Samstag, 16. März 2013

Umzug

Liebe Besucher,
bisher hat es sicherlich keine Stadt geschafft innerhalb von wenigen Stunden komplett umzuziehen. Die Bücherstadt hat dies nun hinter sich gebracht.
Wenn ihr weiterhin an meinen Rezensionen interessiert seid, gelangt ihr über www.bücherstadt.com oder http://buecherstadt.wordpress.com/ dorthin.

Ich freue mich auf ein Wiedersehen,
Charlene

Mittwoch, 13. März 2013

Annette Langen & Katja Gehrman, Ritter Wüterich und Draceh Borste

Der kleine Ritter Wüterich ist eigentlich immer mit seinen Waffen, der typischen Ritterrüstung und seinem Ross Roswitha anzutreffen. Tagaus, tagein trainiert er den Kampf mit verschiedenen Waffen. Doch wirkliche Abenteuer kann man so natürlich nicht erleben. Als Wüterich in dem Wald, welcher sich nicht allzu weit von der Burg entfernt befindet, Rauch sieht, wittert er seine Chance. Voller Entsetzen müssen die Eltern des kleinen Ritters mit ansehen, wie er völlig ohne Waffen die Burg verlässt. Der große Heldenmut vergeht dem Wüterich allerdings sehr schnell, weil er im Wald rasch auf einen kleinen Drachen trifft. Wie soll er dieses Tier nur besiegen? Moment einmal! Muss er es denn überhaupt bezwingen?

Rezensiert für www.buecherkinder.de

Ritte Wüterich und Drache Borste ist eine lustige und rasante Abenteuergeschichte, die von einer wunderbaren Freundschaft erzählt und schon für Kindergartenkinder geeignet ist. Die Protagonisten werden so beschrieben, dass man sich recht schnell mit ihnen identifizieren und in die Geschichte eintauchen kann. Alle Figuren sind einfach nur liebevoll und haben eine Menge Humor. Dadurch sind sie für die erwachsenen Leser und die jungen Zuhörer sofort sympathisch. Die sehr durchdachte Wortwahl und die wenigen, aber gut platzierten, umgangssprachlichen Begriffe sorgen für einen angenehmen Leserhythmus und für ein einfaches Verständnis des Textes. Hinzu kommt, dass die Sätze eine angenehme Länge haben und Wörter, die man beim Vorlesen besonders betonen sollte, in einer anderen Schriftart gedruckt sind.
Verstärkt wird das angenehme Gefühl, welches sich beim Lesen einstellt, durch die wunderschönen und kindgerechten Zeichnungen, in denen warme Töne dominieren. Sie gehen meist über eine Doppelseite und zeigen sehr witzige Aspekte, die ihm Text vorkommen.

O-Ton Paul (6): Oh nein, warum ist das Buch denn schon zu Ende? Das ist so toll, ich will mehr!

Besonderes EXTRA: In dem Buch befindet sich ein Code. Damit kann man sich das entsprechende Hörbuch herunterladen, welches ein weiteres Highlight darstellt.


