Dienstag, 31. Mai 2011

Die neuen 100 Lieblingsbücher der Deutschen- Los geht's

Liebe BesucherInnen,

wie schon angekündigt startet morgen, am 01.06.2011, die Aktion "Blogger suchen die neuen 100 Lieblingsbücher der Deutschen".
Die Initiatoren sind:
Claudia (http://claudias-buecherregal.blogspot.com/)
Sabrina (http://sabrinas-buchwelt.blogspot.com/)
Yvonne (http://www.yvonnepioch.de/buecherkuschelnde)

Ich freue mich schon sehr auf eure Beiträge.

Die Regeln:

1. Schickt mir zwischen dem 01.06. und 01.08. 2011 eine Liste mit Euren 15 Lieblingsbüchern. Am besten funktioniert das per Mail (buecherstadt@web.de) oder ihr nutzt das Kontaktformluar.

2. Vermerkt auf der Liste Euren Namen, Wohnort und Euer Alter.

3. Bücher aus Serien zählen einzeln, Ihr solltet also nicht schreiben "Biss-Trilogie", sondern Euch z.B. für "Biss zum Morgengrauen" entscheiden.

4. Die Reihenfolge der Bücher ist egal, nur die Anzahl der Nennungen auf allen Listen zählt.

5. Insgesamt nehmen 68 Blogs an der Aktion teil - reicht aber bitte Eure Liste nur bei einem dieser Blogs ein.

6. Gerne könnt Ihr im Freundes- und Familienkreis weitere Listen einsammeln und diese (wieder mit Namen, Wohnort und Alter) bei mir einreichen.

7. Auf meinem Blog werdet ihr regelmäßig über Neuigkeiten rund um die Aktion informiert.

So, und nun warte ich gespannt auf eure Vorschläge.

Liebe Grüße,
Charlene

Sonntag, 29. Mai 2011

Eric T. Hansen, Forbetter your English

- An dieser Stelle möchte ich mich ausdrücklich- und zwar im Namen der gesamten angelsächsichen Welt- für das th entschuldigen. Ich weiß auch nicht welcher zahnlückige, lispelnde, dauerbesoffene Vorfahr uns das eingebrockt hat. -

Eric T. Hansen wurde in Washington geboren und zog im Alter von sechs Jahren nach Kailua (Hawai'i). Er begann dort in der Schule Deutsch zu lernen und besuchte Anfang der 80er Jahre erstmals die Bunderepublik. Nach einer kurzen Rückkehr in die Heimat begann er 1983 in Deutschland zu studieren. Während in Amerika sein Schwerpunkt die Lingustik bildete, interessierte ihn in Düsseldorf und München die Literatur des Mittelalters.
Da man als Student aber nicht nur von Luft, Liebe und Literatur leben kann und native speakers als Fremdsprachenlehrer sehr gefragt waren, versuchte er hin und wieder deutschen Schülern seine Muttersprache näher zu bringen. Und auch in seinem Freundes- und Bekanntenkreis fühlten sich häufig die Menschen genötigt unbedingt auf Englisch mit ihm zu sprechen. Dabei fielen ihm immer wieder bestimmte Fehler auf, die fast schon als typisch deutsche Fehler angesehen werden können.

In seinem Buch, das den Untertitel "Englisch für Deutsche" trägt, berichtet er über diese Fehler, geht ihrem Ursprung nach und gibt Tipps zur Vermeidung.
Es geht dabei um die bekannten false friends, aber auch um Wörter, die deutschen Wörtern sehr ähneln, aber eine völlig andere Beudetung haben. Zudem werden auch Begriffe genannt, die in der deutschen Sprache verschiedene Bedeutungen haben, im englischen Sprachgebrauch jedoch noch differenziert werden. Zum Beispiel steht heaven wirklich nur für das Jenseits beziehungsweise für den jenseitigen Lebensbereich. Als sky bezeichnet man hingegen, den sichtbaren Bereich. Die Deutschen sagen einfach nur Himmel und meinen entweder kontextbezogen das eine oder das andere.
Zudem werden Wörter oder Wortgruppen genannt, die wir zwar alle in der Schule gelernt haben, welche jedoch nie von einem Briten oder Amerikaner genutzt werden.

Für den einen oder anderen Leser mag sich dies jetzt etwas dröge anhören, doch das ist es auf gar keinen Fall. Sicherlich hat das Buch ansatzweise etwas von einem Lehrbuch, aber auf der anderen Seite stehen der geniale Humor des Autors und die eingestreuten Anekdoten. So berichtet Hansen von dem etwas verplanten Freund Jochen, der in seinem Urlaub unglaubliche Dinge erlebt und immer wieder ratlos ist, wenn ihn der Kellner nicht versteht. Dabei wollte er nur "the menu- with a glass of wine" bestellen. Und auch Hansen, oder sein alter ego, hat hin und wieder Probleme seine Freundin zu verstehen, wenn sie mit ihm Englisch spricht Die Klärung des Missverständnisses ist manchmal langwierig und verläuft nicht ohne Schmerzen.

Im Endeffekt lernt man mit diesem Buch nicht nur Fettnäpfchen zu meiden und seine Angst vor dem Sprechen zu überwinden. Nein, man lernt auch einiges über das Denken der Amerikaner und kann ihr Verhalten besser interpretieren.
Daher lautet mein Fazit:
Unbedingt vor der nächsten Reise in das englischsprachige Ausland lesen!


