Montag, 25. April 2011

Umgang mit eher unbekannten Autoren

Ja, ich weiß. Ich wollte eigentlich morgen erst wieder bloggen und dann sollte es sich eigentlich auch um eine Rezension handeln. Aus aktuellem Anlass möchte ich aber ein ganz anderes Thema anschneiden.

Zu Beginn dieses Blogs habe ich einmal eine recht heftige Auseinandersetzung mit anderen Amazon-Rezensenten gehabt. Es ging um einen eher unbekannten Autoren, der ein Werk veröffentlicht hat, das ganz und gar nicht überzeugen konnte. Ich war damals nicht alleine mit meiner Meinung, wurde aber gemeinsam mit einer anderen Bloggerin systematisch auf Amazon.de fertig gemacht. Heute erinnere ich mich mit einem Lächeln an die Geschichte. Damals war ich jedoch sehr schockiert.
Generell lese ich immer wieder gerne Werke unbekannter Autoren. Seit der Sache mit Amazon habe ich jedoch folgende Vorgehensweise:
Ich schreibe eine Rezension, schicke diese dem Autor und frage, ob er mit der Veröffentlichung einverstanden ist. Ich ändere auf keinen Fall den Text. Ich gebe zu, dass dies schon eine gewisse Meinungseinschränkung ist, hatte bisher aber gar keine Probleme damit, weil niemand eine Veröffentlichung abgelehnt hat. Und dies geschah ganz unabhängig davon, ob es sich um eine positive oder negative Rezension gehandelt hat. Manche Autoren baten sogar noch um eine detailliertere Aufstellung der guten und schlechten Passagen.
Nun gab es das erste Mal den Fall, dass einer Veröffentlichung nicht zugestimmt wurde.
Daher stelle ich mein System jetzt doch infrage.

Wie geht ihr mit eher unbekannten Autoren um? Veröffentlicht ihr die Rezension und sendet dann nur den Link? Oder lehnt ihr solche Anfragen generell ab?

Über eure Ideen und Erfahrungsberichte würde ich mich sehr freuen.

Liebe Grüße
Charlene

21 Kommentare:

  1. Ich lese auch gerne etwas von unbekannten Autoren und habe so schon super tolle Bücher entdeckt. Natürlich ist aber auch schon einmal das genaue Gegenteil eingetroffen. Ich veröffentliche aber auch dann meine Meinung, denn ich wurde von dem Autor gebeten eine Rezi zu schreiben und es gilt nun einmal die Meinungsfreiheit und so muss jeder damit rechnen, dass mir ein Buch nicht gefällt. Das kann auch bei Bestsellerautoren passieren. Ich würde es trotzdem veröffentlichen, denn Amazon soll repräsentativ sein und dazu gehören nun einmal auch negative Kritiken, wenn jemand das Buch als schlecht empfindet.

    LG Claudia

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  2. Du bist aber fix :-) Ich bin irgendwie nie auf die Idee gekommen, dass jemand eine Veröffentlichung ablehnen könnte, weil er mich ja um meine Meinung gebeten hat. Aber ich tendiere jetzt auch dazu einfach nicht mehr zu fragen, sondern zu veröffentlichen.

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  3. Ich bin noch nie auf die Idee gekommen, vorher den Autoren zu fragen, ob er einer Veröffentlichung zustimmt.

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  4. Vielleicht bin ich einfach zu nett ;-)

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  5. Das bist du auf jeden Fall ;D Wobei: kann man überhaupt zu nett sein ;D

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  6. Ich überlege schon, ob es vielleicht eher Dummheit war, die mich da geritten hat ;-)

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  7. Ich bin ja noch total unerfahren was das bloggen betrifft, sozusagen ein Frischling. Daher bin ich auch überhaupt nicht auf die Idee gekommen vorab bei den Autoren nachzufragen ob ich meine Rezensionen ins Netz stellen darf. Als ich das nun hier gelesen habe, bin ich echt erschrocken und dachte das ich mal wieder Bockmist gebaut habe.*grins*
    Ich bin ja Mama von drei Kindern und komme viel zu wenig zum Lesen, zumindest was meine Lesebedürfnisse anbelangt. Deshalb lese ich dann meist doch eher die Werke bekannter Autoren.

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  8. Aber du merkst ja, dass das irgendwie eine doofe Idee von mir war :-D

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  9. Hallo Charlene, du hast Ideen! Aber ich denke, ich verstehe dich. Wenn ich ein Buch direkt vom Autor bekomme ( also nicht selbst kaufe oder vom Verlag kriege ) da habe ich auch ein schlechtes Gewissen es richtig fertig zu machen und würde vielleicht doch noch fragen obs denn ok wäre das so zu posten.

