienerbstück handelt. Bernies Urgroßvater hat die Geschichte des Rabbis aufgeschrieben, doch die hebräische Schrift hindert Bernie daran das Rätsel zu entschlüsseln. Er fällt zurück in seine Lethargie und vergisst den gefrorenen Rabbi fast. Als er sich eines Tages alleine im Haus aufhält, bricht ein Gewitter über die Stadt herein und der Strom fällt aus. Ein mehrstündiger Stromausfall, als Folge des ungestümen Wetters, führt zum Auftauen des Rabbis. Erstaunlicher Weise erwacht der über hundert Jahre alte Mann und klopft an die Tür der Truhe. Die Begegnung zwischen Bernie und dem Rabbi verändert ihr jeweiliges Leben radikal. Zunächst gehen sie aufeinander zu und lernen voneinander. Doch dann scheint der Rabbi in der modernen Welt angekommen zu sein und entfernt sich von dem Jungen, der den alten Mysterien auf den Grund gehen will.
    Parallel zu dieser Geschichte erfährt der Leser wie der Rabbi in die Familie kam. Dabei wird eine hundertjährige jüdische Familiengeschichte erzählt, die sich in Osteuropa, Amerika und Palästina abspielt. Der gefrorene Rabbi scheint Glücksbringer und Fluch zugleich zu sein. Er begleitet die jeweiligen Protagonisten auf ihrem Weg, spielt aber für die einzelnen Personen eine ganz unterschiedliche Rolle.

    Steve Sterns Buch wurde mehrfach als meisterhaft bezeichnet und soll eine Gesellschaftssatire, Familienroman und Zeitreise sein. Grob betrachtet ist es das auch. Allerdings ist aus meiner Sicht die Komposition dieser drei Aspekte nicht durchgehend gelungen. Die ersten 150 Seiten ziehen sehr schleppend vor dem Leser hin. Es kommt kein richtiges Lesevergnügen und kein besonderes Interesse an dem Fortgehen der Geschichte auf. Jiddische Begriffe und Sätze werden nur selten erläutert oder können nur schwer in den Zusammenhang eingeordnet werden. Teilweise behindert dies sogar das gesamte Verständnis einzelner Passagen. Dann gibt es wieder Stellen, die durch eine sehr poetische Sprache geprägt sind und das lesen zu einem Genuss werden lassen. Doch leider sind dies meist nur gute Ansätze, die vom Autor nicht weiter verfolgt wurden.
    Generell hatte ich den Eindruck, dass die historischen Passagen besser gelungen waren, als die Abschnitte, die sich mit Bernie Karp befassen. Zudem hat sich mir in den neuzeitlichen Kapiteln teilweise auch nicht der Sinn erschlossen und ich konnte das handeln der einzelnen Personen nicht nachvollziehen.
    Nach 480 Seiten und einem sehr fragwürdigen Ende, lässt mich der Autor leicht verwirrt zurück.
    Fazit: Für mich handelt es sich um einen sehr durchwachsenen Roman, der sehr gute tiefgründige Abschnitte mit einer wundervollen Sprache beinhaltet, dann aber wieder abflacht und sehr ermüdend ist.

    Sonntag, 9. Januar 2011

    Blog-Award und kommende Woche

    Nachdem ich in der zurückliegenden Woche einen Blog-Award von Horrorbiene und Steppenwolf bekommen habe, habe ich diesen auch noch einmal von Aiyana (Bücherseele) erhalten.



    Ich möchte mich ganz herzlich dafür bedanken. Nur leider habe ich momentan keine Kandidaten, an die ich den Award weitergeben kann. Ich möchte aber alle Leser einladen mal auf die Kategorie "Bücherseiten" zu klicken. Dort findet ihr Blogs, die ich gerne lese. Vielleicht ist eine interessante Seite für euch dabei.

    Morgen werde ich endlich mit Oksa Pollock anfangen. Ich bin eine von 5000 Lesebotschafterin. Infos zum Buch und der Lesebotschafteraktion findet ihr auf der entsprechenden Website.
    Parallel lese ich das neue Buch von Michael Tsokos. Dies werde ich wahrscheinlich am Mittwoch rezensieren.
    Und dann... . Ja was kommt dann? Wie ich euch im vergangenen Jahr schon berichtet habe, sollt ihr entscheiden wie es weitergeht.
    Daher möchte ich heute eine Umfrage starten, die bis zum kommenden Freitag (14.01.2011) 12 Uhr laufen soll.
    Hierfür nutze ich Doodle. Keine Angst, ihr müsst euch dafür nirgends anmelden. Ihr gebt einfach euren Namen oder Nickname ein und stimmt ab. +++ Update: Ihr könnt natürlich gerne mehrere Titel nennen! +++

    Ich bin schon sehr gespannt.