ISBN: 978-3-468-73821-0
176 Seiten, kartoniert, 190x126x15mm
€ 12,99

Samstag, 28. Mai 2011

Frauke Watson & Michaela Wagner, Unsichtbare Freunde. Dolo

Sicherlich kennt jeder ein kleines Kind, das einen unsichtbaren Freund hat. Er ist überall dabei, benötigt seinen eigenen Teller und wenn er nicht aufessen will, bekommt er Hilfe von seinem menschlichen Freund.
Dolo ist der unsichtbare Freund eines kleinen blonden Mädchens. Auf den ersten Blick scheint er ein ganz normaler Adler zu sein. Doch dann erkennt man seine riesengroßen Flügel, lernt seine besonderen Fähigkeiten kennen und wird in sein buntes Heimatland entführt.

Frauke Watson und Michaela Wagner erzählen auf wenigen Seiten und mit hervorragenden Illustrationen von dieser liebevollen Freundschaft. Dolo beschützt das Mädchen, steht ihr in allen Lebenslagen zur Seite und zeigt ihr das Tausendland.

Zwar lauern dort auch Gefahren, aber diese bezwingen sie gemeinsam.
Mir hat besonders die Struktur der Erzählung gefallen. Das Mädchen berichtet von allen gemeinsamen Erlebnissen und man glaubt, dass sie sich wirklich in dieser Welt bewegt. Doch dann schlägt man eine Seite um und beobachtet sie beim Malen. Auf ihrem Blatt erscheint auch Dolo und der Stift, mit dem sie malt, ist derselbe mit dem vorher die Geschichte geschrieben wurde. Blättert man dann erneut um, erscheint die Frage welchen unsichtbaren Freund man selbst hat und man sieht manch sonderbare Gestalten, die dem Leser zuwinken.

Paul und mir hat das Lesen und das betrachten der extrem bunten Bilder sehr viel Spaß bereitet. Und dass obwohl wir beide (noch) keinen unsichtbaren Freund haben.


ISBN 978-3-931989-54-5
30 Seiten, gebunden
illustriert von Michaela Wagner
17 x 17 cm - Euro 12,-
ab 5 Jahren


 Link zur Verlagsseite

Freitag, 27. Mai 2011

Freitag!

Bonjour!
Da ich heute nicht wirklich Zeit zum Bloggen habe, gibt es "nur" den lang nicht mehr geposteten FreitagsFüller.
Morgen schreibe ich eine Bilderbuchrezension und am Sonntag folgt "Forbetter your English".
Ich wünsche euch allen ein schönes Wochenende!



1.  Eigentlich wäre ich jetzt gerne voller Energie und bräuchte ganz viel Zeit.
2. Ich mag gutes Essen und angenehme Gesellschaft.
3.  Vor vielen Jahren plante ich mal ein Studium auf Hawai'i.
4. Heute gibt es wahrscheinlich Spargel zum Abendessen.
5.  Ich weiß genau, dass ich zu hohe Ansprüche an mich stelle. Aber enttäuscht bin ich immer wieder.
6. Die Finanzen sind immer ein Problem.
7. Was das Wochenende angeht, heute Abend freue ich mich auf Ruhe, morgen habe ich einen Besuch bei Kiseki  geplant und Sonntag möchte ich mit Freunden brunchen!

Dienstag, 24. Mai 2011

Silvia Avallone, Ein Sommer aus Stahl

- Wenn du ständig deinen Arsch an ihm reibst, dich ihm an den Hals wirfst und ihm die Titten entgegenstreckst, findest du schon den Burschen, der auf dich reinfällt. -

Zwei 13-jährige Mädchen, die sich in ihrer Schönheit übertreffen, Sonne, das Meer und ältere Jungs. Anna und Francesca befinden sich aus ihrer Sicht an der Schwelle zu einem neuen Leben, das mit dem vierzehnten Geburtstag beginnen wird. Sie dürfen Moped fahren, gehen auf neue Schulen und sind endlich nicht mehr die kleinen Mädchen. Sie wollen das alles gemeinsam erleben und möchten keine Erfahrung verpassen, die die Freundin macht. Und irgendwann werden sie gemeinsam ihre Koffer packen und die verdammte Hafenstadt Piombino verlassen. Hier gibt es keine Zukunft für zwei Mädchen, die einfach nicht so werden wollen wie ihre Mütter. Sie möchten keinen Stahlarbeiter als Mann, der seine Familie tyrannisiert oder drogenabhängig ist. Sie möchten sich ihr Leben nicht mit schmutzigem Geld finanzieren, dass sie in einem Nachtclub oder beim Kokainhandel verdient haben. Genauso wenig möchten sie mit 16 ein Kind haben und zuhause versauern. Der Fixpunkt in all ihren Träumen sind sie als Duo.
Doch was passiert wenn diese Symbiose einen Riss bekommt? Wie verändern sich die Träume wenn das Leben doch so verläuft, wie das der Eltern?

Silvia Avallone spricht nicht über das touristische Italien. Sie berichtet nicht über Orte wie Elba oder Mailand, sondern über die Orte, die nur ein paar Kilometer von den sauberen Ecken entfernt sind und doch scheinbar zu einer anderen Welt gehören. Es geht um das Italien, das dreckig und heiß ist, das von der Wirtschaftskrise gebeutelte südeuropäische Land. Sie erzählt von den Stahlarbeitern und den Leben, die wir aus den Büchern von Roberto Saviano kennen. Und trotzdem erzählt sie eine wunderbare Geschichte, die von Freundschaft und Enttäuschung handelt und das Erwachsenwerden oder das was man dafür hält, beleuchtet. Denn solche Geschichten gibt es nicht nur in den weißen Orten, sondern auch dort wo man nichts als Trübsinn vermutet. Die Menschen von Piombino scheinen zunächst etwas einfacher gestrickt zu sein. Im Endeffekt sind sie aber nur ein Produkt ihrer Umgebung. In einer anderen Gegend hätten sie sich aller Wahrscheinlichkeit nach anders entwickelt.
Das uns dieser Roman so leicht einnimmt und auf die Reise nach Italien schickt, ist der weichen und frischen Sprache der Autorin zu verdanken. Michael von Killisch-Horn ist es gelungen diese sommerliche Leichtigkeit der einzelnen Wörter in das Deutsche zu übertragen, ohne den Klang dabei zu degenerieren. Harte und schroffe Dialoge wechseln sich mit fast philosophischen Passagen ab. Die Jugendlichkeit der Mädchen scheint sich in den Wörtern wiederzufinden. Die Last des Lebens fällt von dem Leser ab und zeitweise wünscht er sich einfach wieder jung zu sein. Auch wenn er sich sicherlich nicht wünscht, seine Jugend in Piombino verbringen zu müssen.

