Liebe Leser,
die Zusendung der Mr. Rosenblum-Bücher verzögert sich leider noch. Und ich weile momentan auf dem Historikertag. Da er in diesem Jahr in Berlin stattfindet, ist der Anreiseweg allerdings sehr kurz.
Ich denke, dass ich am morgigen Tag das Einstein-Mädchen beenden werde. Am Wochenende folgt dann hoffentlich die Rezension.
Bis dahin wünsche ich eine lesereiche Rest-Woche.
Liebe Grüße
Charlene
Mittwoch, 29. September 2010
Dienstag, 28. September 2010
Montag, 27. September 2010
Eine kleine Flaute
Liebe Besucher,
momentan hat sich eine kleine Flaute eingestellt. Das nächste Rezensionsexemplar ist leider noch nicht eingetroffen. In der freien Zeit habe ich meine Zeitungs- und Zeitschriftenlektüre wieder aufgenommen. Eine Rezension dieser Werke ist natürlich nicht wirklich interessant. :-) Aber vielleicht beginne ich heute endlich einmal mit dem Einstein-Mädchen?
Bis dahin beneide ich alle, die in diesem Jahr an der Frankfurter Buchmesse teilnehmen werden. Ich besuche "nur" den Historikertag.
Liebe Grüße
Charlene
momentan hat sich eine kleine Flaute eingestellt. Das nächste Rezensionsexemplar ist leider noch nicht eingetroffen. In der freien Zeit habe ich meine Zeitungs- und Zeitschriftenlektüre wieder aufgenommen. Eine Rezension dieser Werke ist natürlich nicht wirklich interessant. :-) Aber vielleicht beginne ich heute endlich einmal mit dem Einstein-Mädchen?
Bis dahin beneide ich alle, die in diesem Jahr an der Frankfurter Buchmesse teilnehmen werden. Ich besuche "nur" den Historikertag.
Liebe Grüße
Charlene
Freitag, 24. September 2010
Der Freitags-Füller
1. Mensch, ich bin so müde.
2. Ich mag ab und an Veränderungen, große und kleine.
3. Während andere schon als Lehrer arbeiten dürfen, habe ich noch nicht einmal einen Referendariatplatz.
4. Ich mag Queens of the Stoneage aber auch Thomas Quasthoff, und das ist kein Witz!
5. Jetzt wäre ich gerne in einem schönen Restaurant in Rom .
6. Der Laptop ist mein Lieblingsspielzeug.
7. Was das Wochenende angeht, heute Abend freue ich mich auf die Astor-Filmlounge, morgen habe ich Putzkram geplant und Sonntag möchte ich bei meinen Großeltern einen ruhigen Tag verbringen !
2. Ich mag ab und an Veränderungen, große und kleine.
3. Während andere schon als Lehrer arbeiten dürfen, habe ich noch nicht einmal einen Referendariatplatz.
4. Ich mag Queens of the Stoneage aber auch Thomas Quasthoff, und das ist kein Witz!
5. Jetzt wäre ich gerne in einem schönen Restaurant in Rom .
6. Der Laptop ist mein Lieblingsspielzeug.
7. Was das Wochenende angeht, heute Abend freue ich mich auf die Astor-Filmlounge, morgen habe ich Putzkram geplant und Sonntag möchte ich bei meinen Großeltern einen ruhigen Tag verbringen !
Lesung "Das weisse Buch"
*gähn*
Um es gleich zu sagen: Es war ein schöner Abend. Marc Hosemann hat schöne Passagen aus dem Buch in einer etwas eigenwilligen Art und Weise vorgetragen. Rafael Horzon hat dazu stumm auf der Bühne gestanden, sich an Marc angekuschelt ihm Tipps für das Lesen gegeben und als Fotomodell zur Verfügung gestanden. Zudem wurde eine angenehme Musik von einigen Protagonisten des Werkes aufgelegt. Die Location war jetzt nicht so mein Fall, hatte aber einen morbiden Charme, der zu der Mitte-Crew passt. Neben ein paar Damen, die ungefähr vierzig Jahre alt sein müssten, aber gekleidet waren wie 20jährige, sah man noch einige Gesichter aus der Mitte-Szene. Wenn ich mich nicht irre waren da auf jeden Fall noch Christian Kracht, Rainald Goetz und Helene Hegemann. Bei den Küsschen, die verteilt wurden und Fotos, die gemacht wurden, müssen es aber noch viel mehr gewesen sein. Ich konnte meine Beobachtungen nur leider nicht ausdehnen, da mein Begleiter Arbeitskollegen traf. Und eigentlich hatte er am Mittwoch gesagt, dass er krank sei :-) Bevor sein Chef ihn sichten konnte, sind wir lieber gegangen.
Die zwei Stunden meiner Anwesenheit waren aber ein gelungenes Amüsement!
Um es gleich zu sagen: Es war ein schöner Abend. Marc Hosemann hat schöne Passagen aus dem Buch in einer etwas eigenwilligen Art und Weise vorgetragen. Rafael Horzon hat dazu stumm auf der Bühne gestanden, sich an Marc angekuschelt ihm Tipps für das Lesen gegeben und als Fotomodell zur Verfügung gestanden. Zudem wurde eine angenehme Musik von einigen Protagonisten des Werkes aufgelegt. Die Location war jetzt nicht so mein Fall, hatte aber einen morbiden Charme, der zu der Mitte-Crew passt. Neben ein paar Damen, die ungefähr vierzig Jahre alt sein müssten, aber gekleidet waren wie 20jährige, sah man noch einige Gesichter aus der Mitte-Szene. Wenn ich mich nicht irre waren da auf jeden Fall noch Christian Kracht, Rainald Goetz und Helene Hegemann. Bei den Küsschen, die verteilt wurden und Fotos, die gemacht wurden, müssen es aber noch viel mehr gewesen sein. Ich konnte meine Beobachtungen nur leider nicht ausdehnen, da mein Begleiter Arbeitskollegen traf. Und eigentlich hatte er am Mittwoch gesagt, dass er krank sei :-) Bevor sein Chef ihn sichten konnte, sind wir lieber gegangen.
Die zwei Stunden meiner Anwesenheit waren aber ein gelungenes Amüsement!
Donnerstag, 23. September 2010
Maxim Leo, Haltet euer Herz bereit
Inhalt:
Maxim Leo ist Politikwissenschaftler und seit 1997 Mitarbeiter der Berliner Zeitung. Er wurde 1970 in Ostberlin geboren und gehört somit zu der Generation, die sich gegen den Staat auflehnte und ihren Unmut öffentlich äußerte.