    Wer wissen möchte was ich im Rahmen der Challenge lese, die von der Bibliophilin und Ailis initiiert wurde, klickt einfach rechts auf das entsprechende Bild.

    Dann wünsche ich euch für die nächsten Tagen wieder ein wundervolles Lesevergnügen und hoffe, dass wir uns bald wieder hören/lesen werden.

    Liebe Grüße
    Charlene

    Freitag, 7. Januar 2011

    Wolfgang Hohlbein, Thor

    - Er schwieg. Ganz ernsthaft wog er seine Chancen ab, es mit diesen zwei Dutzend Männern aufzunehmen, und tat den Gedanken dann als lächerlich ab. Selbst der wirkliche Thor würde es sich zweimal überlegen, es mit einer solchen Übermacht aufzunehmen. -


    Ein Mann wacht mitten in einem Schneesturm auf. Er weiß nicht was passiert ist und auch nicht wer er ist oder wo er sich befindet. Doch kurz nach seinem Erwachen hört er einige angstvolle Schreie. Trotz seiner Orientierungslosigkeit folgt er den Stimmen und findet eine kleine Gruppe, die von einem Wolfsrudel angegriffen wurde. Ohne lange zu überlegen kämpft der Unbekannte mit den Wölfen und drängt sie zurück. Verantwortlich hierfür ist allerdings hauptsächlich ein riesiger weißer Wolf, der dem Mann bekannt vorkommt. Sogar ein Name spukt in seinem Kopf herum. Beide scheinen sich zu kennen und eine besondere Beziehung zueinander zu haben.
    Nachdem die Wölfe das Weite gesucht haben, hilft der Retter den überlebenden Personen. Das weibliche Familienoberhaupt mit dem Namen Urd berichtet, dass die Familie dabei ist ihre Heimat zu verlassen, da die Lebensbedingungen immer schlechter werden. Auf ihrem Weg wurden sie von einem Schneesturm und den Wölfen überrascht. Als der unbekannte Mann den schwer verletzten Familienvater betrachtet und schließlich berührt passiert etwas, dass beide sich nicht erklären können. Sicher ist nur, dass die Begegnung bei dem Verletzten zu einer gesundheitlichen Verbesserung beiträgt. Gemeinsam gehen alle den eingeschlagenen Weg weiter. Auch wenn sie nicht wissen wohin er führen wird, da die Familie auch nur eine vages Ziel vor Augen hatte. Sie wollen in die Region Asgard, welche sie nur aus Erzählungen kannten. Sie wissen noch nicht einmal, ob es diesen Ort wirklich gibt.
    Nach einem anstrengenden Marsch finden sie einen verlassenen Hof, der anscheinend überfallen wurde. Sie bleiben zunächst dort, werden aber nach einiger Zeit von schwer bewaffneten Reitern angegriffen.
    Wieder ist sind es der Unbekannte und die Wölfe, welche die übermächtig scheinenden Angreifer beseitigen. Und wieder ist das Wetter stürmisch und von Blitz und Donner geprägt. Daher gibt der Junge der flüchtenden Familie dem unbekannten Mann den Namen "Thor".
    Ohne den Vater, der bei dem Angriff getötet wurde, macht sich die Gruppe erneut auf den Weg. Diesmal treffen sie in der unbewohnt scheinenden Landschaft auf einige friedliche Reiter. Diese bringen sie nach einer längeren Unterredung zu der versteckten Stadt Midgard. Sie liegt in einer hügeligen Landschaft und kann nur über versteckte und fast unsichtbare Zugänge erreicht werden. Thor und die ihm anvertraute Familie leben sich schnell in der neuen Umgebung ein und wachsen in jeglicher Hinsicht zusammen. Es stellt sich aber immer wieder die Frage wer Thor eigentlich ist. Ist er nicht vielleicht eine Gefahr für die versteckte Stadt? Wo kommt er her? Warum hat er anscheinend übermenschliche Kräfte?
    Er selbst wird auch von diesen Fragen gequält. Zudem hat er Träume, die ihm anscheinend vertraute Bilder aus einer fremden Welt zeigen. Er schafft es aber nicht die Puzzleteile zu verbinden. Ist er wirklich ein Gott?
    Unabhängig davon droht dem gesamten Volk von Midgard eine Gefahr . Immer wieder kommt es zu Angriffen. Die Krieger, die sich gegen  Midgard stellen, scheinen Lichtbringer zu sein. Diese besitzen unermessliche Kräfte und predigen mit dem Schwert in der Hand ihre Religion. Kann Thor Midgard retten? Oder hat er insgeheim ganz andere Pläne?