Fazit: Mich hat der Roman unterhalten, nachdenklich gestimmt und gefangen. Absolut empfehlenswert.


Aus dem Italienischen von Michael von Killisch-Horn (Acciaio)
1. Aufl. 2011, 

415 Seiten,
gebunden mit Schutzumschlag
ISBN: 978-3-608-93898-2 

19,95 EUR
gebunden mit Schutzumschlag 
 

Montag, 23. Mai 2011

Blue Balliett, Der fünfte Spieler

- Und dann begriff ich etwas Wichtiges: Geheimnisse sind nur dann gut, wenn man sie geheimhalten will. Wenn man sie geheimhalten muss, ist es, als würden sie dich von innen auffressen. Als wärst du irgendwo gefangen und könntest nicht entkommen. -

Zoomy, welch sonderbarer Name, der paradoxer Weise so wunderbar zu dem kleinen Jungen passt, der als Protagonist in "Der fünfte Spieler" auftritt. Denn das Wort ist scheinbar eine Abwandlung von Zoomen. Und genau dass kann Zoomy nicht. Er leidet seit seiner Geburt an degenerativer Myopie, die das Sehvermögen sehr stark beeinträchtigt. Selbst mit sehr starken Brillengläsern können die Betroffenen ihre Umwelt nur sehr schwer wahrnehmen. Sie sind extrem kurzsichtig. Doch Zoomy findet sich auch so sehr gut in seiner Umgebung zurecht. Er wächst ohne Vater oder Mutter bei seinen Großeltern auf und ist mit seinem Leben zufrieden. Er hilft bei der Hausarbeit und im Antiquitätengeschäft, liest gerne und schreibt leidenschaftlich gerne Listen, die ihm helfen seinen Tag zu strukturieren. Dinge, die für viele Menschen schon fast unbewusst ablaufen, müssen von ihm notiert werden, damit er am Morgen nicht vergisst sich anzuziehen oder zu frühstücken. 
Die Regeln, welche Zoomy ein glückliches Leben garantieren, werden eines Tages durcheinander gebracht. Sein Vater, den er noch nie gesehen hat, taucht plötzlich auf dem Hof der Großeltern auf. Er hat eine Kiste bei sich, die er seinen Eltern übergibt. Mehr als ein paar abwertende und alkoholgeschwängerte Worte hat er für seinen Sohn, von dem er anscheinend noch nicht einmal etwas wusste, nicht übrig. Er verschwindet genauso schnell wie er aufgetaucht ist.
Ratlos öffnet Zoomy mit seinen Großeltern die Kiste und findet ein Tagebuch darin, das nicht besonders wertvoll wirkt. Da Zoomy ja wie gesagt Listen und kleine Bücher liebt, darf er sich das Tagebuch näher ansehen. Und damit beginnt eine rasante Recherche, die unglaubliche Dinge aufdeckt, aber auch von Minute zu Minute mehr Gefahren anzieht. Hilfe erhält Zoomy von einem Mädchen, das er in der Bibliothek getroffen hat. Da sie sehr aufbrausend und hibbelig ist, nennt er sie das Feuerwerksmädchen. Gemeinsam bilden sie ein wunderbares Duo, dass von den meisten Menschen zunächst verlacht wird, aber im Endeffekt alle in Intelligenz, Witz und Mut übertrifft.


Mit lauten Schritten ist Zoomy auf mich zugekommen und hat mich etwas ungelenk in seine Arme geschlossen. Dann hat er mir von seiner Nervosität erzählt, die er Flatterbibbrigkeit nennt, und wir waren sofort enge Freunde. Wir teilten alle Sorgenkrümel und sahen gemeinsam Lorrol zu, wenn sie wie ein Feuerwerkskörper explodierte und mit ihren Flip-Flops kleine Geräusch-Knallkörper in der Bibliothek zündete. 


Blue Balliett erzählt eine wunderbare Geschichte über Freundschaft, Mut, Geheimnisse und das Leben als große Aufgabe. Natürlich trägt jeder sein eigenes Päckchen durch diese Welt. Doch sind nicht alle gleich groß oder genauso schwer. Zoomy zeigt uns wie leicht eigentlich viele Dinge sein könnten, wenn wir sie genau betrachten, uns für die wirklich wichtigen Dinge Zeit nehmen und wenn wir die Liebe, die wir in uns tragen einfach teilen. Dies passiert auf eine sehr zugängliche und liebevolle Art und Weise, die sich in einer klaren und leicht verständlichen Sprache ausdrückt. Durch sonderbare Begriffe, die alltägliche Dinge klangvoll umschreiben, erschafft die Autorin eine besondere sprachliche Note. Die Begriffe liegen wie ein vollmundiger Wein auf der Zunge und zaubern ein Lächeln auf das Gesicht des Lesers. Claudia Feldmann ist demnach eine hervorragende Übersetzung gelungen, die den Kosmos von Zoomy sicher in eine andere sprachliche Umgebung überträgt.