In seinem Buch beschreibt er die Geschichte seiner Familie und die verschiedenen Sichtweisen der Familienmitglieder auf die DDR. Seine beiden Großväter waren immer die stärksten Vertreter des sozialistischen Staates und duldeten keine Kritik am System. Besonders der Großvater mütterlicherseits wurde von Maxim immer als personifizierte DDR angesehen. Auch Maxims Mutter erschien ihm meist als linientreue DDR-Bürgerin. Sein Vater hingegen liebte seine künstlerische Arbeit und die Freiheit, die normalerweise damit verbunden ist. Beide Elternteile stritten sich regelmäßig über politische Themen. Und ein gemeinsamer Besuch bei den Großeltern endete stets im Fiasko.
Nach der Wende wagt der Autor einen Blick in die Vergangenheit und versucht zu verstehen, warum die Großväter zu solch glühenden Verfechtern wurden. Zudem rekonstruiert er das Verhalten der Eltern und erkennt, dass sie mit ihren Handlungen und Gedanken nicht einfach in bestimmte Schubladen passen. Sie haben sich in unterschiedlichen politischen Phasen anders verhalten. Zudem haben sich auch selbst persönliche Veränderungen durchgemacht. Als Quellen dienen ihm Interviews, Tagebücher, Bücher, die von den Familienmitgliedern veröffentlicht wurden und Archivdokumente. So erhält der Leser ein umfangreiches Bild einer komplexen Familienzusammensetzung. Die beiden Großväter haben aus ganz unterschiedlichen Motiven für diesen Staat gekämpft. Und manchmal war ein äußerlicher Zuspruch nur eine Form von Resignation.
Weiterhin schafft es Maxim Leo die Beziehungen der drei Generationen untereinander und ihre sehr unterschiedliche Sichtweise auf die DDR und die unterschiedlichen Vorstellungen, gut herauszuarbeiten.
Sprache und Stil:
Durch sehr knappe und stark zergliederte Sätze hat man zunächst den Eindruck, dass der Lesefluss holprig ist. Nach einigen Seiten hat man sich jedoch an den Stil gewöhnt und kommt besser voran. Obwohl der Text persönlich gefärbt ist, schafft es Maxim Leo nicht in eine Alltagssprache abzudriften. Seine Beschreibungen sind sehr analytisch und wirken teilweise wie eine Sezierung. Zudem erwähnt er selbst im Text, dass er bei den Interviews darauf geachtet hat Distanz zu waren. Er erzählt zwar auch seine eigene Geschichte, versucht aber trotzdem außen zu stehen. Aus meiner Sicht gelingt ihm das gut.
Eher positiv bewerte ich auch, dass das Werk einen Spannungsbogen aufweist und den Leser für die Geschichte begeistert. Viele andere Familiengeschichten wirken wie eine einfache Abhandlung in chronologischer Form. Man fühlt sich selbst als Familienforscher und möchte Begründungen für ein bestimmtes Handeln finden. Dass auch der Autor manchmal nur spekulieren kann, ist kein negativer Aspekt. Gerade diese Stellen regen zum Lesen an. Man überlegt als Leser wie man sich selbst verhalten hätte.
Fazit:
Ein Buch, welches ich mit großem Interesse verschlungen habe. Es könnte aber sein, dass es sich mehr für Leser eignet, die in irgendeiner Weise einen „Ost-Bezug“ haben.
Gebundenes Buch mit Schutzumschlag, 272 Seiten, 13,5 x 21,5 cm
mit Abb.
ISBN: 978-3-89667-401-2
€ 19,95 [D] | € 20,60 [A] | CHF 33,90* (empf. VK-Preis)empfohlener Verkaufspreis
Verlag: Blessing
Link zur Verlagsseite
Gebundenes Buch mit Schutzumschlag, 272 Seiten, 13,5 x 21,5 cm
mit Abb.
€ 19,95 [D] | € 20,60 [A] | CHF 33,90* (empf. VK-Preis)empfohlener Verkaufspreis
Verlag: Blessing
Link zur Verlagsseite
Mittwoch, 22. September 2010
Was folgt
Liebe Besucher,
am morgigen Tag werde ich "Haltet euer Herz bereit" von Maxim Leo beenden. Am selben Tag oder spätestens am darauf folgenden Tag werde ich die Rezension online stellen. Dieses Buch ist zwar schon am 24.08.2009 erschienen, ich habe es aber empfohlen bekommen und daher gelesen. Im Januar wird das entsprechende Taschenbuch erscheinen.
Zudem erwarte ich noch "Wie Mr. Rosenblum in England sein Glück fand" von Natasha Solomon.
Und natürlich werde ich am Freitag, ganz verschlafen, einen Bericht über die Horzon-Veranstaltung posten :-)
Bis dahin wünsche ich frohes Lesen.
Charlene
P.S. Angeblich wird das Bücher-Magazin eingestellt. Sobald ich nähere Informationen habe, werde ich diese veröffentlichen.
am morgigen Tag werde ich "Haltet euer Herz bereit" von Maxim Leo beenden. Am selben Tag oder spätestens am darauf folgenden Tag werde ich die Rezension online stellen. Dieses Buch ist zwar schon am 24.08.2009 erschienen, ich habe es aber empfohlen bekommen und daher gelesen. Im Januar wird das entsprechende Taschenbuch erscheinen.
Zudem erwarte ich noch "Wie Mr. Rosenblum in England sein Glück fand" von Natasha Solomon.
Und natürlich werde ich am Freitag, ganz verschlafen, einen Bericht über die Horzon-Veranstaltung posten :-)
Bis dahin wünsche ich frohes Lesen.
Charlene
P.S. Angeblich wird das Bücher-Magazin eingestellt. Sobald ich nähere Informationen habe, werde ich diese veröffentlichen.