Bilderbuch
32 Seiten
21,5x28cm
Durchgehend farbig illustriert

ISBN 978-3-314-10104-5

Link zur Verlagsseite












Donnerstag, 7. März 2013

Lembcke/Steffen, Der Löwenanteil


Rezensiert für www.buecherkinder.de
Herr und Frau Spitzmaus werden vom Löwen zur Geburtstagsfeier eingeladen. Frau Spitzmaus ist eher skeptisch und fragt sich, warum der Löwe ausgerechnet die beiden kleinen Tiere einlädt. Herr Spitzmaus ist hingegen richtig stolz und möchte die Einwände seiner Frau nicht hören. Mit ihrem Geschenk machen sie sich am Ehrentag auf den Weg. Aber wie Frau Spitzmaus vermutet hat, interessiert sich keiner der Gäste für die beiden Nager. Erst als das Büffet eröffnet wird und ein riesiges Tohuwabohu entsteht, wird klar in welcher Gefahr sie sich befinden. Sie fliehen, bemerken aber auf ihrer Flucht eine weitere Gefahr, die allen Geburtstagsgästen zum Verhängnis werden könnte. Aber was sollen sie nur tun?
Marjaleena Lembcke erzählt in einem frischen Ton und mirt kindgerechten kurzen Sätzen eine interessante Geschichte über Courage und Mut, die an die Tradition der bekannten Löwe-/ Mausgeschichten anknüpft. Allerdings gibt es hier nicht nur den Konflikt zwischen dem großen und dem kleinen Tier. Auch zwischen den beiden Mäusen gibt es Unterschiede, die der Geschichte eine zweite Ebene geben. Für die Zuhörer ab fünf ist dies aus meiner Sicht aber nicht immer erkennbar beziehungsweise können sie die beiden Ebenen nicht immer gleichzeitig verstehen. Entgegen kommen einem hier allerdings die Abbildungen, die sehr farbenfroh und großformatig sind. Sie bieten Gesprächsanlässe, die auch zum Klären von Verständnisfragen genutzt werden können. 
Die Länge der Geschichte, der gute Schrifttyp und die recht große Schriftgröße sorgen dafür, dass das Werk aus meiner Sicht locker für Erstleser geeignet ist. Vielleicht sind die beiden Ebenen dann auch beseser verständlich.
O-Ton Paul (fast 6): Das ist ja ganz schön gemein, was den Mäusen passiert. Und Herr Spitzmaus ist auch noch so eingebildet, dass er es fast noch schlimmer macht. Der ist ein bisschen komisch. Zum Glück ist die Frau so schlau.
 


48 Seiten
Format 165x240 
Hardcover
EUR 12,90 / sFr 18,90

ISBN: 9783701721054 

Sonntag, 3. März 2013

Rosemarie Eichinger, Alles dreht sich

- Er schaut mich erwartungsvoll an. Ich möchte widersprechen, lass es aber. Unruhe stiften! Das klingt nicht schlecht. Schreien! Aufmerksamkeit erregen! Das klingt nicht schlecht. Schreien. Laut sein. Den Tumor in meinem Kopf übertönen. -

Inhalt
Linda ist ein junges und lebenslustiges Mädchen. Obwohl sie diese verdammten Kopfschmerzen recht häufig hatte, war ihr doch nicht in den Sinn gekommen, dass die Ursache hierfür ein Gehirntumor sein könnte. Für sie bricht durch die unerwartete Diagnose natürlich eine Welt zusammen. Sie flüchtet aus dem Krankenhaus und versucht in dem angrenzenden Park zur Ruhe zu kommen. In dieser aufgewühlten Situation trifft sie Max, der auf einer der Parkbanken sitzt und über sein eigenes Schicksal nachdenkt. Er verrät Linda, dass er auch an Krebs erkrankt ist. Max überredet Linda gemeinsam mit ihm eine Liste zu erstellen, auf der Dinge stehen, die sie vor ihrem Tod noch machen möchten. Die darauf befindlichen Punkte, ihre Abarbeitung und das Nachdenken über den Tod bringt die beiden in der nächsten Zeit näher zusammen. Irgendwann muss Max jedoch eine Beichte ablegen und gefährdet damit kurzfristig die Freundschaft zu Linda. Gleichzeitig bringt die Wahrheit aber auch die beiden dazu, die Liste zu überdenken. Dadurch gelangen Linda und Max zu der Erkenntnis, dass sie mehr machen möchten und müssen. Sie wollen nicht mehr nur die Liste abarbeiten, sondern etwas verändern. Sie wollen etwas bewegen und Spuren hinterlassen.