Fazit: Für mich handelt es sich um ein überragendes Jugendbuch, das man auch erwachsenen Lesern empfehlen muss. Unbedingt lesen und nie wieder vergessen!



Übersetzer: Claudia Feldmann
Gebunden, 284 Seiten
Aufbau Verlag
978-3-351-04129-8
12,95 € *) / 20,50 Sf


Sonntag, 22. Mai 2011

Immer wieder sonntags!

Ja, es ist wieder Sonntag und für mich heißt das, dass ich meine Pflicht erfüllen muss.
Mein heutiger Sonntagstipp mag dem einen oder anderen aufmerksamen Blogleser bekannt vorkommen. Aber das macht nichts, da dieses Projekt von der Mundpropaganda lebt und die Leser benötigt.
Entgegen der sonstigen Übermittlung des Sonntagstipps muss ich heute eine kleine Erklärung zu der Seite abgeben.

Wer in Weimar lebt und die alte Luft der Dichter und Denker atmet, ist der Literatur vielleicht schon etwas zugewandter als der Durchschnittsbürger. Gut, das ist eine gewagte These, aber wenn in dieser Umgebung einem Menschen schon in der zweiten Klasse attestiert wird: "Sein Humor ist manchmal makaber und besorgniserregend.", kann doch eigentlich nur ein guter Thriller-Autor aus dem jungen Mann werden. Beide Punkte treffen auf Ralph B. Mertin zu, der die Seite www.thrilleronline.de ins Leben gerufen hat.
Er schreibt leidenschaftlich gerne, fragt sich aber immer wieder, ob seine Texte wirklich gut sind und Potenzial haben. Doch wer gibt einem Nachwuchsautoren schon eine objektive Antwort darauf? Den meisten Verlagen geht es um das liebe Geld. Und die Oma will dem Enkel ja nicht vor den Kopf stoßen. Freunde wollen noch zum nächsten Grillabend eingeladen werden und beurteilen daher die Texte auch eher positiv. Im Endeffekt können also nur die zukünftigen Leser entscheiden wie gut eine Geschichte wirklich ist. Daher stellt Ralph B. Mertin seine literarischen Ergüsse kostenlos zur Verfügung und bittet um Rückmeldung. Ja, ich kann das Gähnen meiner verehrten Leserschaft schon hören. Doch wartet ab! Hinter dieser Seite verbirgt sich eine noch viel größere Idee.
Zunächst einmal gibt es drei angefangene Thriller, die sich thematisch unterscheiden. Die Leser können abstimmen mit welchem Werk es weitergeht. Jeden Montag wird dann ein neuer Abschnitt veröffentlicht.
Zudem hat sich der Autor eine eigene Deadline gesetzt. Wenn er es bis zum 21.12.2012 um 23:59:59 Uhr nicht geschafft haben sollte einen Roman zu veröffentlichen, hört er mit dem Online-Schreiben auf.Thrilleronline wird dann aus dem Netz genommen.

Damit es zur Veröffentlichung kommt, sind Leser notwendig, die konstruktiv kritisieren, Hinweise geben und die Seite noch bekannter machen.

Ich finde diese Idee einfach nur grandios und möchte euch einladen die Texte genauer unter die Lupe zu nehmen. Ich habe über die Geschichten bewusst kein Wort verloren, weil ich nicht zu viel verraten möchte. Also, wühlt euch durch die schon vorhandenen Seiten, stimmt ab und gebt Ralph B. Mertin euer Feedback!

Sonntags-Tipp #10
Inhaber/Autor: Ralph B. Mertin

Samstag, 21. Mai 2011

Shane Jones, Thaddeus und der Februar

Wenn es mal wieder eine Diskussion über die Qualität von Literatur-Blogs geht, werde ich an den heutigen Tag denken. Denn es gibt eindeutige Vorteile beim Bloggen. Ich muss keine literaturwissenschaftlichen Abhandlungen konzipieren und ich muss mich nicht an ein bestimmtes Schema halten. Ich kann einfach ganz frei sagen wie mir ein Buch gefallen hat.
Und bei "Thaddeus und der Februar" weiß ich ehrlich gesagt gar nicht richtig, ob es mir gefallen hat.

Der Februar hält Einzug in eine Stadt und hat Melancholie, Trübsal und schlechtes Wetter im Gepäck. Am schlimmsten ist die Situation für die einheimischen Ballonfahrer, die aufgrund der schlechten Winde nicht aufsteigen können. Nun was ja jeder, dass der Februar irgendwann vorbei sein wird und das Wettter sich wieder ändert. Doch diesmal scheint alles anders zu sein. Der Februar zieht sich in die Länge. Er dauert Monate und dann ist schon ein ganzes Jahr herum. Den Menschen geht es immer schlechter, Ballons werden von der herrschenden Macht verboten und plötzlich verschwinden auch noch die Kinder, die bisher doch wenigstens mit ihrem Lachen für ein wenig Aufmunterung sorgten. Die Einwohner der kleinen Stadt wollen dies aber nicht länger hinnehmen und erklären dem Februar den Krieg. Doch wer ist der Februar? Lebt er hinter dem Wald oder unter der Erde? Wie kann man das Wetter verändern? Und vielleicht klappt das ja doch mit dem Fliegen.