    Bei Amazon hatte ich mal eine Rezi zu einem BoD Buch drin, eine mittelmäßige Kritik! (Das Buch war auch fast geklaut und schlecht recherchiert!!! hat es damit auch verdient gehabt) Und da hat mich die Autorin angeschrieben und versucht das Buch zu verteidigen und bat mich die Rezension zu entfernen. Ich habe mich natürlich geweigert und wurde wenige Tage später dermaßen "gemobbt" dass ich mich gezwugen gefühlt habe die Rezension tatsächlich zu löschen! Mir selber geht es nicht um dumme Kommentare oder "nicht hilfreich" Wertung aber Mia war total fertig weil man plözlich alle Ihre Videorezension als "nicht hilfreich" gewertet hatte! Es war echt gemeine Kommentare darunter so dass ich nun zwei mal überlege ob ich schlechte Kritiken bei Amazon einstelle! Ich finde das Wertungssystem der Seite sowieso erbärmlich! Sobald meine Meinung nicht der, der Mehrheit entspricht wird man gemobbt! Super! Und der Support kümmert sich gar nicht drum! Was solls...

    inzwischen bin ich schon so weit, dass ich gar keine BoD Bücher und andere Eigenverlage lese und rezensiere! Das haben sich die Leutchen selbst verbaut!

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  10. Ich schätze, Du machst Dir zu viele Gedanken. Ich würde von Deinem bisherigen System abrücken und Deine Rezensionen einfach veröffentlichen. Es wird immer Menschen geben, die schon beim leisesten Anflug von Kritik die Fassung verlieren und persönlich werden oder Kritik gar generell ablehnen, wie in Deinem Fall. Das sollte Dich trotzdem nicht davon abhalten, Deine Meinung zu äußern, sondern eher darin bestärken. Vorher das Okay eines Autors einzuholen ist ja schon eine Form der Zensur, wie Du selbst bemerkt hast.

    Da ich mir nicht vorstellen kann, dass Du in irgendeiner Weise beleidigend gewesen sein wirst, finde ich die Ablehnung an sich schon sehr entlarvend, dass es da gar keiner großen Kommentare mehr bedarf. Kritikfähigkeit ist nicht jedermanns Stärke, aber in solchen Fällen beschleicht mich manchmal das Gefühl, dass es nicht bloß um Eitelkeiten, sondern auch ums Geld geht.

    Erfahrung mit Autoren habe ich nicht, blogge ja noch nicht lange. Ich habe aber nicht vor, etwaige Anfragen anzunehmen. Natürlich habe ich schon ähnliche Erfahrungen im Netz allgemein gemacht. Obwohl ich mich bemühe immer sachlich zu bleiben, weht einem manchmal ein scharfer Wind entgegen, den man nicht hat kommen sehen. Ich neige manchmal dazu mir zu viele Gedanken zu machen, aber ich fürchte, es hilft nur, sich ein dickeres Fell zuzulegen und trotzdem seiner Linie treu zu bleiben.

    Liebe Grüße

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  11. Obwohl ich keinen Blog besitze, gebe ich nun einfach mal meinen Senf dazu: Wenn ich einen Blog führe und ein Autor an mich herantritt, damit ich sein Buch lese und rezensiere, dann würde ich im Voraus klarstellen, dass ich seinem Wunsch ggf. gerne nachkomme, er aber auch damit rechnen muss, dass mir sein Geschreibsel nicht gefällt und dies selbstverständlich in die Rezension einfließt. D. h. wenn er dann immer noch will, dass ich das Buch lese, dann hat er sich im Nachhinein nicht zu beschweren - im Grunde ist sogar negative Kritik Werbung für ein Buch, eine nachträgliche Ablehnung, weil die Rezi negativ ist, ist daher einfach nur feige.

    Meine Erfahrungen mit jungen Autoren (wow, sogar ohne Blog *lach*, aber z. B. aufgrund Leserunden) sind ganz unterschiedlich. Manche saugen Kritik auf und sind richtig froh darüber, denn sie wissen, dass sie sich dadurch nur verbessern können (dies sind aber i. d. R. auch Autoren, die schon auf einem sehr guten Weg sind), dann gibt es solche, die ihr Werk von Vorne bis Hinten verteidigen, Begründungen erfinden etc.
    Jeder geht anders mit Kritik um, aber wie eingangs erwähnt, vertrete ich die Auffassung, dass derjenige, der Dir (als Bloggerin) ein Buch zum Rezensieren anbietet, der muss auch mit der Rezension umgehen können.