Meinung
Das Buch geht sofort rasant los und behält durchschnittlich ein hohes Tempo bei. Das liegt auf der einen Seite daran, dass das Leben von Linda mit der Diagnose zwar kurz still steht, sich dann aber so stark dreht, dass man kaum Zeit und Luft zum Atmen hat. Die Handlung fliegt nur so dahin und man fiebert mit den Protagonisten mit. Es ist kaum möglich das Buch wegzulegen. Die Figuren sind durchweg äußerst sympathisch und wirken extrem realistisch. Ich fand ihre Handlungen an keiner Stelle sonderbar und die Sprache sowie die Gedanken erscheinen nicht konstruiert. Sie passen zudem perfekt zum Alter der jeweils agierenden Figur. Dadurch taucht man schnell in eine Welt ein, in der man sich wohlfühlt und länger verweilen möchte. Einzig, der nicht angezeigt und mehrfach erfolgte Wechsel zwischen den Erzählern hat kurzfristig für Irritation gesorgt.
Auf der anderen Seite sorgen der Stil und die Sprache der Autorin dafür, dass eine rundum gelungene Geschichte entsteht. Eine frische, junge und nicht zu oberflächliche Sprache schafft es dem Leser ein Lächeln auf das Gesicht zu zaubern, obwohl der Hintergrund doch zunächst recht traurig ist. Der Aktionismus der Figuren und das Sprachtempo sind auf eine gewisse Art und Weise miteinander verwoben und wirken daher perfekt aufeinander abgestimmt. Die Grundlage hierfür bildet sicher die Intention der Autorin, die sie in einem Interview wie folgt zusammenfasste:
Die Krankheiten der beiden stehen für mich nicht im Mittelpunkt der Geschichte. Mir war es sehr wichtig nicht pathetisch zu werden. Es soll keine Geschichte über das Sterben sein, sondern über das Leben. Über den Unwillen sich als junger Mensch in eine Gesellschaft einzugliedern, die alles andere als ideal ist, die Regeln vorgibt und sie selber nicht befolgt. Der Tumor beziehungsweise die psychischen Probleme ermöglichen Linda und Max einfach sich gegen gesellschaftliche Normen aufzulehnen. Nach dem Motto: Was hab ich schon zu verlieren? Die Krankheit befreit die beiden davon, ständig an Konsequenzen zu denken. Konsequenzen und der Gedanke, dass man ja noch genug Zeit hat, hindern viele Menschen daran zu leben. Nicht darüber nachzudenken macht doch einiges leichter. Leider ist es ja bei den meisten Menschen immer noch so – und ich nehme mich da nicht aus –, dass man erst durch eine ernste Diagnose aus dem täglichen Trott gerissen wird. Dass man überhaupt einmal darüber nachdenkt, wie man sein Leben leben will.
Fazit
Ein wundervolles und rasantes Jugendbuch, dass berührt ohne auf die Tränendrüse zu drücken.  Unbedingt lesen!


Einband: Klappenbroschur 
Seiten: 208 
Alter: ab 14 Jahren 
ISBN 978-3-551-52049-4 

D: 13,99 € 

Gewinnspiel zum Buch 
Link zur Verlagsseite

Samstag, 23. Februar 2013

J. R. Moehringer, Knapp am Herz vorbei

Ein Mann, der in seiner dreißigjährigen Erfahrung als Verbrecher über 100 Banken ausgeraubt hat, von den Opfern als freundlicher und rücksichtsvoller Mensch beschrieben wird und mehrfach aus dem Gefängnis ausgebrochen ist. Wenn seine Geschichte nicht als Steilvorlage für einen Roman dient, welche dann?

Die historische Person
Noch heute kennen viele Amerikaner William „The Actor“ Sutton. Der in Brooklyn geborene und in einfachen Verhältnissen aufgewachsene Mann, raubte seit den späten 20er Jahren Banken und Juweliergeschäfte aus. Dabei verkleidete er sich immer umfangreicher und trat häufig als Polizist oder Briefträger auf. Kurz vor Eröffnung der Geschäfte und Banken kam er mit Hilfe seiner Kostüme und unter Verwendung entsprechender Ausreden in die Filialen hinein. Er fesselte die ankommenden Mitarbeiter nacheinander und wartete auf denjenigen, der den Tresor öffnen konnte. Er arbeitete mit unterschiedlichen Komplizen und ging immer sehr strukturiert vor. Eine Waffe hatte er zwar immer dabei, benutze sie aber nie. Darüber, ob sie eventuell gar nicht geladen gewesen sei, gibt es widersprüchliche Angaben. Bei seinen diversen Ausbrüchen war er ebenfalls sehr kreativ, aber auch ein wenig abgebrühter als bei den Raubüberfällen.
Trotz diverser Delikte und Fluchtversuche wurde William Sutton 1969 begnadigt. Er verlebte die letzten Lebensjahre in Florida, wo er Bücher schrieb, Banken half ihre Sicherheitssysteme zu verbessern und für Kreditkarten mit Foto warb.
Er verstarb 1980 im Alter von 79 Jahren. 