    Thor war mein erstes Hohlbein-Buch und ist eines der wenigen Fantasy-Bücher, die ich bisher gelesen habe. Bisher haben mich immer die vielen Vampire und Werwölfe abgeschreckt. Da es sich hier "nur" um Wölfe handelt, die allerdings eine besondere Beziehung zu einigen Menschen pflegen, bin ich sehr aufgeschlossen an das Lesen gegangen. Relativ schnell und einfach war es für mich in die Geschichte einzusteigen. Die Sprache ist recht klar strukturiert und an vielen Stellen frei von Fachbegriffen, Metaphern oder anderen rhetorischen Stilmitteln. Allerdings wirkt sie dadurch teilweise auch etwas hölzern und langweilig. Gleichzeit ist die Geschichte allerdings auch sehr spannend konstruiert. Man versucht gemeinsam mit der Hauptperson die gedanklichen Puzzle zu einem großen Ganzen zu verbinden und scheitert regelmäßig daran. Die Fragen, die sich Thor stellt, stellt sich auch der Leser. Man ist also eng mit dem Protagonisten verbunden und hat teilweise das Gefühl seine Gedanken zu kennen. Allerdings handelt er dann an manchen Stellen der Geschichte so unverständlich, dass man kurz inne hält und sich fragt, ob das jetzt wirklich passiert ist. Einige Entscheidungen konnte ich persönlich bis zum Ende nicht nachvollziehen und teilweise haben sie mich auch ein wenig gestört und geringfügig wütend gemacht. Die Erklärungen gingen mir nicht tief genug. Doch dann ging die Geschichte wieder so rasant weiter, dass keine weitere Zeit für solche Überlegungen vorhanden war.
    Sehr geschickt wendet sich die Geschichte auch noch einmal auf den letzten Seiten und sorgt dafür, dass man die Fortsetzung einfach lesen muss.

    Fazit: Ein wirklich sehr spannendes Buch, das trotz einiger sprachlicher Defizite ein Genuss ist.



    EUR 19,99
    Downloadpreis: 15,99 EUR
    Bastei Lübbe
    Hardcover, 861 Seiten
    Ersterscheinung: 12.03.2010
    ISBN: 978-3-7857-2392-0

    Link zur Verlagsseite
    (Infos und Foto stammen von dieser Seite)

     


    Im Buch lesen



    Lesen Sie im Buch

    FreitagsFüller

    6a00d8341c709753ef01156f545708970c

    Die unterstrichenen Stellen entsprechen meinen Gedanken :-)

    1.  Man könnte meinen, dass die meistens Menschen zwar Schnee möchten, aber das nur für einen Tag. Und dann soll schon wieder Sommer sein :-D.
    2.  Donnerstag ist mein Lieblingstag der Woche, weil das Ende in Sicht ist.
    3.  Ich möchte gerne eine schöne Geburtstags-Nachfeier, bitte  .
    4.  Bücher und Stoffe sind das Schönste, was ich bis jetzt in diesem Jahr gekauft habe.
    5.   Wir brauchen mehr mutige und kluge Menschen, die den Mund aufmachen und nach bestimmten ethischen Grundsätzen handeln.
    6.  Beim Nähen benötige ich noch ein wenig Übung.
    7. Was das Wochenende angeht, heute Abend freue ich mich auf viele verschiedene Dinge (Lesen, Nähen, Backen), morgen habe ich meine Geburtstags-Nachfeier geplant und Sonntag möchte ich meinen Unterricht planen und ein wenig entspannen!

    Ich wünsche euch ein schönes Wochenende!
    Charlene

    P.S. Heute werde ich noch meine Rezension von "Thor" (W. Hohlbein), welches ich im Rahmen einer Challenge gelesen habe, online stellen. Versprochen!