Dienstag, 21. September 2010
Rafael Horzon, Das weisse Buch
Inhalt:
Nach der Information des Verlags soll es sich hier um die Biographie des Autors handeln. Das mag auf der einen Seite zutreffen. Auf der anderen Seite handelt es sich aber gleichzeitig um die Schaffung eines kleinen (Kunst)Werkes, das in eine seltsame Gedankenwelt entführt. Horzon erzählt von seinen vielen Ideen, die den meisten Menschen wohl kurios erscheinen. Er gründet die Galerie berlintokyo und stellt dort „Kunstwerke“ nicht existierender Japanischer Künstler aus. Er baut ein Bücherregal, das das Billy-Regal vom Markt verdrängen soll. Danach ruft er eine Wissenschafts-akademie ins Leben, die für das Hören eins Vortrags Scheine ausstellt. Nach nur vier Besuchen erhalten die Studenten ihr Diplom. Ein Vortragsthema lautete zum Beispiel: „Musikarchitektur, Stil und Selbstironie im audiovisuellen Oeuvre der Pet Shop Boys“. Viele weitere erfolgreiche und erfolglose Geschäftsideen folgten.
Was aber alle Ideen gemeinsam hatten, ist der Glaube Horzons mit ihnen Geld verdienen zu können. Er ist ein Beispiel dafür, dass man, wenn man an Projekt glaubt und sie nur richtig vermarktet, oftmals Erfolg haben kann. Aber auch ein Rückschlag lässt ihn nicht generell an seinen Ideen zweifeln.
Zudem ist sein Buch eine kleine Zusammenstellung der wichtigsten Personen des Berliner Kulturlebens seit Beginn der 90er Jahre. Eine Vielzahl bekannter Designer, Autoren und Musiker tauchen in dem Text auf. Ihre Beziehungen zum Autor werden dargelegt und geben ein wunderbares Bild der Horzonschen Lebenswelt. Ob diese der Realität entspricht oder nicht, lässt sich nicht nachvollziehen.
Stil und Sprache:
Man sollte sich schon vor dem Lesen klar darüber sein, dass es sich hier nicht um eine normale Biographie und schon gar nicht um ein gut einzuordnendes Werk handelt. Die Sprache ist zwar einfach und klar und fördert damit einen guten Lesefluss. Man darf aber nicht ständig nachdenken, ob die Geschehnisse jetzt der Wirklichkeit entsprechen. Werden Träume oder wahre Erlebnisse beschrieben? Die klare Beantwortung der Frage ist unmöglich. Von dem Autor wird man die eine Wahrheit nie erfahren. Aber gibt es diese überhaupt? Jeder Leser wird die Beschreibungen anders interpretieren und werten. Gerade dieses innerliche Beschäftigen wird durch den Stil gefördert. Nüchterne Beschreibungen wechseln sich mit sonderbaren Begegnungen ab. Und alltägliche Handlungen bekommen einen surrealen Anstrich. Immer wieder steht auch die Frage im Raum was Kunst ist. Wie wird festgesetzt welchen monetären Wert ein Kunstwerk hat? Reicht der Name aus oder geht es wirklich um das Produkt?
Einigen Lesern mag dies zu anstrengend sein. Andere werden verwirrt sein. Befreit man sich aber von der Haltung eine Biographie oder einen Roman zu lesen, bilden Sprache, Stil und Geschichte eine fantastische Einheit, die lediglich durch die konsequente Nutzung von ss statt ß einen kleinen Riss erhält.
Fazit:
Für mich handelt es sich um ein sehr amüsantes Werk mit versteckten Hinweisen, philosophischen Aspekten und gesellschaftskritischen Fragen. Die wichtigsten Dinge stehen zwischen den Zeilen sind sind einer Vielzahl von Interpretationsmöglichkeiten unterworfen. Dies lässt auch die Frage zu, ob es sich bei diesem Buch nicht selbst um ein Kunstwerk handelt, das eigentlich keines sein soll. Oder ob nur ein Kunstwerk durch den Leser und seine Beurteilung entsteht.
Für aufgeschlossene Leser ist das Buch zu empfehlen.
Erschienen: 20.09.2010
suhrkamp taschenbuch 4226,
Klappenbroschur,
216 Seiten
ISBN: 978-3-518-46226-3
Link zur Verlagsseite
Bild und Fotos von der Verlagsseite (s.o.)
Nach der Information des Verlags soll es sich hier um die Biographie des Autors handeln. Das mag auf der einen Seite zutreffen. Auf der anderen Seite handelt es sich aber gleichzeitig um die Schaffung eines kleinen (Kunst)Werkes, das in eine seltsame Gedankenwelt entführt. Horzon erzählt von seinen vielen Ideen, die den meisten Menschen wohl kurios erscheinen. Er gründet die Galerie berlintokyo und stellt dort „Kunstwerke“ nicht existierender Japanischer Künstler aus. Er baut ein Bücherregal, das das Billy-Regal vom Markt verdrängen soll. Danach ruft er eine Wissenschafts-akademie ins Leben, die für das Hören eins Vortrags Scheine ausstellt. Nach nur vier Besuchen erhalten die Studenten ihr Diplom. Ein Vortragsthema lautete zum Beispiel: „Musikarchitektur, Stil und Selbstironie im audiovisuellen Oeuvre der Pet Shop Boys“. Viele weitere erfolgreiche und erfolglose Geschäftsideen folgten.
Was aber alle Ideen gemeinsam hatten, ist der Glaube Horzons mit ihnen Geld verdienen zu können. Er ist ein Beispiel dafür, dass man, wenn man an Projekt glaubt und sie nur richtig vermarktet, oftmals Erfolg haben kann. Aber auch ein Rückschlag lässt ihn nicht generell an seinen Ideen zweifeln.
Zudem ist sein Buch eine kleine Zusammenstellung der wichtigsten Personen des Berliner Kulturlebens seit Beginn der 90er Jahre. Eine Vielzahl bekannter Designer, Autoren und Musiker tauchen in dem Text auf. Ihre Beziehungen zum Autor werden dargelegt und geben ein wunderbares Bild der Horzonschen Lebenswelt. Ob diese der Realität entspricht oder nicht, lässt sich nicht nachvollziehen.
Stil und Sprache:
Man sollte sich schon vor dem Lesen klar darüber sein, dass es sich hier nicht um eine normale Biographie und schon gar nicht um ein gut einzuordnendes Werk handelt. Die Sprache ist zwar einfach und klar und fördert damit einen guten Lesefluss. Man darf aber nicht ständig nachdenken, ob die Geschehnisse jetzt der Wirklichkeit entsprechen. Werden Träume oder wahre Erlebnisse beschrieben? Die klare Beantwortung der Frage ist unmöglich. Von dem Autor wird man die eine Wahrheit nie erfahren. Aber gibt es diese überhaupt? Jeder Leser wird die Beschreibungen anders interpretieren und werten. Gerade dieses innerliche Beschäftigen wird durch den Stil gefördert. Nüchterne Beschreibungen wechseln sich mit sonderbaren Begegnungen ab. Und alltägliche Handlungen bekommen einen surrealen Anstrich. Immer wieder steht auch die Frage im Raum was Kunst ist. Wie wird festgesetzt welchen monetären Wert ein Kunstwerk hat? Reicht der Name aus oder geht es wirklich um das Produkt?