Auf abenteuerliche Weise versuchen sie die dicken Wolken zu bekämpfen und mit dem Februar zu verhandeln. Jones erzählt eine abgedrehte und vertrackte Geschichte, die bei mir teilweise Kopfschütteln, aber auch eine Menge Gedanken auslösten. Meist vermute ich hinter solchen fantastischen Geschichten einen Hinweis für das "normale" Leben. Doch hier war ich ratlos. Sicherlich scheint vieles mit der Gedankenkraft der einzelnen Personen zu tun haben und man sollte sich nicht kampflos dem eigenen Schicksal hingeben, aber ist das wirklich die Aussage des Werkes? Ich bin mir da noch immer nicht sicher.

Grafisch ist das Buch wunderbar durch Bilder von Ria Brodell ergänzt worden. Auch innerhalb des Textes wurde die Schriftart teilweise den Ereignissen angepasst. Aber bei Walter Moers habe ich dies schon in einer besseren Umsetzung gesehen.

Da ich beim Lesen auch teilweise Probleme mit der Sinnhaftigkeit einzelner Sätze oder Zusammenhänge hatte, habe ich noch ein wenig recherchiert. Dabei habe ich bemerkt und dies teilweise auch in Texten anderer Rezensenten so gelesen, dass die Übersetzung fehlerhaft ist. An manchen Stellen wurde der Sinn total verdreht. Dadurch ist natürlich eine negative Bewertung des Buches vielleicht auch der Übersetzung geschuldet.

Fazit: Ein Buch, dass mich zwar sehr zum Denken angeregt hat, aber auch etwas ratlos zurück lässt.



Roman
Illustriert von Ria Brodell
176 Seiten
16.95 Euro, 25.90 sFr
Februar 2010
ISBN:9783821861074


Link zur Verlagsseite

Freitag, 20. Mai 2011

Kopfschmerz-Woche

Bonjour!
Eigentlich sollte ihr jetzt eine etwas andere Rezension von "Thaddeus und der Februar" erscheinen. Leider bin ich in dieser Woche zwar zum Lesen, aber nicht wirklich zum Texten gekommen.
Ich habe "Ein Sommer aus Stahl" und "Der fünfte Spieler beendet". Das zuerst genannte Buch erscheint aber erst in der nächsten Woche und daher existiert noch eine Rezensions-Sperrfrist. Das zweite Buch hat mich sehr begeistert und sobald ich Zeit habe, schreibe ich mit viel Freude eine Rezension.
Doch heute geht das leider nicht mehr.
Ich habe zum wiederholten Mal in dieser Woche Kopfschmerzen und möchte mich einfach mal ausruhen.
Diese Temperaturschwankungen machen mich irgendwie fertig.

Summa summarum: Morgen bekommt ihr "Thaddeus und der Februar", Sonntag gibt es endlich mal wieder einen Sonntagstipp, Montag folgt "Der fünfte Spieler"und Dienstag "Ein Sommer aus Stahl".

Ich wünsche euch allen ein wunderbares Wochenende und hoffe, dass ihr mir nicht böse seid.

Liebe Grüße
Charlene

Mittwoch, 18. Mai 2011

Langen & Droop, Mit Felix auf großer Deutschlandreise

- Deutschland ist wie ein Puzzle (...) -

Eigentlich möchte Felix diesmal einfach nur Urlaub auf Sylt machen. Mit Sophie geht er an den Strand und bohrt seine flauschigen Zehen in den Sand. Als sie jedoch ein Buch über Schätze in Deutschland finden, ziehen sie sich in ihr Zelt zurück und lesen ein wenig über Wikingergold, römische Münzen und Himmelsscheiben. Plötzlich verfängt sich eine Böe in dem Zelt und reißt die Heringe aus dem Boden heraus. Sophie hält das Zelt an einem Ende fest und Felix am anderen. Doch die Kraft des kleinen Mädchens reicht nicht aus. Felix wird samt Zeltstoff in die Luft gehoben und schwebt davon. Er entfernt sich immer mehr von dem Zeltplatz und wird zunehmend nervöser. Als eine Siedlung auftaucht, die wie Spiegeleier in einer Pfanne aussieht, nimmt er allen Mut zusammen und lässt die Leinen los. Er landet in einem Kamin und damit direkt in dem Haus von Jann. Nun gut, es hätte schlimmer ausgehen können und es wird ja auch nicht so schwer sein in seinen Heimatort Münster zu gelangen. Doch schon auf dem Weg zur Fähre gerät der Hase in ein kleines Abenteuer. Und als er auch noch Siebenmeilenstiefel findet, wird es rasant und abwechslungsreich.

Sehr detailliert und liebevoll wird Felix' Reise erzählt. Jede besuchte Stadt oder Region wird mit ihren Eigenarten beschrieben und bildlich dargestellt. Hinzu kommen tolle Tipps und kleine Artikel, die in lexikalischer Weise über interessante Dinge berichten. Zudem schreibt Felix Briefe an seine Freundin und berichtet ihr darin von seinen Erlebnissen. Er verheimlicht aber auch nicht, dass er sie sehr vermisst und so schnell wie möglich zurück nach Münster möchte. So lernen die kleinen Leser und Zuhörer ganz nebenbei vieles über den Norden, Süden, Osten und Westen Deutschlands. In diesem Zusammenhang hat mir ganz besonders die Auswahl der Orte gefallen. Sie sind zwar auf der einen Seite eher touristisch geprägt und so ist es wahrscheinlich, dass die Kinder auch einmal in diese Städte kommen werden. Auf der anderen Seite sind sie wirklich typisch für die einzelnen Ecken und geben einen umfassenden Überblick.