    Und was Amazon angeht, da veröffentliche ich teils eher ungerne Rezensionen - ich tue es dennoch bei den weniger bekannten Büchern, eben weil sich Bücher über die Kundenmeinungen dort verkaufen (oder auch nicht).

    Lieben Gruß.

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  12. Ach, ihr sprecht mir aus der Seele. Ich hätte wirklich einfach nur die Rezi veröffentlichen sollen...

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  13. ich durfte auch schon Bücher von noch recht unbekannten Autoren lesen bzw. hatte auch schon Anfragen von den Autoren selbst. Wenn ich ein Buch lese und die Rezi schreibe, dann veröffentlich ich sie auch so. Es ist doch meine persönliche Meinung zu Buch und meist ist es auch so, dass es nicht nur schlecht war sondern auch nette Passagen gab, diese Stelle ich gegenüber und sage was ich nicht mochte. Somit kann doch jeder selbst entscheiden, was er aus meiner Rezi macht. Bislang hatte ich aber auch noch keine Mobbing Attaken bei Amazon. Aber die Autoren vorher um Erlaubnis zu fragen finde ich nicht richtig. Schreibe was dir wichtig ist und lasse dich nicht einschränken. Wenn jemand nicht Kritikfähig ist, sollte er/sie kein Buch schreiben. Denn du wirst nicht die einzige sein, die negative Punkte findet.

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  14. Ich habe angefangen, wenn mir ein Buch gar nicht gefällt, den Autoren oder sogar den Verlag zu fragen, ob sie an einer Rezension interessiert sind. Und das habe ich gemacht, BEVOR ich eine negative Rezension geschrieben habe und mir die Mühe gemacht, überhaupt etwas zu schreiben. Denn ich hatte einfach keine Lust, meine Zeit mit einem schlechten Buch zu verbringen. Falls dann der Autor doch auf eine Rezension bestanden hat, habe ich sie geschrieben. Oder auch nicht ;-)

    Mach Dir keinen Kopf, liebe Charlene.
    Und das nächste Mal, wenn Du fragen willst, tue das, BEVOR Du die Rezi geschrieben hast. Sonst ist Deine Arbeit wirklich umsonst!

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  15. Das hatte ich nach dem ersten Satz auch überlegt, aber dann irgendwie verworfen :-D

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  16. Diese Erfahrung teilen wir ja, das war eine üble Sache. Ich muss gestehen, dass ich seither Anfragen von Autoren direkt immer abgelehnt habe. Das hat mir damals einfach zu sehr die Laune verhagelt und drohte auch, mir den Spaß am Rezensieren komplett zu nehmen.
    Sollte ich aber jemals wieder ein Buch von einem Schriftsteller annehmen, so würde ich es letztlich doch wieder genauso machen. Ich sehe mich nicht den Autoren und Verlagen verpflichtet, sondern allein mir und meinen Lesern, daher bin ich ehrlich und halte auch eine Kritik nicht zurück.
    Was nicht heißen soll, dass ich dich nicht verstehen könnte. Seit diesem Amazon-Mobbing kann ich das sehr gut...

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  17. Ich rezensiere nur die Bücher, die mir gefallen. Es sei denn, dass Buch ist soooooo schlecht, dass ich andere davor warnen muss :-) Wenn mir ein Verlag ein Buch schickt und das gefällt mir nicht, dann schreibe ich den Verlag an und sage, warum ich das Buch nicht bewerten möchte, fertig ;-)So ein Buch ist ja auch irgendwie Geschmackssache, es ist gibt ja auch Leute, die keine Erdbeeren mögen :-)Deswegen jemanden fertig zu machen, ist einfach nur sinnlos. Deswegen verstehe ich einfach nicht, warum man gemobbt wird, nur weil man anderer Meinung ist. Da hast du dir extra die Zeit genommen und das für ein Buch, was dir nicht sonderlich zusagt und dann sowas. Sowas ist einfach nur unverschämt und kindisch. Mach das, was du für richtig hältst und wenn dir jemand blöde kommt, dann ignorier das einfach. Die Mehrheit weiß deine Offenheit bestimmt zu schätzen!