Einigen Lesern mag dies zu anstrengend sein. Andere werden verwirrt sein. Befreit man sich aber von der Haltung eine Biographie oder einen Roman zu lesen, bilden Sprache, Stil und Geschichte eine fantastische Einheit, die lediglich durch die konsequente Nutzung von ss statt ß einen kleinen Riss erhält.
Fazit:
Für mich handelt es sich um ein sehr amüsantes Werk mit versteckten Hinweisen, philosophischen Aspekten und gesellschaftskritischen Fragen. Die wichtigsten Dinge stehen zwischen den Zeilen sind sind einer Vielzahl von Interpretationsmöglichkeiten unterworfen. Dies lässt auch die Frage zu, ob es sich bei diesem Buch nicht selbst um ein Kunstwerk handelt, das eigentlich keines sein soll. Oder ob nur ein Kunstwerk durch den Leser und seine Beurteilung entsteht.
Für aufgeschlossene Leser ist das Buch zu empfehlen.
Erschienen: 20.09.2010
suhrkamp taschenbuch 4226,
Klappenbroschur,
216 Seiten
ISBN: 978-3-518-46226-3
Link zur Verlagsseite
Bild und Fotos von der Verlagsseite (s.o.)
Montag, 20. September 2010
Wochenvorschau
Liebe Besucher,
momentan lese ich von Rafael Horzon "Das weisse Buch". Morgen oder spätestens am Mittwoch wird die dazugehörige Rezension veröffentlicht. Zudem besuche ich am Donnerstag eine Lesung bzw. Veranstaltung von Herrn Horzon. Darüber werde ich hier auch berichten.
Bis bald,
Charlene
Freitag, 17. September 2010
Freitags-Füller
Ich habe mir etwas von Ailis abgeschaut: Den Freitags-Füller. Die fett und in einem anderen Stil geschriebenen Teile sind von mir.
1. Musik ist eine der wunderbarsten Erfindungen.
2. Mein Sohn ist ganz einzigartig .
3. Gestern habe ich immer wieder gedacht hoffentich bekomme ich den Job.
4. Dieses Gerede über das Buch von Herrn S., ist mir zuviel !
5. Im letzten Jahr habe ich mit dem Querflöte spielen angefangen.
6. Ein schöner Urlaub mit meinen Männern steht gerade ganz oben auf meiner Wunschliste.
7. Was das Wochenende angeht, heute Abend freue ich mich auf "The Mentalist" , morgen habe ich einen Ausflug nach Potsdam geplant und Sonntag möchte ich mit meinen Männern in das Technik Museum gehen!
Eine sehr interessante Angelegenheit :-) Danke Ailis.
Die Freitags-Füller-Vorlagen findet ihr hier.
Ich wünsche euch allen ein wunderschönes Wochenende!
Justus Pfaue, Ein Paradies für alle
Inhalt:
In Deutschland gibt es wahrscheinlich nur wenige Menschen, die mit dem Namen Wertheim nichts verbinden. Allerdings kennen die meisten eher die Wertheim-Kette, welche nach dem Zweiten Weltkrieg entstand. Hierbei handelt es sich aber nur um die Nutzung des Namens Wertheim. Mit der eigentlichen Dynastie hatten diese Kaufhäuser nichts zu tun. Das erste Geschäft der Familie befand sich in Stralsund und wurde von Abraham Wertheim und seinem Bruder gemeinsam geleitet. Die beiden ältesten Kinder von Ida und Abraham Wertheim, Georg und Hugo, gingen 1871 nach Berlin und absolvierten in der Firma ihres Onkels eine kaufmännische Lehre. 1876 kehrten sie nach Stralsund zurück und unterstützten ihre Eltern bei dem Ausbau des kleinen Eckgeschäftes, das sie ein Jahr zuvor gegründet hatten. Damit begann der Siegeszug der Familie und ihrer Warenhäuser. Nach Stralsund folgte eine Geschäftsgründung in Rostock und anschließend ging es nach Berlin. Die Familie, und hier besonders die beiden ältesten Jungen, sorgten mit ihren frischen Ideen dafür, dass die Geschäfte erfolgreich liefen. Sie führten Festpreise ein, die Waren wurden ausgelegt und konnten von den Kunden eingehend betrachtet werden. Zudem wurde eine strikte Barzahlung verlangt und der Kunde erhielt die Möglichkeit, die Waren umzutauschen. Ein besonderer Schwerpunkt lag bei der nicht sehr zahlungskräftigen Kundschaft, die aber trotzdem das Gefühl bekommen sollte königlich behandelt worden zu sein. Der Spruch „Der Kund ist König“ wurde bei Wertheim streng beachtet. Um den Kunden preiswerte Ware bieten zu können, gleichzeitig aber einen ausreichenden Gewinn zu erzielen, war es nötig eine große Anzahl der Produkte zu verkaufen. Mit der Zeit kamen aber auch immer mehr zahlungskräftige Einkäufer und das Warensortiment änderte sich. So entwickelte sich Wertheim zu einem Geschäft, das für jeden etwas bot und jedem das Gefühl vermittelt genau richtig behandelt worden zu sein. Dafür sorgte auch die Architektur der Häuser, für die Alfred Messel zuständig gewesen ist. Für ihn war diese Arbeit gleichzeitig der Karrieredurchbruch. Probleme gab es aber mit den erstarkenden nationalsozialistischen Kräften. Um die Geschäfte weiterhin führen zu können, ließen sich fast alle Mitglieder der Wertheimfamilie taufen. Georg heiratete zudem eine Nicht-Jüdin. Trotzdem wurde er dazu gezwungen, seinen gesamten Besitz nach Hitlers Machtergreifung auf seine Frau zu übertragen. 1937 wurde auch Ursula Wertheim enteignet.
