Nachdem ich euch in der letzten Woche hier kurz den Film "Gefährten" vorgestellt habe, folgt heute die Kritik. Da der mittlerweile sehr bekannte Schauspieler David Kross auch eine Rolle in dem Film übernommen hat, präsentiere ich euch noch ein Video, in dem er über den Film berichtet. Zudem möchte ich euch noch auf das Gewinnspiel hinweisen, an dem ihr noch bis morgen um 15 Uhr hier teilnehmen könnt!
Umsetzung
Ganz bewusst läuft die filmische Umsetzung, ebenso wie die sehr erfolgreiche
Theaterproduktion, unabhängig von dem Buch. D.h. der Roman wird zwar als
Vorlage genutzt, dient aber nicht als Anleitung für die Verfilmung. Ganz
bewusst weicht Steven Spielberg von der literarischen Erzählung ab und schafft
so einen wundervollen Film, der dem Buch in nichts nachsteht. Der größte
Unterschied besteht darin, dass Joey zwar im Mittelpunkt steht, man aber nicht
seine Gedanken hören kann. Dies führt wiederum dazu, dass die Menschen zu
Erzählern werden und doch in den Hintergrund treten. Sie sind Wegbegleiter und
treue Freunde des Pferdes, bilden aber nicht das Zentrum des Films. Natürlich
macht dies eine besondere Arbeit mit den unterschiedlichsten Tieren notwendig.
Über 100 Pferde waren im Einsatz, spezielle Make-up-Künstler wurden
eingestellt, diverse Trainer mussten engagiert werden und die gesamte Arbeit
wurde von unabhängigen Beobachtern, die sich um das Wohl der Tiere kümmern
sollten, verfolgt.
Wie umfangreich die Suche nach geeigneten Schauplätzen und das Konstruieren
diverser Kulissen war, soll hier gar nicht weiter erwähnt werden. Fünf Minuten
des Films reichen aus, um zu erkennen, welche Arbeit in die Umsetzung gesteckt
wurde.
Kritik
Aus meiner Sicht hat es Steven Spielberg geschafft die literarische Vorlage
nicht nur umzusetzen, sondern die Geschichte zu veredeln. Zunächst ist die
Auswahl der Schauspieler zu loben. Wie auch schon in seinen anderen Filmen,
findet man bekannte Schauspieler neben sehr talentierten Newcomern. Besonders
mit der Besetzung von Jeremy Irvine (Albert Narracott) hat Spielberg sein gutes
Gespür bewiesen. Irvine schafft es von der ersten Sekunde an die Leidenschaft,
welche in der Freundschaft zu Joey steckt, auf das Publikum zu übertragen. Man
freut sich mit den beiden, leidet aber auch und trauert mit ihnen. Allen
leichten Gemütern sei daher schon an dieser Stelle die Mitnahme von
Taschentüchern empfohlen!
Doch auch die gestandenen Persönlichkeiten, wie Emily Watson (Rosie
Narracott) und David Thewlis (Lyons), füllen die Figuren mit solch einer Kraft,
das der Film zu einem Seherlebnis wird.
Sicherlich werden einige Kritiker sagen, dass diese Form des Films eher
altbacken ist. Epochale Bilder mit mächtiger Musik, wundervolle
Landschaftsbilder, die farblich exakt mit den Geschehnissen harmonieren und
eine Erzählung, die durch die verschiedenen Schauplätze und unzähligen
Charaktere eigentlich jeden Rahmen sprengt. Doch ist es nicht gerade das, was
einen Film besonders macht? Er stellt sich gegen den Mainstream und erzählt
dabei eine zeitlose Geschichte voller Freundschaft und Liebe, die sich vor dem
Hintergrund eines schrecklichen Krieges abspielt.
Fazit
Endlich einmal eine sehr gelungene Adaption, die
man uneingeschränkt empfehlen kann. In zweieinhalb Stunden werden alle
menschlichen Emotionen angesprochen und es wird gezeigt was wirklich wichtig
ist im Leben.
Ich bin hin- und hergerissen von diesem Film. Einerseits war er natürlich völlig übertrieben und unrealistisch, andererseits total schön, traurig, eben gefühlsvoll, wenn man sich drauf einlässt. Man muss halt bereit sein sich auf diesen Film einlassen zu können, zu akzeptieren, dass hier nicht so viel Genauigkeit und Realismus auf den Ersten Weltkrieg liegt, sondern es um ein Pferd geht, dass auf seiner Reise mehrere Gefährten hat, dann ist der Film echt der absolute Hammer.
AntwortenLöschenSo ging es mir auch. Allerdings habe ich es schon fast aufgegeben auf die historische Genauigkeit zu achten, weil mir dadurch oft der Filmgenuss verdorben wurde. :-)
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