Das Buch
J.R. Moehringer hat sich mit William Sutton eine real existierende Person ausgesucht, deren Persönlichkeit auf den ersten Blick glasklar erscheint. Dazu passend entwirft er eine Geschichte, die sich an den Fakten orientiert und zunächst sehr stringent wirkt. Ausgangspunkt sind die Begnadigung Suttons und ein Interview, das er direkt nach seiner Entlassung gegeben hat. Einen ganzen Tag fuhr er mit einem Reporter und einem Fotografen durch New York und besuchte Orte, die in seinem Leben wichtig waren. Der daraus entstandene Artikel enttäuschte jedoch. Neben Unwahrheiten und sonderbaren Anekdoten enthielt er keine neuen Informationen. Moehringer erzählt diese Geschichte praktisch nach. Dabei wechseln sich zwei Erzählstränge ab. Zunächst geht es um die Fahrt durch New York und die Fragen, die an Willie gestellt werden. Der zweite Erzählstrang setzt sich aus Erinnerungen zusammen. Dadurch wird dem Räuber sehr viel Raum zum Sprechen gegeben und nur an wenigen Stellen, die sich meist in dem ersten Erzählstrang befinden, wird auf eine teilweise unbedarfte Art und Weise auf die Folgen seiner Taten hingewiesen. Paradoxerweise zeigt sich aber darin eine Stärke des Romans. Die Fakten dienten wirklich nur als Vorlage für den Roman. Moehringer erschafft eine literarische Figur, die sich öffnet, Verletzlichkeit zeigt und sich von dem öffentlichen Bild abhebt. Das ist Sutton in so einer Form nie gelungen und es ist auchfraglich, ob er das überhaupt gewollt hätte. Allerdings habe ich mir oft die Frage gestellt, inwieweit das daraus entstehende Interesse an der Handlung eingeschränkt ist, wenn man vorher schon etwas über William Sutton weiß. Ich konnte ganz unvoreingenommen herangehen und habe mich nie gefragt, was jetzt ausgedacht ist oder der Wahrheit entspricht. Das hat eine gewisse Spannung und Lesefreude erzeugt. Diese wurde nur dadurch getrübt, dass mir eine gewisse psychologische Tiefe fehlte. Ab und an wäre eine schärfere Analytik geeignet gewesen. Wenn man jedoch das ganze Werk gelesen hat, wendet sich das Blatt ein wenig. Dies gilt übrigens für verschiedene Punkte. Erst wenn man das gesamte Buch gelesen hat, ergibt sich ein sehr viel differenzierteres Bild. Gerade auf den letzten Seiten gibt es noch einige Wendungen, die viele Dinge schlussendlich in einem anderen Licht dastehen lassen.
Durchweg hervorragend werden die sprachlichen Mittel genutzt. Moehringer hat aus meiner Sicht eine literarische Perle geschaffen, die sich nicht in Sphären aufhält, die man nur mit einem Fremdwörterbuch erreichen kann. Gleichzeitig findet man diesen Schatz aber auch nicht auf dem Grund, der nur so vor Alltagssprache trieft und den Geist verklebt. Nein, er schreibt anspruchsvoll verständlich und in einem tollen Rhythmus. Dabei ist die Satzlänge hervorragend. Und das sage ich jetzt nicht aus Sicht eines Fontane-Liebhabers. Die Gedanken gehen nicht verloren, man kommt sich aber auchnicht veralbert vor, weil die Sätze zu kurz sind.  Sie sind einfach genau passend.  Es ist fasst so, als ob sich die Sprache an den Protagonisten angepasst hat. Daher fragt man sich unweigerlich was zuerst da war, die Figur oder ihre Sprache...

Fazit: Ein wundervolles Buch, das eine spannende Lebensgeschichte erzählt. Während des Lesens ist die Geschichte allerdings wie ein sich entwickelnder Schmetterling. Die Raupe läuft dahin und der Leser fliegt nur so über die Seiten. Dann wird es ein wenig düster und eng, man möchte sich in einen Kokon einwickeln. Erst wenn man das Buch schließt, fliegt der Schmetterling davon. 