In Deutschland gibt es wahrscheinlich nur wenige Menschen, die mit dem Namen Wertheim nichts verbinden. Allerdings kennen die meisten eher die Wertheim-Kette, welche nach dem Zweiten Weltkrieg entstand. Hierbei handelt es sich aber nur um die Nutzung des Namens Wertheim. Mit der eigentlichen Dynastie hatten diese Kaufhäuser nichts zu tun. Das erste Geschäft der Familie befand sich in Stralsund und wurde von Abraham Wertheim und seinem Bruder gemeinsam geleitet. Die beiden ältesten Kinder von Ida und Abraham Wertheim, Georg und Hugo, gingen 1871 nach Berlin und absolvierten in der Firma ihres Onkels eine kaufmännische Lehre. 1876 kehrten sie nach Stralsund zurück und unterstützten ihre Eltern bei dem Ausbau des kleinen Eckgeschäftes, das sie ein Jahr zuvor gegründet hatten. Damit begann der Siegeszug der Familie und ihrer Warenhäuser. Nach Stralsund folgte eine Geschäftsgründung in Rostock und anschließend ging es nach Berlin. Die Familie, und hier besonders die beiden ältesten Jungen, sorgten mit ihren frischen Ideen dafür, dass die Geschäfte erfolgreich liefen. Sie führten Festpreise ein, die Waren wurden ausgelegt und konnten von den Kunden eingehend betrachtet werden. Zudem wurde eine strikte Barzahlung verlangt und der Kunde erhielt die Möglichkeit, die Waren umzutauschen. Ein besonderer Schwerpunkt lag bei der nicht sehr zahlungskräftigen Kundschaft, die aber trotzdem das Gefühl bekommen sollte königlich behandelt worden zu sein. Der Spruch „Der Kund ist König“ wurde bei Wertheim streng beachtet. Um den Kunden preiswerte Ware bieten zu können, gleichzeitig aber einen ausreichenden Gewinn zu erzielen, war es nötig eine große Anzahl der Produkte zu verkaufen. Mit der Zeit kamen aber auch immer mehr zahlungskräftige Einkäufer und das Warensortiment änderte sich. So entwickelte sich Wertheim zu einem Geschäft, das für jeden etwas bot und jedem das Gefühl vermittelt genau richtig behandelt worden zu sein. Dafür sorgte auch die Architektur der Häuser, für die Alfred Messel zuständig gewesen ist. Für ihn war diese Arbeit gleichzeitig der Karrieredurchbruch. Probleme gab es aber mit den erstarkenden nationalsozialistischen Kräften. Um die Geschäfte weiterhin führen zu können, ließen sich fast alle Mitglieder der Wertheimfamilie taufen. Georg heiratete zudem eine Nicht-Jüdin. Trotzdem wurde er dazu gezwungen, seinen gesamten Besitz nach Hitlers Machtergreifung auf seine Frau zu übertragen. 1937 wurde auch Ursula Wertheim enteignet.
Justus Pfaue bearbeitet diese interessante Familiengeschichte, in dem er Georg als Hauptfigur auftreten lässt und seine Entwicklung im Zusammenhang mit der Firma Wertheim betrachtet. Ein Schwerpunkt liegt auf seiner Liebe zu Hanna Berger, seiner persönlichen Assistentin, die er nicht ehelichen darf. Der Roman beginnt mit einem Einstieg zu Beginn der 1930er Jahre. Georg ist der bekannteste Warenhausbesitzer und sein Geschäft kann sich leicht mit anderen ausländischen Konkurrenten messen. Doch die Gefahr der nationalsozialistischen Erstarkung wird erkennbar. Nach dieser Einführung geht der Autor zurück in das Jahr 1871, als Georg mit seinem Bruder Hugo nach Berlin ging. Ab diesem Zeitpunkt wird die Geschichte der Familie chronologisch erzählt und endet mit dem Tod von Georg.
Sprache und Stil:
Die Sprache ist recht einfach und verständlich gehalten. Dadurch kann der Text sehr zügig gelesen werden. Die Dialoge wirken sehr lebhaft und werden an manchen Stellen durch die Nutzung zeittypischer Worte aufgewertet. Die Charaktere werden zu einem großen Teil über ihr Handlungen beschrieben. Wirklich nah kommt man dabei als Leser aber nur Georg Wertheim und seiner großen Liebe Hanna. Dass das erste Kapitel fast schon am Ende des Betrachtungszeitraumes spielt und dann ein Sprung in die Vergangenheit erfolgt, erzeugt eine gewisse Spannung. Der Leser möchte wissen was passiert bis Georg und Hanna an diesem Punkt angelangt sind. Tauchen Widrigkeiten auf, möchte man unbedingt erfahren, wie diese gelöst werden.
Ein Manko ist in meinen Augen die nicht deutliche Vermischung von Realität und Fiktion. Einige Autoren nehmen sich nur wichtige Daten heraus und entwickeln eine fiktive Geschichte. Andere nehmen nur eine Figur und lassen sie völlig unabhängig ihres wahren Lebenslaufs agieren. Bei Justus Pfaue werden sehr viele Fakten genutzt. Das wäre kein Problem, wenn nur die Liebesgeschichte zwischen Georg und Hanna erfunden wäre. Aber in dem Text werden meiner Meinung nach Errungenschaften in einem Atemzug mit Georg Wertheim genannt, die man nicht ihm zusprechen kann. So ist dem Leser nicht mehr klar, ob es jetzt um den Roman-Georg oder die reale Figur geht. Stellt man sich von Beginn an darauf ein und sagt sich, dass es eine klar fiktive Geschichte ist, ist das kein Problem. Zudem müsste man sich noch einmal genauer das Buch von Erica Fischer und Simone Ladwig-Winters anschauen (E. Fischer & S. Ladwig-Winters, Die Wertheims. Geschichte einer Familie, Berlin, 2004.). Viele Gedankengängen erschienen mehr sehr ähnlich. So finde ich es schade, dass noch nicht einmal das Bucherwähnt wird. Hier lobe ich mir Robert Harris, der am Ende seiner Werke immer wichtige wissenschaftliche Literatur nennt, die er genutzt hat.
Fazit:
Ein ziemlich spannender und leicht verständlicher Roman, den man absolut empfehlen kann. Der Leser sollte sich aber von der Frage befreien, ob eine Handlung der Figuren fiktiv ist oder der Realität entspricht.
P.S.: Einige wenige Rechtschreibfehler haben den Lesegenuss an manchen Stellen gestört.
Gebunden
€ 19,95 [D], € 20,60 [A], sFr 33,90
ISBN-10: 3547711681
ISBN-13: 9783547711684
€ 19,95 [D], € 20,60 [A], sFr 33,90
ISBN-10: 3547711681
ISBN-13: 9783547711684
Abbildung und Informationen von der Verlagsseite (s.o.)
