Donnerstag, 5. August 2010

Phil Rickman, Mittwinternacht

Die Geschichte ist schnell erzählt. Eine anglikanische Pfarrerin und alleinerziehende Mutter wird zur Diözesan-Exorzistin ernannt. Die in den 90er Jahren spielende Handlung beinhaltet drei Erzählstränge: Die privaten Probleme und Beziehungen der Exzorsitin (Merrily Watkins), die Geschichte einer Jungen Frau, die zu den Wurzeln ihrer Ahnen zurückkehren will und die alltägliche kirchliche Arbeit Merrilys. Diese drei Stränge werden im Laufe der Zeit immer stärker miteinander verbunden. Das verbindende Element sind dunkle Mächte, die in der Stadt Hereford ihr Unwesen treiben und sich gegen die Kirche richten.

Zunächst dachte ich, dass es noch auszuloten gilt, ob Besessenheit, Geister usw. als psychologisches Problem oder als Realität angesehen werde. Doch schnell wird klar, dass diese Dinge von den Figuren des Buches als völlig selbstverständlich angesehen werden. Es gibt die Gläubigen und die Ungläubigen. Die Ungläubigen verdrängen theoretisch nur die Realität. Diese besteht darin, dass Projektionen, Invasoren etc. existieren. Wenn man dies sofort als Unsinn abtut, hat es nicht viel Sinn das Buch weiter zu lesen. Akzeptiert man diese Aspekte, machen sie eine besondere Stärke des Werkes aus. Ich gebe allerdings zu, dass man schon ein wenig ein Faible für Kirche, Kirchengeschichte und die damit zusammenhängenden Themen, die im Buch angesprochen werden, haben muss.

Sprachlich ist es ein gutes, rundes und solides Werk. Die Satzlänge ist sehr ausgewogen und die Sprache ist klar, aber nicht zu simpel. Zu viel darf man aber auch nicht erwarten.

Fazit: Wenn man sich auf die Geschichte einlassen kann, handelt es sich um ein super Buch für verschneite und lauschige Kaminabende.

rororo
Taschenbuch, 608 S.
01.12.2009
9,95 €
978-3-499-24906-8

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Bild und Informationen von der Verlagsseite (s.o.)

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