Roman

Hardcover

Preis € (D) 19,99 | € (A) 20,60 | SFR 28,90

ISBN: 978-3-10-049603-4


Sonntag, 17. Februar 2013

Blogger schenken Lesefreude!

Da sich mittlerweile bereits 500 Blogs für die Aktion "Blogger schenken Lesefreude" angemeldet haben, ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass euch schon der ein oder andere Artikel darüber unter die Augen gekommen ist.
Trotzdem möchte ich dieses Projekt kurz vorstellen.

Im letzten Jahr gab es zum Welttag des Buches eine Aktion verschiedener Verlage, die Sonderducke bekannter Werke zur Verfügung stellten. 30 Exemplare eines Buches wurden an Menschen geschickt, die sich im Vorfeld mit einer Aktion beworben hatten. Ich habe an der Aktion teilgenommen, sie aber trotzdem kritisch gesehen. Zunächst stellte sich für mich die Frage, wer das alles finanziert. Weiterhin fungierten viele Buchhändler als Paketstationen, weil man dort seine Exemplare abholen konnte. Dies hat teilweise zu Platzproblemen geführt, aber keinen positiven Effekt für die Händler gehabt. Und wasmich letztendlich am meisten geärgert hat, war der Punkt, dass man sich zunächst mit einem konkreten Projekt bewerben sollte. Eine Lesung, eine Idee, eine besondere Veranstaltung, wo die Bücher verteilt werden sollten. Irgendwann wurde aber damit Werbung gemacht, dass man die Bücher ruhig auch einfach an Familienmitglieder und Freunde verschenken könnte. Das fand ich irgendwie nicht so sinnvoll.

Daher finde ich das diesjährige Projekt, welches von zwei Bloggerinen initiiert wurde, sehr viel sinnvoller und habe recht schnell eine Teilnahme zugesagt. Aber um was geht es genau? das erklären euch die beiden "Chefinnen" am besten mit eigenen Worten:

Wir Buch-Blogger sind Botschafter in Sachen Lesefreude und deswegen ist der Welttag des Buches unser Tag! An diesem besonderen Feiertag wollen wir die Welt mit unserer Begeisterung für Bücher anstecken. Wir werden bloggen wie die Wilden und wir werden Bücher verschenken!

Wer kann mitmachen?
Alle buchbegeisterten Blogger – egal ob Buch-Blog, Autoren-Blog, Alltags-Blog, Tech-Blog und egal, auf welcher Plattform gebloggt wird. Auch reine Facebook-Fanpages sind willkommen!

Wie lautet der Plan?
Am 23.4.2013, dem Welttag des Buches, veröffentlichen alle teilnehmenden Blogger einen Beitrag, in dem sie ein Buch verlosen. Natürlich sind wir neugierig, warum ihr euch gerade für dieses Buch entschieden habt! Ist es ein Buch von einem Lieblingsautor, ein unentdecktes Buchjuwel, ein Buch aus Kindertagen oder ein Überraschungstitel?
Leser, die diese Bücher gewinnen möchten, kommentieren eure Beiträge. Verlost werden die Bücher am 30. April.

Wo kann ich mich anmelden?
Mit diesem Formular:
https://docs.google.com/spreadsheet/viewform?formkey=dGhOdlhaWDBEc3o5WGxQeEdQUzRnSEE6MQ
Wir benötigen deine Blog-Url, den Namen des Blogs, deine E-Mail-Adresse, deine Facebook-Fanpage (falls vorhanden) und den Titel des Buches, das Du verschenken möchtest. Falls Du den Titel noch nicht festlegen möchtest, kannst Du ihn auch bis zum 20. April nachmelden.

Was macht ihr mit diesen Angaben?
Wir sammeln alle teilnehmenden Blogs und veröffentlichen auf Facebook und Twitter, welcher Blog welches Buch verschenkt.

Wer steckt hinter der Aktion?
Gestartet wurde diese Gemeinschaftsaktion von Christina von http://pudelmuetzes-buecherwelten.de/ und Dagmar alias http://geschichtenagentin.blogspot.de/. Aber das finden wir nicht wichtig – für uns ist das eine Gemeinschaftsaktion von buchbegeisterten Bloggern für lesebegeisterte Menschen!