Und obwohl Felix sehr schnell unterwegs ist und nicht lange an einem Ort verweilt, denkt er daran Sophie und den Lesern ein Geschenk mitzubringen. Hinten am Buch befindet sich ein Umschlag, der ein Deutschland-Puzzle beinhaltet und die Kinder noch einmal dazu anregt sich ganz grob mit der Geographie zu beschäftigen. Sie ist eine wunderschöne Ergänzung, die es ermöglicht den Weg zu verfolgen und die Lage der Sehenswürdigkeiten mit dem eigenen Wohnort in Bezug zu setzen. Doch auch diejenigen, die unterwegs lesen können in einen ähnlichen Genuss kommen. Auf den Klappeninnenseiten des Buches befindet sich ebenfalls eine Karten, auf der der Reiseweg verzeichnet ist.

Fazit: Ich finde das Buch rundum gelungen und habe es gerne vorgelesen. Mein Sohn (4) befindet sich jetzt schon drei Tage im Deutschlandreise-Fieber und kann nicht genug bekommen. 
Sehr empfehlenswert!

ISBN: 978-3-8157-9255-1
Bestellnr.: 9255
56 Seiten
Format: 21,5 cm x 21,5 cm
ab 5 Jahre
Hardcover / mit Spotlack / innen 4-fbg., mit echten Briefen und Klappen / mit Deutschland-Puzzle im Geschenkumschlag auf der Cover-Rückseite

€ 14,95

Link zur Verlagsseite

Dienstag, 17. Mai 2011

Die neuen 100 Lieblingsbücher der Deutschen- Ausblick

Erinnert ihr euch noch an die Sendung "Unsere Besten", die 2004 auf dem ZDF lief? Innerhalb dieses Formats gab es auch die "Lieblingsbücher der Deutschen". Leider gab es in den letzten sieben Jahren keine Neuauflage der dort entstandenen Liste.
Claudia (Claudias Bücherregal), Sabrina (Sabrinas Buchwelt) und Yvonne (Bücherkuscheln) wollen das unbedingt ändern und haben diverse Blogger aufgerufen, die liebsten Titel der Deutschen zu sammeln.

Ich nehme natürlich gerne an der Aktion teil. Ab dem 01.06 könnt ihr hier auf meiner Seite eure 15 Lieblingstitel angeben. Für die Listen habt ihr bis zum 01.08.2011 Zeit. Dann werden die Ergebnisse aller teilnehmenden Blogs zusammengetragen und ausgewertet.

Ich hoffe auf eure Teilnahme!

Sonntag, 15. Mai 2011

Nachklang Gratis Comic Tag und Lange Buchnacht (Kinderversion)

Bonjour!
Den gestrigen Tag wollte ich ganz im Zeichen der Literatur begehen.

Da mir schon auf der Flix-Lesung gesagt wurde, dass der Andrang am Comic Tag immer riesig ist, habe ich mir nicht viele Hoffnungen gemacht. Ich wollte einfach in eine der Bahnhofsbuchhandlungen gehen, die auf dem Weg zur Buchnacht lag. Ich gehe also rein und sehe die lange Schlange, stelle mich aber mutig hinten an. Nach fünf Minuten kam dann jemand mit ein paar kleinen Kisten und Tüten an. Weitere fünf Minuten später erklärte mir jemand, dass die Reihe doppelt gesteckt ist. Das heißt, dass die Reihe, ähnlich wie in Disneyland, mehrfach vor und zurück ging. Danke. In der Zeit, in der ich nichtsahnend angestanden hatte, war die wartende Menge natürlich schon größer geworden. Und nun konnte ich auch noch beobachten, dass viele Leute bereits zwei oder drei Comic-Tüten in der Hand hatten. Zudem begannen jetzt die großen Diskussionen welche Comics da sind und wie viele Exemplare man nehmen darf. Nein, das wollte ich mir dann doch nicht geben. Wirklich scharf war ich auch nur auf "Monsieur Jean" und den kaufe ich mir einfach mal.

Also weiter zur U-Bahn und ab nach Kreuzberg. Da wir als Familie unterwegs waren, hatten wir uns kindgerechte Veranstaltungen ausgesucht.
Wir wollten mit einem angekündigten Ritterspektakel beginnen. Das war auch gleich ein Erlebnis der besonderen Art. Das Puppentheater wurde von zwei Frauen gespielt, die mehr schlecht als recht gesungen haben. Zudem war die Geschichte, wenn man sie denn akustisch verstanden hat, ganz nett, aber zu komplex für die meisten Kinder.
Anschließend ging es in die historische Druckerei. Hier wurde es wirklich spannend und wir haben beim Drucken von kleinen Plakaten zugeschaut.

Als die Drucker allerdings ihre Bierpause mitten im Raum zelebrieren wollten, verabschiedeten wir uns.

Nun ging es zur Feuerwehr. Paul kennt zwar Feuerwehrautos schon in- und auswendig, kann aber trotzdem nicht daran vorbeigehen. Und so ergab sich ein nettes Gespräch mit zwei Männern von der Freiwilligen Feuerwehr.

Gleich nebenan befand sich ein Kindergarten, in dem wir uns eine Veranstaltung mir Rotraut Susanne Berner anschauen wollten. Wir waren allerdings etwas früh dran und so genossen wir noch eine wunderbare Lesung des Kackofanten. Fil und Klaus Cäsar waren wirklich zum Todlachen.