Donnerstag, 16. September 2010
Vorschau
"Ein Paradies für alle" habe ich in diesem Moment ausgelesen. Morgen folgt die Rezension!
Liebe Grüße
Charlene
Mittwoch, 15. September 2010
Stand der Dinge
Damit ihr nicht denkt, dass es keine Neuigkeiten gibt, kommt hier ein kleines Update.
Momentan lese ich von Justus Pfaue „Ein Paradies für alle“. In diesem Buch wird, mit der Hilfe fiktiver Elemente, die Geschichte von Georg Wertheim erzählt. Ein Schwerpunkt liegt auf seiner Liebe zu Hanna Berger. Bisher hat der Autor vorwiegend Jugendbücher veröffentlicht. Er ist aber auch für eine ganze Reihe von Drehbüchern verantwortlich, die hauptsächlich in Form von Serien umgesetzt wurden.
Für mich ist es das erste Buch, das ich von ihm lese.
Außerdem möchte ich euch auf eine tolle Aktion der Bloggerin „Bibliophilin“ hinweisen. Sie plant eine Weltreise. Allerdings wird es keine konventionelle Reise sein. Sie hat sich vorgenommen aus den verschiedensten Ländern Bücher zu lesen, um so einen Blick in das jeweilige Land werfen zu können. Wie sie genau auf diese Idee gekommen ist und welche Gebiete sie bereisen möchte, könnt ihr auf ihrer Seite (Die Bibliophilin) nachlesen.
Ailis sammelt auf ihrem Blog Ideen für die Bücher. Sie bündelt diese und schickt sie anschließend an die Bibliophilin (Ailis‘ Blog).
Ich wünsche euch viel Spaß beim Stöbern und Lesen.
Charlene
Momentan lese ich von Justus Pfaue „Ein Paradies für alle“. In diesem Buch wird, mit der Hilfe fiktiver Elemente, die Geschichte von Georg Wertheim erzählt. Ein Schwerpunkt liegt auf seiner Liebe zu Hanna Berger. Bisher hat der Autor vorwiegend Jugendbücher veröffentlicht. Er ist aber auch für eine ganze Reihe von Drehbüchern verantwortlich, die hauptsächlich in Form von Serien umgesetzt wurden.
Für mich ist es das erste Buch, das ich von ihm lese.
Außerdem möchte ich euch auf eine tolle Aktion der Bloggerin „Bibliophilin“ hinweisen. Sie plant eine Weltreise. Allerdings wird es keine konventionelle Reise sein. Sie hat sich vorgenommen aus den verschiedensten Ländern Bücher zu lesen, um so einen Blick in das jeweilige Land werfen zu können. Wie sie genau auf diese Idee gekommen ist und welche Gebiete sie bereisen möchte, könnt ihr auf ihrer Seite (Die Bibliophilin) nachlesen.
Ailis sammelt auf ihrem Blog Ideen für die Bücher. Sie bündelt diese und schickt sie anschließend an die Bibliophilin (Ailis‘ Blog).
Ich wünsche euch viel Spaß beim Stöbern und Lesen.
Charlene
Montag, 13. September 2010
Axel Westerwelle, Lost in History. Gegenwart
Inhalt
Christoph ist ein diplomierter Betriebswirt und erfolgreicher Geschäftsmann. Er ist verheiratet, hat zwei Kinder und ein tolles Haus in einem Hamburger Vorort. Dieses Leben reicht ihm aber nicht aus. Schon lange interessieren in Geschichten rund um das Zeitreisen. Doch nach einem Gespräch mit Freunden möchte er sich nicht mehr nur mit fiktionalen Berichten beschäftigen. Er will herausfinden, wie man wirklich durch die Zeit reisen kann, und plant auch selbst eine Reise zu unternehmen. Und das ohne naturwissenschaftliches Wissen. Aus der fixen Idee wird ein Hobby, das ihn von seiner Familie entfernt und seine berufliche Karriere gefährdet.
Sprache und Stil
Man hält häufiger Werke in den Händen, die einer recht einfach konstruierten Sprache
geschrieben sind, aber trotzdem Interesse wecken. Sie wirken durch ihren Gesamtstil wieder rund oder packen den Leser über den Plot. Dieses Buch hat leider nichts von alledem. Die Sprache ist hölzern bis verkrampft und führt zu einem schlechten Lesefluss. Ich hatte während des Lesens den Eindruck einem komischen Gedankengang hinterher zu jagen, der auf ein Tonband gesprochen wurde. Zudem befinden sich im Text auch diverse sprachliche Fehler, die den Leser schon fast anspringen. Die Hauptfigur ist fast noch langweiliger als die Geschichte an sich. Wenn es um die Beschreibung von Umgebungen geht, macht sich der Autor nicht die Mühe einen Raum mit Hilfe schöner Wörter zu erschaffen. Er ersetzt ganze Passagen durch plumpe Schleichwerbung. Schon in dem ersten Kapitel werden ein Reiseveranstalter, eine Firma für Kaffeeautomaten und ein Einrichtungshaus genannt.
Man muss deutlich sagen, dass jemand hier seine schriftstellerischen Fähigkeiten weit
überschätzt hat.
Schaut man sich weiterhin die vorhandenen Informationen über den Autor an, erkennt man erstaunlich viele Parallelen. Somit erscheint das Buch schon in einem nahezu narzisstischen Licht. Und wenn man einen Abschnitt über Intimitäten liest, sieht man unweigerlich die Freundin des Autors vor sich. Deren Gesicht man sich im Internet anschauen kann, weil der Autor in den Danksagungen freizügig ihren vollen Namen nennt. Und wie es der Zufall will ist die Auserwählte Verlagsleiterin im Hamburger Verlag. Und wessen Bücher werden wohl dort verlegt?
Fazit
Ich bin mit hohen Erwartungen an das Buch herangegangen, da sich die Grundidee recht gut angehört hat. Ich wurde jedoch mehr als enttäuscht.
Die Geschichte ist langweilig und die Sprache mag ausreichend sein, um Leser in der Familie zu finden. Für ein großes Publikum ist sie aber nicht geeignet.
Das Buch ist absolut nicht empfehlenswert.
Roman
256 Seiten, Gebunden mit Lesebändchen,
Schutzumschlag mit Heißfolienprägung
Farbiger Vor- und Nachsatz
EUR 16,95 [D,A] / 27,50 sFr.