    Liebe Grüße, Debbie :-)

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  18. Hey Charlene,
    also ich warne Autoren auch schon mal vor, dass meine Kritik nicht unbedingt immer positiv ausfällt.
    Bisher war das so auch okay.
    Ich lese sehr gerne weniger bekannte Autoren weil man da oft wirklich gute Bücher für sich entdecken kann.
    Wenn die Kritik positiv oder negativ ausfällt bekommt der Autor zum Schluss den Link dazu :O)
    Um Erlaubnis frage ich natürlich nicht, einfach weil es meine Meinungsfreiheit ist und wie soll ich objektiv bewerten wenn ich vorher noch um Erlaubnis frage?
    Was Amazon angeht, ich finde das ist eine Geschichte für sich.
    Amazon besteht auch aus vielen "geschönten" Bewertungen, daher bin ich da immer vorsichtig, wenn ich Rezensionen zu einem Buch lese das mich interessiert. Es gibt auch oft User die anderen das Leben da schwer machen...
    wenn man es zulässt.
    Lass Dich nicht verrückt machen, stehe weiterhin zu Deiner eigenen Meinung und gut ist.
    Ich finde auch negative Kritiken durchaus interessant solange sie gut formaliert und begründet sind.
    Wie sonst sollte ein Autor oder auch Leser lernen? :O))
    LG Ela

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  19. Das hat Ela aber noch nett formuliert mit den geschönten Rezensionen bei Amazon ;-). Bei immer mehr Rezensionen liegt auf der Hand, dass da kein objektiver Leser hinter steckt, sondern die PR-Maschinerie.
    Deswegen veröffentliche ich schon lange nicht mehr dort, es war mir zu blöd und ich habe auch einige Erfahrungen machen dürfen, die sehr in die Richtung gehen, die du beschreibst.

    Ich bekomme auch ab und an Anfragen von eher unbekannten Autoren, die ich meistens allerdings ablehne. In den meisten Fällen, weil mich die Thematik so gar nicht anspricht, allerdings zunehmend auch, weil mich die Leseprobe schon aufschreien lässt. In Zeiten von BoD kommen nun einmal leider auch Bücher auf den Markt, die besser in der Schublade geblieben wären.
    Mir ist meine Zeit zu kostbar, um sie mit schlechten Büchern zu verbringen.

    Wenn ich ein Buch jedoch interessant finde, weise ich den Autor auch vorab darauf hin, dass ich keine Gefälligkeitsrezensionen schreibe.
    Es gab schon einige, die danach von ihrer Anfrage Abstand genommen haben und das ist mir nur Recht, denn wer als Autor Angst vor Kritik hat und von vornherein nicht bereit ist, sie anzunehmen, sondern lieber die Keule auspackt, der hat sich einfach den falschen Beruf bzw. das falsche Hobby ausgesucht. Jeder, der Texte veröffentlicht und sich damit in die Öffentlichkeit begibt, muss damit rechnen, dass es jemanden geben wird, dem nicht gefällt, was man tut. Das ist bei Journalisten so, bei Autoren und sogar bei uns Bloggern; auch wir müssen ja oft genug mit Kritik leben und die ist manchmal auch eher unter der Gürtellinie. Das ist nun einmal leider so, in allen Bereichen. Dieser Tatsache sollte man sich einfach bewusst sein, und zwar, BEVOR man veröffentlicht.

    Ich käme sicherlich nicht auf die Idee, einen Autor um Erlaubnis zu fragen, ob ich eine Rezension veröffentlichen darf. Allerdings bin ich ja auch nicht unbedingt jemand, der fiese Verrisse schreibt ;-). Selbst negative Rezensionen versuche ich so zu formulieren, dass es sachlich bleibt und genauso schätze ich dich auch ein, einen richtig bösen Verriss hab ich bei dir jedenfalls bislang nicht gelesen. Ich bin der Meinung, dass nichts gegen sachliche und konstruktive Kritik spricht.

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  20. Ich danke euch für die vielen Meinungen und Anregungen. Ich denke, dass ich in der Zukunft unbekannte Autoren vorher noch ein wenig unter die Lupe nehmen werde. Zudem werde ich Ihnen gleich erklären, dass sie auch mit einer negativen Kritik leben müssen. Nach meinen bisherigen Erfahrungen stört das ja auch nur sehr wenige Neulinge. Aber gerade gute Bücher junger Autoren werde ich auf jeden Fall weiter bei Amazon rezensieren, da es für sie einfach eine riesige Chance ist.

    Als Ausgleich lese ich jetzt übrigens ein wirklich lustiges Buch: Der Hodscha und die Piepenkötter. Wunderbar! Die Rezension kann aber erst am 2. Mai veröffentlicht werden :-)

    Also, noch einmal recht herzlichen Dank für diese wirklich fruchtbaren Kommentare, die mir den zukünftigen Weg aufgezeigt haben.

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  21. Mal was anderes ;)
    Ich habe dich getaggt:
    http://katzemitbuch.blogspot.com/2011/04/tag-friendship-book.html

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