Nun stand das große Highlight an: Gemeinsam mit den Kindern sollte ein Wimmelhaus bevölkert werden. Rotraut Susanne Berner (RSB) malte nach den Vorschlägen der Kinder. Paul saß ganz ruhig mit seinem Wimmelbuch auf einer Matte, weil er anschließend noch zum Signieren gehen wollte. Allerdings gehörte er zu den wenigen Kindern, die sitzen blieben. Viel standen auf und gingen so nah an das Zeichenpapier heran, das RSB fast stolperte. Gleichzeitig wurde noch eine Waffel in den Mund gestopft und hier und da ein bisschen gekrümelt. Von den Eltern kam keine Ermahnung, wirklich gar keine und die Situation wurde immer anstrengender. Wir fanden dies für die Autorin einfach nur unwürdig und respektlos.
Das Bild wurde trotzdem wunderschön. Aber da die meisten Kinder anscheinend gar nicht wussten, wer so in Wimmlingen wohnt, wurde es ein Tierhaus. Der einzige wimmlige Bewohner wurde von uns lautstark gefordert:

Beim Signieren wurde es auch nicht besser. Die Erwachsenen drängten Paul zur Seite. Er konnte noch nicht einmal Danke sagen.
Danach sind wir etwas genervt wieder in die U-Bahn gestiegen. Aber immerhin hatten wir Gesprächsstoff :-)

Fazit: Da unsere Kinderveranstaltungen etwas negativ verliefen, bin ich jetzt noch trauriger über meine Abwesenheit bei den abendlichen Lesungen. Und leider schaffe ich es auch nicht zur Großen Berliner Büchernacht, da ich am darauffolgenden Tag eine große Familienfeier habe. *Seufz* Ich strebe halt nach größeren Veranstaltungen und denke schon an die Frankfurter Buchmesse :-D

Liebe Grüße,
Charlene

Samstag, 14. Mai 2011

Flix-Lesung bei Lehmanns

Dem ein oder anderen Besucher meines Blogs mag Flix schon bekannt sein. Vor einiger Zeit habe ich seine Graphic Novel "Faust" rezensiert. Den Text könnt ihr hier noch einmal abrufen.
Passend zu diesem Buch gab es gestern bei Lehmanns am Ernst-Reuter-Platz eine Lesung. Eine Comic-Lesung? Genau! Ich war auch sehr aufgeregt und hatte keine Ahnung wie der Abend verlaufen wird.

Alles begann mit einem roten Theatervorhang, der per Beamer auf eine Leinwand projiziert wurde. Flix begründete dies damit, dass er ja gerne im Schillertheater mit Orchester und Scheinwerfern das Buch präsentiert hätte, dies aber leider nicht umgesetzt werden konnte. Die ca. 30 Zuhörer versuchten sich jedoch die Atmosphäre imaginär zu konstruieren und Flix lieferte ab und an einige Geräusche dazu.
Eine Dreiviertelstunde las er dann aus seinem Faust-Buch. Dafür wurden die einzelnen Bilder auf der Leinwand gezeigt und der Zeichner las den Text mit entsprechender Intonation vor. Auch wenn ich mir an der ein oder anderen Stelle noch mehr Emotionen gewünscht hätte, fand ich seinen Auftritt toll. Und durch die große Darstellung der Bilder habe ich Details erkannt, die mir vorher gar nicht bewusst waren, die Gesamtarbeit noch einmal enorm aufwerten.

Anschließend gab es eine kleine Fragerunde, die erstaunliche Dinge zu Tage förderte.
Flix wird ab August wieder in der FAZ einen täglichen Comic publizieren, der einen Teil einer Literaturadaption darstellt. Dabei handelt es sich um...... Don Quijote!!!!
Die Graphic Novel ist noch länger als Faust und wird ca. 100-120 Folgen umfassen. Ein zusammenfassendes Buch ist auch wieder geplant. Und wenn man sich den Zeitplan so anschaut, kann man davon ausgehen, dass es zur Leipziger Buchmesse 2012 erscheinen wird.

Bevor es an das Signieren ging, stellte Flix noch andere Arbeiten vor. Zunächste ging es um sein Comic-Tagebuch.
Wenn man sich aber sein momentanes Arbeitspensum anschaut, ist es verständlich, dass aus dem Tagebuch eher ein Wochenbuch geworden ist. Das bedeutet aber keinen Einbruch in Bezug auf die humoristische oder zeichnerische Qualität.
Wer einmal einen Eindruck bekommen möchte, besucht einfach die entsprechende Internetseite. uch die anderen Arbeiten, die ich noch erwähnen werde, kann man sich dort anschauen



Anschließend ging es um die Serie "Da war mal was", in der Erinnerungen einzelner Bekannter an die DDR verarbeitet wurden. Sie erschien zunächst immer am Sonntag im Tagesspiegel und wurde anschließend als Buch (teilweise mit Zusatzmaterial) veröffentlicht. Vielleicht hat der ein oder andere Berliner auch die riesigen Plakate in der Bernauer Straße einmal gesehen. Im vorletzten Jahr wurden nämlich Teile der Serie dort ausgestellt. Bei der Stiftung Aufarbeitung kann man als Lehrkraft auch eine kleine Variante der Ausstellung bestellen.
Es gibt auch eine eigene Seite zu der Serie:


Und als Frau habe ich mir natürlich auch damals gleich die entsprechende Tasche gekauft.
Das heißt die Tasche hatte ich eigentlich schon. Es handelt sich um eine Tausche-Tasche, bei der man den Deckel per Reißverschluss austauschen kann. Flix und Tausche haben dann einen Deckel angeboten, der das Motiv der Serie (Flix an einem Mauerrest) trug. :-)

Aktuell erscheint im Tagesspiegel, im Wechsel mit Arbeiten von zwei Zeichenkollegen, die Serie "Schöne Töchter". Diese stellte Flix auch noch vor. Hierzu wählte er eine meiner Lieblingsfolgen aus:



Wie schon erwähnt ging es anschließend an das Signieren. Mein Mann und ich haben uns noch schnell zwei Bücher gekauft, die wir bisher nicht in unserem Regal hatten. Beim Signieren wussten wir dann nicht für wen welches Exemplar sein soll und Flix schlug einfach vor es "Für Beide" zu signieren. Hier sind die Ergebnisse:
Nebenbei haben wir uns nett über alle möglichen Dinge unterhalten. Die Wartenden hinter uns verzogen schon das Gesicht :-)

Fazit: Für uns war es ein rundum gelungener und interessanter Abend. Wir warten nun begierig auf neue Projekte und hoffen auf einen Ruthe/Flix/Joscha-Auftritt in Berlin!