Ich habe noch Fragen!
Für weitergehende Fragen haben wir ein Forum eingerichtet und eine Facebook-Seite:
http://www.carookee.net/forum/BlogdenWelttagdesBuches/
www.facebook.com/BloggerschenkenLesefreude

Wie bleibe ich auf dem Laufenden?
Alle Neuigkeiten über die Aktion posten wir auf Facebook und auf Twitter :
http://www.facebook.com/BloggerSchenkenLesefreude
https://twitter.com/BlogdenWelttag
#lesefreude





Und wie findet ihr die Aktion? Macht ihr auch mit?

Mittwoch, 13. Februar 2013

Nemo kehrt zurück!

Vor zehn Jahren lernten viele von uns den kleinen Clownfisch Nemo kennen und sorgten dafür, dass der Animationsfilm zum bis dahin erfolgreichsten Disneyfilm wurde. Viele Eltern fühlten sich gedrängt nun ein Aquarium anzuschaffen und viele Fische wurden von den selbständigeren Kindern  über die Toilette in die vermeintliche Freiheit entlassen.

Nun kehren Nemo und seine Freunde für kurze Zeit auf die Leinwand zurück und lassen uns dank 3D-Technologie noch stärker an ihren Abenteuern teilhaben.

Die Geschichte
Nemo wächst im Great Barrier Reef auf und wird von einem übertrieben fürsorglichen Vater erzogen. Der kleine Clownfisch hat die Nase ziemlich voll und will sich gerade jetzt, da er endlich in die Schule kommt, nicht mehr so viel von seinem Vater sagen lassen. In einem unbeobachteten Moment führt er gemeinsam mit seinen neuen Freunden eine Mutprobe durch. Natürlich wird er prompt von einem Taucher eingefangen. Und damit beginnt auf der einen Seite eine große Tragödie und auf der anderen Seite ein riesiges Abenteuer.
Im Verlauf des Films wird die Geschichte aus zwei Perspektiven berichtet.
Nemos Vater (Marlin) versucht seinen Sohn wiederzufinden und muss dafür nicht nur etliche Kilometer zurückliegen, sondern auch viele Gefahren überstehen. Außerdem wird er von Dorie, einer vergesslichen Doktorfisch-Dame begleitet, die einem ziemlich auf die Nerven gehen kann.
Während er den Weg nach Sydney einschlägt, befindet sich sein Sohn in einem Aquarium, welches in einer Zahnarztpraxis steht. Gemeinsam mit den anderen Aquarienfischen versucht der kleine Clownfisch die Freiheit zu erlangen. Denn auch er hat Sehnsucht nach seinem Vater.

Entstehung und 3D-Technologie
Der Regisseur und Drehbuchautor Andrew Stanton wurde durch sein eigenes Leben zu diesem Film inspiriert. Er war schon lange fasziniert von der Unterwasserwelt und hatte bereits 1992 die Idee diese in computeranimierter Form in die Kinos zu bringen.
Außerdem war er als kleiner Junger bei einem Zahnarzt, der ebenfalls ein Meerwasseraquarium besaß. Und schon in jungen Jahren fragte sich Stanton, wie sich wohl die Fische fühlen könnten.
Letztendlich wurde er auch von seiner Beziehung zu seinem eigenen Sohn beeinflusst. Lange Zeit war der Regisseur überfürsorglich und versuchte sein Kind in Watte zu packen. Doch irgendwann erlangte er die Erkenntnis, dass die Angst, welche ihn zu solch einem Verhalten brachte, dafür sorgt, dass er schöne Momente mit seinem Sohn ruinierte. Die Story war komplett.

