Mittwoch, 30. Januar 2013

Maxime Chattam, Alterra. Der Herr des Nebels

Vorgeschichte
Ein unglaublicher Sturm verursacht nicht nur in New York, der Heimatstadt von Matt und Tobias, ein unglaubliches Chaos. Er hat anscheinend die ganze Welt umgekrempelt. Es gibt sonderbare und gefährliche Kreaturen, neuartige Pflanzen und die Erwachsenen haben sich zu Monstern entwickelt, die auf der Jagd nach Kindern sind. In drei Büchern entwickelte Chattam eine fantasievolle Welt, in der die Natur zurückschlägt und die Kinder anscheinend vernünftiger sind als die Erwachsenen. Gemeinsam müssen sich die jungen Erdbewohner gegen ihre ehemaligen Vormünder stellen und sogar einen Krieg führen, den sie letztendlich auch gewinnen. Einen großen Anteil daran hatten die Freunde Tobias, Ambre und Matt, die sich in den Büchern zur Gemeinschaft der Drei entwickelt haben.
Das neueste Werk aus der Feder von Maxime Chattam setzt die Geschichte nun fort und bildet den Anfang eines neuen Erzählzykluses. Die Pans, wie sich die Kinder nennen, und die Erwachsenen haben einen Friedensvertrag geschlossen und sind nun erst einmal damit beschäftigt ihre Gemeinschaft zu versorgen und neue Projekte, die das Überleben sichern sollen, zu entwickeln. Doch plötzlich erreichen sie so besorgniserregende Nachrichten aus dem Norden und seltsame Gestalten tauchen auf. Eine Erkundungsexpedition in die noch nicht erforschten Gebiete erscheint unausweichlich. So begeben sich die drei Freunde wieder auf eine abenteuerliche Reise voller Gefahren, unerwarteter Begegnungen und erstaunlicher Erkenntnisse.
In gewohnt rasanter Weise und mit einer frischen Sprache erzählt der Autor die neue Geschichte. Man taucht sofort in die fantastische Welt ein und wird von dem Handlungssog mitgerissen. Erfahrene Alterra-Leser können sich augenscheinlich schneller in diese Welt einfinden. Aber auch Neulinge werden sehr gut an die wichtigsten Punkte herangeführt. Chattam schafft es alle relevanten Informationen ganz nebenbei einfließen zu lassen. Vorteilhaft ist hier seine sehr klare Sprache, die auf recht kurzen Sätzen und gut konstruierten Dialogen basiert. Die Gedankenwelt der Protagonisten wird nachvollziehbar beschrieben und die Gefühle werden in einer sehr angenehmen Art und Weise beschrieben. Man füllt sich den Figuren gegenüber nicht zu distanziert, hat aber auch nicht den Eindruck zu stark in ihre Welt einzudringen. Der Leser fühlt einfach mit ihnen mit und begleitet sie auf ihrer rasanten Weise. Erstaunlich ist hierbei, dass die Spannung in dem ganzen Buch nicht einmal komplett abreißt. Ein bisschen fühlt man sich gehetzt. Allerdings im positiven Sinne.

Im Gegensatz zu den anderen drei Teilen gibt es allerdings kleine negative Anmerkungen. Zunächst ist es rein optisch etwas schade, dass das Buch sofort als Taschenbuch erscheint. Vergleicht man die vorangegangenen Bände, die in der ersten Auflage bei PAN erschienen sind, ist man schon etwas enttäuscht. Zudem hatte ich den Eindruck, dass „Der Herr des Nebels“ zu stark verdichtet ist. Gerade die ausführlichen und trotzdem spannenden Beschreibungen haben mir immer so gut gefallen. Diesmal hatte ich hingegen das Gefühl, dass der Autor viel mehr erzählen wollte und auch könnte, aber eine Seitenzahlbeschränkung erhalten hat. Eine letzte negative Entwicklung ist aus meiner Sicht der Cliffhanger. Die ersten drei Teile waren in sich geschlossene Geschichten, obwohl sie zusammen wieder eine große Geschichte ergaben. Man konnte also alle Bücher unabhängig voneinander lesen. Nun wird der Leser mit einem eher offenen Ende zurückgelassen und wird indirekt gezwungen, den nächsten teil zu kaufen,

Trotz der Kritikpunkte hat mir das Lesen sehr viel Spaß bereitet und ich finde, dass es sich bei „Der Herr des Nebels“ um ein spannendes und empfehlenswertes Buch handelt, das wunderbar für abenteuerliche Leser ab 12 geeignet ist.

Taschenbuch, 
Knaur TB
02.11.2012
400 S.
ISBN 978-3-426-51272-2

10,00







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