    Donnerstag, 6. Januar 2011

    Stephan Serin, Föhn mich nicht zu

    - Wie sollte ich es schaffen mir all die Schülernamen zu merken, wenn ich mir schon sonst nicht den von Frau Schmidt und Herrn Müller merken konnte? -

    Stephan Serin hat es nach acht Jahren Studium und zehn Monaten Wartezeit geschafft und einen Referendariatsplatz erhalten. Doch mit dem Schreiben der Senatsverwaltung kommen ihm die ersten Zweifel an seiner Entscheidung. Er fragt sich, ob er wirklich ein guter Lehrer sein kann. Und vor allen Dingen hat er Angst vor den zwei Jahren, die jeder Befragte als die schrecklichste Zeit seines Lebens bezeichnet.
    In seinem Buch beschreibt er alle Höhen und Tiefen dieser Zeit. Er berichtet von den kompetenten und weniger kompetenten Kollegen, den Seminarleitern, den Schülern und den Auswirkungen auf sein Privatleben. War es wirklich eine gute Idee gegenüber von der Schule eine Wohnung zu mieten? Warum lässt mich kein Kollege seinen Unterricht beobachten? Und wie mag es den Referendaren an einer Hauptschule gehen, wenn der Autor schon an einigen seiner Gymnasiasten verzweifelt?

    Serin beschreibt diese Aspekte äußerst humorvoll und detailliert. Viele Szenen kamen mir aus dem eigenen Alltag bekannt vor. Einige fand ich jedoch sehr abgehoben und habe sie unter sie unter künstlerischer Freiheit verzeichnet. Dies mag auch ein Makel des Werkes sein. Denn Leser, die nicht aus einem schulischen Berufsumfeld kommen, werden nicht unterscheiden können was realistisch und was überzogen ist. Damit wird dem Buch die Möglichkeit genommen, dem interessierten Leser die Welt hinter dem Schultor wirklich zu zeigen. So hat man ein wenig das Gefühl, dass zwar gezeigt wird wie die Schüler den Alltag bestimmen und mit welchen Voraussetzungen sie in den Unterricht kommen. Es wird aber nicht gezeigt wie ein Lehrer versucht an den Defiziten zu arbeiten. Stephan Serin (bzw. sein Alter ego) begibt sich auf das Niveau der Schüler und deutet damit schon im Referendariat an, dass er dieser Aufgabe vielleicht nicht gewachsen ist. Doch auch hier kann man wohl eher von künstlerischer Freiheit ausgehen.

    Fazit: Ein sehr lustiges Buch, dass man aber wirklich nur als Spaßlektüre verstehen sollte. Wenn man ernsthaft beginnt über verschiedene Themen zu grübeln, bleiben zu viele Fragen offen.


    rororo
    Taschenbuch, 256 S.
    01.09.2010
    9,95 €
    978-3-499-62670-8

    Dienstag, 4. Januar 2011

    Marie-Sabine Roger, Das Labyrinth der Wörter

    - Wenn man unkultiviert ist, heißt das nicht, dass man nicht kultivierbar ist. Man muss nur an einen guten Gärtner geraten. - 

    Kann man sein Leben als schön betrachten, wenn man von der Mutter vernachlässigt und bisher immer als eher dumm abgestempelt wurde?
    Germain hat bisher eigentlich nie darüber nachgedacht. Er ist ein sehr großer und kräftiger Mann, der nie einen richtigen Beruf erlernt hat und sich mit Gelegenheitsjobs die Zeit vertreibt. Er lebt in einem Wohnwagen, der im Garten des mütterlichen Hauses steht, in dem Germain auch Gemüse anbaut. Häufig hält er sich auch in der örtlichen Kneipe auf und sitzt mit seinen "Freunden" zusammen oder er beobachtet die Tauben im Park.
    Eines Tages trifft er im Park auf eine ältere Dame, die in einem Buch versunken auf einer Parkbank sitzt. Beide kommen ins Gespräch und die Leserin stellt  sich als Margueritte vor. Dieses Gespräch ist der Beginn einer sehr innigen Lesefreundschaft. Germain fällt es schwer zu lesen und er kennt die Bedeutung vieler Wörter nicht. Margueritte liest im aus vielen verschiedenen Büchern vor, unterhält sich mit ihm über den Inhalt und schenkt ihm ein Wörterbuch. Als Germain gesteht, dass er mit dem Wörterbuch nicht zurecht kommt, beginnt Margueritte ihm Merkzettel zu schreiben, die ihm beim Suchen bestimmter Wörter helfen.
    Doch für Germain bedeutet dies nicht nur einen Zuwachs an Wörtern. Er beginnt auch über sich, sein Leben und die Welt nachzudenken. Zitat: "Als ich Margueritte begegnet bin, fand ich es erst kompliziert, mir Wissen anzueignen. Dann interessant. Und dann unheimlich, denn mit dem Nachdenken anzufangen ist etwa so, wie wenn man einem Kurzsichtigen  eine Brille gibt. Alles ringsherum kam einem immer ganz okay vor- einfach weil es unscharf war. Und dann plötzlich sieht man die Risse, den Rost, die Mängel, alles, was bröckelt." (S.47)
    Doch welche Konsequenzen zieht Germain daraus? Und verändert seine neue Sicht auch die Freundschaft zu Margueritte?