Erstverkaufstag: 9.09.2010
ISBN 978-3-981-07211-2
Link zur Verlagsseite
Bild und Informationen von der Verlagsseite (s.o.)
Christoph ist ein diplomierter Betriebswirt und erfolgreicher Geschäftsmann. Er ist verheiratet, hat zwei Kinder und ein tolles Haus in einem Hamburger Vorort. Dieses Leben reicht ihm aber nicht aus. Schon lange interessieren in Geschichten rund um das Zeitreisen. Doch nach einem Gespräch mit Freunden möchte er sich nicht mehr nur mit fiktionalen Berichten beschäftigen. Er will herausfinden, wie man wirklich durch die Zeit reisen kann, und plant auch selbst eine Reise zu unternehmen. Und das ohne naturwissenschaftliches Wissen. Aus der fixen Idee wird ein Hobby, das ihn von seiner Familie entfernt und seine berufliche Karriere gefährdet.
Sprache und Stil
Man hält häufiger Werke in den Händen, die einer recht einfach konstruierten Sprache
geschrieben sind, aber trotzdem Interesse wecken. Sie wirken durch ihren Gesamtstil wieder rund oder packen den Leser über den Plot. Dieses Buch hat leider nichts von alledem. Die Sprache ist hölzern bis verkrampft und führt zu einem schlechten Lesefluss. Ich hatte während des Lesens den Eindruck einem komischen Gedankengang hinterher zu jagen, der auf ein Tonband gesprochen wurde. Zudem befinden sich im Text auch diverse sprachliche Fehler, die den Leser schon fast anspringen. Die Hauptfigur ist fast noch langweiliger als die Geschichte an sich. Wenn es um die Beschreibung von Umgebungen geht, macht sich der Autor nicht die Mühe einen Raum mit Hilfe schöner Wörter zu erschaffen. Er ersetzt ganze Passagen durch plumpe Schleichwerbung. Schon in dem ersten Kapitel werden ein Reiseveranstalter, eine Firma für Kaffeeautomaten und ein Einrichtungshaus genannt.
Man muss deutlich sagen, dass jemand hier seine schriftstellerischen Fähigkeiten weit
überschätzt hat.
Schaut man sich weiterhin die vorhandenen Informationen über den Autor an, erkennt man erstaunlich viele Parallelen. Somit erscheint das Buch schon in einem nahezu narzisstischen Licht. Und wenn man einen Abschnitt über Intimitäten liest, sieht man unweigerlich die Freundin des Autors vor sich. Deren Gesicht man sich im Internet anschauen kann, weil der Autor in den Danksagungen freizügig ihren vollen Namen nennt. Und wie es der Zufall will ist die Auserwählte Verlagsleiterin im Hamburger Verlag. Und wessen Bücher werden wohl dort verlegt?
Fazit
Ich bin mit hohen Erwartungen an das Buch herangegangen, da sich die Grundidee recht gut angehört hat. Ich wurde jedoch mehr als enttäuscht.
Die Geschichte ist langweilig und die Sprache mag ausreichend sein, um Leser in der Familie zu finden. Für ein großes Publikum ist sie aber nicht geeignet.
Das Buch ist absolut nicht empfehlenswert.
Roman
256 Seiten, Gebunden mit Lesebändchen,
Schutzumschlag mit Heißfolienprägung
Farbiger Vor- und Nachsatz
EUR 16,95 [D,A] / 27,50 sFr.
Erstverkaufstag: 9.09.2010
ISBN 978-3-981-07211-2
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Bild und Informationen von der Verlagsseite (s.o.)
Neuerungen
Liebe Leser,
die Blogüberarbeitung ist noch nicht abgeschlossen.
Ich habe ein bisschen gebastelt, eigene Fotos eingefügt und ein paar zusätzliche Funktionen integriert. Zudem versuche ich von den Verlagen eine Genehmigung für das Einbinden ihrer Logos auf der Linkseite zu bekommen. Bisher gibt es diesbezüglich eine Zu- und eine Absage erhalten. Und außerdem führt die Anfrage ganz nebenbei dazu, dass ich heute sehr viele Besucher hatte :-)
Zumal auch auf Ailis' Blog auf meine Seite hingewiesen wurde. *DANKE*
Weiterhin habe ich heute die Erlaubnis bekommen ein Widget des Randomhouse-Verlages einzufügen. D.h. ihr könnt jetzt in allen Büchern, die in diesem Verlag erschienen sind und auf meiner Seite auftauchen, virtuell blättern.
Habt ihr noch Ideen? Dann hinterlasst doch einfach einen Kommentar unterhalb der Posts oder nutzt das Kontaktformular.
Liebe Grüße
Charlene
Robert Harris, Imperium
Inhalt:
Kein Lateinschüler kommt an den Briefen Ciceros vorbei, die er an seinen lebenslangen Freund Atticus schrieb. Und eigentlich sollte kein Schüler, egal welche sprachlichen Präferenzen er hat, an dem Politiker Cicero vorbeikommen. Er war aber auch Anwalt, Schriftsteller und Philosoph. Letztendlich war er durch seine verschiedenen Tätigkeiten einer der besten Redner, die in der Antike das Forum bevölkerten.
Kein Lateinschüler kommt an den Briefen Ciceros vorbei, die er an seinen lebenslangen Freund Atticus schrieb. Und eigentlich sollte kein Schüler, egal welche sprachlichen Präferenzen er hat, an dem Politiker Cicero vorbeikommen. Er war aber auch Anwalt, Schriftsteller und Philosoph. Letztendlich war er durch seine verschiedenen Tätigkeiten einer der besten Redner, die in der Antike das Forum bevölkerten.
Hingegen ist Tiro nur sehr wenigen Menschen ein Begriff. Er war Ciceros Sklave, Sekretär und enger Vertrauter. In diesem Zusammenhang erfand er eine Kurzschrift, die es ihm erlaubte wichtige Gespräche in Windeseile zu notieren. Cicero schrieb hierzu einmal selbst an Tiro: „Deine Dienste an mir sind nicht zu zählen(...)“ (Brief vom 7.11.50 v.Chr., zitiert nach Harris, Imperium, 2008). Seine Notizen ermöglichten aber auch die posthume Veröffentlichung sämtlicher Reden und Briefe des römischen Politikers. Weiterhin soll Plutarch eine Biografie genutzt haben, die Tiro verfasst hatte. Leider ist diese heute nicht mehr erhalten. An diesem Punkt setzt Robert Harris mit seinem Buch „Imperium“ an.