Der Erfolg und die persönliche Beziehung zu der Geschichte waren sicherlich treibende Kräfte bei der Entscheidung "Findet Nemo" noch einmal in die Kinos zu bringen. Schon in der Ursprungsversion haben die Animateuere darauf geachtet, dass die Unterwasserwelt sehr realistisch erscheint. Sie versuchten zum Beispiel Lichtbrechungen, Schwebeteilchen, Veränderungen in der Strömungen und andere Elemente darzustellen. Für die Entstehung des 3D-Effekts musste aber das Material erst einmal den heutigen Standards entsprechend konvertiert werden. Hierfür musste jede einzelne Szene eatrachtet und bearbeitet werden. dann wurde neun Monate lang ein Renderingprozess durchgeführt, bei dem für jede Einstellung bestimmt wird, wo sich jedes Objekt und jede Figur im dreidimensionalen Raum befinden soll. Der Film wird also praktisch noch einmal gedreht.

Ergebnis und eigene Meinung
Ich hatte "Findet Nemo" bisher ehrlich gesagt noch nicht gesehen und war zunächst skeptisch, dann aber positiv überrascht.

Mittlerweile wird man von 3D-Filmen im Kinderbereich nahezu erschlagen und kann sich gar nicht mehr vorstellen auch einmal ohne Brille mit dem Kind im Kino zu sitzen. Und weil man schon ein wenig verwöhnt ist, fallen einem auch bestimmte Effekte auf, die in diesem Film leicht hinter den Erwartungen zurückbleiben. Das liegt vor allen Dingen daran, dass die Unterwasserwelt in den letzten Jahren vielfach medial bereist wurde und die Möglichkeiten, die die 3D-Technik bietet, natürlich besser anwenden lassen, wenn man den Film von Anfang an in diesem Format in die Kinos bringt. Das sollte aber nicht zu negativ verstanden werden. Die Bilder sind trotzdem hervorragend und sorgen für eine tolle Nähe zwischen Zuschauer und Protagonisten. Die Farben sind atemberaubend und lassen gleich Urlaubsgefühle aufkommen. Daran liegt es nicht. In der Grundanlage ist der Film perfekt. Aber das ist er auch ohne 3D. Diese Technik macht den Film zwar interessanter, aber nicht besser.

Auf der anderen Seite hat mich erstaunt und sehr erfreut, dass eine solche Geschichte auch heute noch ankommt. Denn wir sollten uns nichts vormachen. Die Kinder, die heute den Film schauen werden, sind eine ganz andere Generation. In den aktuellen Kinderfilmen wird auf die ein oder andere Art und Weise Gewalt dargestellt und es wird immer auf einem Außenseiter rumgehackt. Wer einmal an einem  Sonntag in einer Kindervorstellung war, versteht was ich meine. Wenn die Figuren aufeinander einschlagen, sich ständig Streiche spielen oder einfach nur trottelig sind, kann man die kleinen Zuschauer vor Lachen und allgemeiner Begeisterung kaum zurückhalten. So ein Verhalten tolerieren wir im Alltag nicht, in Kinderfilmen fällt uns das aber nicht auf oder wird als elementar für die Handlung dargestellt.
Kommt es aber zu einer ruhigen Schlüsselszene oder bleiben die Lacher für eine gewisse Zeit aus, kann man vor lauter Popcornrascheln und Quengeleien fast nichts mehr hören. Die Aufmerksamkeit tendiert gegen Null.
"Findet Nemo" ist ganz anders. Er ist aufregend, bunt und auch manchmal laut. Aber so paradox es klingen mag: Er ist es auf eine ruhige Art und Weise. Er beinhaltet so wundervolle Themen wie Familie, Mut, Zusammenhalt, Liebe sowie Trauer und Angst. Trotzdem drängt er einem dies nicht auf, sondern vermittelt unterschwellig eine süße Moral, die einem zum Ende hin immer klarer wird. Doch bis es so weit ist, lacht man viel mit Nemo und seinen Freunden, weint auch mal und hofft, dass alles gut geht. Ich glaube an solche Filme sind unsere Kinder nicht mehr gewöhnt, aber sie sollten das wieder lernen. Denn solche Werke bilden einen Gegenpol zu unserem Leben und sorgen so dafür, dass Kino wieder wert- und gehaltvoller wird.

Fazit: Ein alter Film im neuen Gewand, der vielleicht technisch nicht immer begeistert, dieses Manko aber locker durch die Geschichte wieder ausgleicht.

O-Ton von Paul (fast 6) am Ende des Films: Also Mama, das war aber so toll, da habe ich jetzt schon ein bisschen Tränen in den Augen.



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