    Marie-Sabine Roger schafft es diese Geschichte in einer unglaublichen Leichtigkeit zu erzählen. Sie analysiert die Ursachen für Germains Entwicklung, ohne dabei in scharfen Worten anzuklagen. Germain findet selbst heraus was vielleicht besser hätte laufen können. Gleichzeitig hat man aber nie das Gefühl, dass die neuen Erkenntnisse ihn schwer belasten. Man erkennt für sich selbst allerdings welche Bedeutung Wörter im Alltag haben und was es bedeutet, wenn man sie nicht immer versteht. Daraus können sogar Missverständnisse entstehen, die ein ganzes Leben prägen.
    Sprachlich sind die beiden Hauptfiguren wunderbar aufeinander abgestimmt, obwohl sie sehr unterschiedliche Ausdrucksweisen und Wortschätze besitzen und nutzen.
    Grafisch sind die Wörter, die Germain in seinem Wörterbuch nachschlägt, kursiv hervorgehoben. Dies unterbricht den Lesefluß jedoch nicht. Ich habe diese Hinweise als sehr bereichernd und interessant empfunden.

    Fazit: Es handelt sich um ein leicht verständliches und nicht zu umfangreiches Buch, welches das Herz erwärmt.

    Kleiner Tipp: Momentan läuft die Verfilmung des Buches in den deutschen Kinos!
    Auf der offiziellen Filmseite könnt ihr euch den Trailer ansehen.


    ISBN: 978-3-455-40254-4
    Originalsprache: Französisch
    Originaltitel: La tête en friche
    Seiten: 208, gebunden

    18,00 EUR (D)
    18,50 EUR (A)
    31,90 SFR (CH)

    Link zur Verlagsseite


    Im Buch lesen



    Lesen Sie im Buch

    Blog-Award


    Schon mehrmals habe ich von Blog-Awards gelesen und teilweise auch schon gemerkt, dass der ein oder andere Blogger regelrecht mit Auszeichnung überhäuft wird.
    Ich habe heute meinen ersten Blog-Award bekommen und freue ich mich aus zweierlei Gründen ganz besonders darüber.
    Erstens habe ich ihn von Horrorbiene und Steppenwolf erhalten.
    Ihr noch recht jünger Blog gefällt mir sehr gut, da ich dort immer wieder Buchtipps aus Bereichen finde, in denen ich mich noch nicht so gut auskenne. Dabei handelt es sich vornehmlich um Fantasy- und Thrillertexte.
    Zweitens geht dieser Award an noch recht junge Blogs und soll dazu beitragen diese etwas populärer zu machen.
    En detail sehen die Regeln für die Vergabe folgendermaßen aus:

    Voraussetzungen für den Award:
    Du bist getaggt worden & möchtest teilnehmen?
    Erstelle einen Post, indem du das Liebster-Blog-Bild postest & die Anleitung reinkopierst (= der Text den du gerade liest). Außerdem solltest du einen Link zum Blog der Person erstellen, die dir den Award verliehen hat & sie per Kommetar in ihrem Blog informieren, dass du den Award annimst & ihr den Link deines Award-Posts dalassen. Danach überlegst du dir 3- 5 Lieblingsblogs, die du ebefalls in deinem Post verlinkst & die Besitzer jeweils per Kommetar-Funktion informierst, dass sie getaggt wurden und hier ebfalls den Link des Posts angibst, in dem die Erklärung steht.

    Ziel des Awards:
    Das Ziel, dieser Aktion ist, dass wir unbekannte, gute Blogs ans Licht bringen, deswegen würde ich euch bitten keine Blogs zu Posten, die ohnehin schon 3000 Leser haben, sondern talentierte Anfänger & Leute, die zwar schon eine Weile bloggen, aber immer noch nicht so bekannt sind.

    Und nun kommt die schwierigste Aufgabe: Das vergeben des Awards an andere Blogs.
    Ich gebe den Award weiter an:


    Und dann wollte ich noch Sarah nennen, aber sie hat den Award schon bekommen :-)

    Liebe Grüße
    Charlene