In seinem Roman kommt Tiro zu Wort und beschreibt wichtige Ereignisse aus Ciceros Leben. Auf fast 500 Seiten behandelt er besonders Ciceros Aufstieg zum Senator, die Senatorenzeit und die Zeit als Prätor. Die Beschreibung endet mit dem Gewinn der Konsulatswahlen.
Was sich hier so linear anhört ist ein stetiges Hin und Her. Cicero war ein Redner, der sich blitzschnell auf ein anderes Publikum einstellen konnte und dieses häufig für sich gewonnen hat. Genauso schnell musste er politischen Entscheidungen treffen oder seine Taktik ändern. Tiro berichtet aber ebenso von den Affären anderer Politiker, von Bestechungen und Morden. Bei der Beschreibung ist es ihm aber wichtig häufig die missliche Lage darzustellen, in der Cicero (nach Harris) häufig gesteckt hat. Persönliches Interesse oder die persönliche Meinung mussten oft dem politischen Kalkül weichen. Konflikte sind in solchen Fällen nicht weit entfernt.
Sprache und Stil:
Robert Harris schreibt in einem sehr klaren Stil, der durch sehr viele Dialoge gekennzeichnet ist. Diese Dialoge wirken harmonisch und in keiner Weise hölzern. Sie tragen zur Belebung der Geschichte sehr stark bei und unterstützen das Gefühl des Lesers, dass er sich direkt im Geschehen befindet. Dafür sorgt auch die Wahl der Perspektive. Aus meiner Sicht gelingt es dem Autor in hervorragender Art und Weise die historischen Fakten mit seinen eigenen Ideen zu verknüpfen. Es erscheint alles logisch und nicht konstruiert. Zudem ist die Handlung sehr spannend aufgebaut. Der Leser fiebert geradezu einer nächsten Rede des Senators entgegen und wartet gespannt auf die Wahl in das nächste politische Amt. Hier wird auch die gute Recherchearbeit von Harris deutlich. Er bindet die überlieferten Reden und Zitate sehr schön in den restlichen Text ein.
Da es sich weiterhin nicht um einen sehr metaphernreichen oder poetischen Text handelt, kann man das Werk recht zügig lesen.
Fazit:
Aus meiner Sicht handelt es sich hier um ein hervorragendes Werk. Dem Autor gelingt es auf leicht zugängliche Weise, dem Leser die Antike und die Person Cicero näher zu bringen. Dabei fehlt es dem Buch nicht an Spannung, Intrigen, Verrat und Macht.
Taschenbuch, Broschur, 480 Seiten, 11,8 x 18,7 cm ISBN: 978-3-453-47083-5
€ 8,95 [D] | € 9,20 [A] | CHF 16,50* (empf. VK-Preis)empfohlener Verkaufspreis
Zur Verlagsseite
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Sonntag, 12. September 2010
Loel Zwecker, Was bisher geschah. Eine kleine Weltgeschichte
Inhalt:
Loel Zwecker versucht auf knapp 370 Seiten dem interessierten Leser die Geschichte der Menschheit zu erzählen. Er beginnt nach einem kurzen Vorwort mit den Hochkulturen in Mesopotamien, Ägypten und Palästina. Seine Beschreibung endet mit Ereignissen, die erst vor wenigen Monaten stattgefunden haben und einem kleinen abschließenden Zukunftsblick. Innerhalb der einzelnen Kapitel berichtet er von den kulturellen, sozialen und politischen Entwicklungen in einzelnen Ländern. Dabei bleibt er auch nicht, wie so viele andere Autoren, an den europäischen Grenzen stehen. Er beschäftigt sich ebenso mit Asien, Afrika, Australien und Amerika. Zudem werden nicht nur die bloßen historischen Daten aufgezählt. Es geht auch um langfristige Entwicklungen und die verschiedenen Religionen sowie ihren Einfluss auf die Politik und die Gesellschaft.
Sprache und Stil:
Zwecker schreibt in einem sehr lockeren und humorvollen Ton. Dabei streut er in die Erzählung immer wieder moderne Begriffe und Bezüge ein, die die zurückliegenden Verhältnisse besser erläutern sollen. Zudem versucht er mehrfach moderne Entwicklungen mit historischen Verläufen zu vergleichen. Allerdings ist die Anzahl der humoristischen Einwürfe anscheinend davon abhängig wie gut er sich in einem Themengebiet auskennt. Man hat den Eindruck, dass er manchmal sehr wissenschaftlich vorgeht und sich an einem Seil entlang bewegt. Auf der anderen Seite gibt es Passagen, in denen er fröhlich hin und her hüpft und Witze macht. Und gerade diese lustigen Passagen mögen dem einen oder anderen Leser aufstoßen. Nicht jeder mag es wenn nicht mit dem „nötigen“ Ernst über Geschichte gesprochen wird. Andere hingegen werden den Text sehr amüsant finden, werden dann aber auf der nächsten Seite von Zahlen und Ereignissen erschlagen. Insgesamt lässt sich der Text jedoch durch seine moderne und gut konstruierte Sprache sehr zügig lesen.
Persönliches Fazit:
Es ist ein sehr schwieriges Unterfangen die Geschichte der Menschheit in ein Buch mit 400 Seiten zu zwängen, die richtige Auswahl bei markanten Ereignissen zu treffen, keine wichtige Informationen zu unterschlagen und schließlich auch noch auf interessante Art und Weise zu schreiben.
Obwohl mir an einigen Stellen wichtige Ereignisse gefehlt haben, ich die Beschreibungen für Nicht-Historiker zu kurz fand und mir die Sprache an wenigen Stellen zu lapidar gewesen ist, muss ich sagen, dass Zwecker die ihm gestellte Aufgabe gut gemeistert hat. Sein Werk ist gut geschrieben, interessant und gibt einen umfangreichen Überblick. Ich konnte meine Kenntnisse noch einmal auffrischen und sicherlich wird der ein oder andere historisch interessierte Leser neue Personen und Ereignisse entdecken.
Zwecker schafft es auf jeden Fall das Interesse an Geschichte zu verstärken.
Paperback, Klappenbroschur, 384 Seiten, 12,5 x 20,0 cm
mit Abbildungen
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€ 14,99 [D] | € 15,50 [A] | CHF 26,90* (empf. VK-Preis)empfohlener Verkaufspreis
Verlag: Pantheon
Bild und Informationen von der Verlagsseite (s.o.)
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