Donnerstag, 12. Mai 2011

Comic-Lesung und andere Abenteuer

Salut!
Ich möchte euch mal wieder auf den aktuellen Stand bringen. Gestern habe ich Thaddeus und der Februar beendet. Leider bin ich noch immer nicht in der Lage, das Buch zu bewerten. Es schwirrt noch immer wie eine kleine Motte in meinem Kopf herum und findet nicht den richtigen Weg. Vielleicht hilft es mir ja vor dem Verfassen eines Artikels noch andere Rezensionen zu lesen.
Ebenfalls gestern ist bei mir "Ein Sommer aus Stahl" eingetroffen. Allerdings muss ich dieses Buch noch ein oder zwei Tage zurückstellen, da ich heute das neue Buch von Nele Neuhaus in meinem Buchladen abholen konnte.
Morgen werde ich eine Comic-Lesung von Flix besuchen. Ich bin sehr gespannt wie diese Veranstaltung ablaufen wird und berichte natürlich am Samstag gleich. Danach werde ich mich dann ein wenig auf die Pirsch begeben, weil am 14. der Gratis-Comic-Tag "gefeiert" wird. Es gibt ein paar Exemplare, die ich mir doch ganz gerne besorgen möchte. Und dann geht es auch schon weiter zur Langen Buchnacht, die schon am Nachmittag beginnt. Für uns wird sie ganz im Zeichen der Kinderliteratur stehen. Paul gibt die Route vor. Sie ist gepflastert mit Ritterfesten, Feuerwehrbesuchen und einer Lesung mit Rotraut Susanne Berner. Vielleicht kann sie uns ja ein Wimmelbuch signieren. Auch darüber werde ich, allerdings erst am Sonntag, berichten.

Bis dahin wünsche ich euch viel Lesespaß,
Charlene

Dienstag, 10. Mai 2011

Elia Barceló, Das Geheimnis des Goldschmieds


-       Es waren die einzigen drei Monate, in denen ich wirklich gelebt habe, denn die ganz übrige Zeit davor und danach habe ich gedämpft, reduziert gelebt, als hätte man bei einem Film die Lautstärke so weit hinuntergedreht, dass man nur noch Flüstern hörte, während die Farben sich so weit verflüchtigten, dass alles sepiabraun und schließlich schwarzweiß war. –



Manchmal sind es die kleinen Bücher, die einen faszinieren. Die schmalen Bände setzen sich mit ihren wenigen Seiten wie ein leichter Schmetterling auf die Schulter des Lesers. Doch kaum hat sich dieses unscheinbare Tier gesetzt, erkennt man seine eigentliche Schönheit. Er beginnt zu strahlen und zeigt dem Betrachter die schönsten Farben der Natur und zieht ihn in seinen Bann. Genau solch eine Überraschung und Freude habe ich beim Lesen des kurzen Romans von Elia Barceló empfunden.

Auf weniger als hundert Seiten wird die Geschichte eines erfolgreichen Schmuckdesigners erzählt, der sich mit noch nicht einmal 20 Jahren in eine doppelt so alte Frau verliebte, die ihm zeigte was es bedeutet zu leben. Obwohl ihre Beziehung nicht lange hielt, trauert er ihr noch fast dreißig Jahre nach. Als er es endlich wagt Italien zu verlassen und nach Amerika auszuwandern, kehrt er noch ein letztes Mal in seine Geburtsstadt zurück und besichtigt die Orte, an denen er mit ihr glücklich war. Als er morgens in seinem Hotelzimmer erwacht, findet er sich in den 50er Jahren wieder. Er lernt seine erfahrene Freundin noch einmal neu kennen. Diesmal ist er Mitte vierzig und sie zwanzig.
Alte und neue Geschichten verbinden sich, Vergangenheit und Gegenwart verschmelzen. Kann er sie noch einmal für sich gewinnen? Kann er endgültig mit ihr glücklich werden.

Zunächst denkt man, dass die Informationsdichte den Roman fast überquellen lässt. Eigentlich müsste die Geschichte brüllen und verlangen auf ungefähr 500 Seiten erzählt zu werden. Aber Barceló schafft es durch ihre poetische Sprache und liebevolle Zuneigung den Protagonisten gegenüber, selbst auf so engem Raum alles zu sagen, was gesagt werden muss. Und eigentlich schafft sie noch viel mehr. Sie regt zum Nachdenken an, lässt den Leser das eigene Leben und die getroffenen Entscheidungen reflektieren. Nach dem Lesen hat man das Gefühl einen duftenden Liebesbrief beendet zu haben, der nur aus einem Satz bestand: Halte dein Glück fest.

Fazit: Ein wunderschönes und liebliches, aber keineswegs kitschiges Buch, das mehr als empfehlenswert ist. 



Taschenbuch: 92 SeitenVerlag: Piper Taschenbuch; Auflage: 3 (Dezember 2005)
ISBN-10: 9783492245807ISBN-13: 978-3492245807


Leider gibt es keine Verlagsseite zu diesem Buch